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Heute habe ich ein wenig experimentiert um eine Timelapse-Dolly (Zeitraffer) für die GoPro-Kamera zu bauen.

Hier gibt es wenig Vorbilder, so dass ich mir selbst eine Konstruktion überlegt habe.

Als Kameraschiene verwende ich ein handelsübliches 10x10mm-Aluminium-Profil aus dem Baumarkt (1m = 1 Euro). Diese Schienen haben zusätzlich den Vorteil, dass man mehrere Schienen hintereinander zusammenstecken könnte.

Der dazugehörige Kamerawagen besteht im Versuchsaufbau aus drei Möbelrollen aus dem Baumarkt (Stück ca 2 Euro) und als Antrieb ein Rad eines Inlineskaters (Stück 3 Euro).

Meine Konstruktion hier abgebildet, wohlgemerkt als Versuchsaufbau ohne Anspruch auf eine ästhetische Konstruktion :)

GoPro_Timelapse_Dolly.jpg

Zur elektronischen Steuerung dient meine Modellflug-Fernsteuerung, ein kleiner Akku, BL-Controller und BL-Motor.

GoPro_Timelapse_Dolly_Steuerung.jpg

Hier fangen leider die Probleme schon an: der Brushless-Motor dreht bei weitem zu schnell. Entweder es muss ein Getriebe eingebaut werden oder die Steuerung muss anders erfolgen, hier bin ich im Augenblick ratlos?

Das gewünschte Tempo der Konstruktion sollte regelbar sein und etwa 1 Stunde pro Meter betragen...

Es zeigt sich auch schon bei dieser Versuchskonstruktion, dass die Räder aus dem Baumarkt zu unpräzise laufen. Ich werde diese für die nächste Konstruktion durch präzise Kugellager ersetzen.

Auf Hinweise und Verbesserungsvorschläge würde ich mich freuen!

Wolfgang (SAGEN.at)
 
Modellbahnschienen sind zwar eine gute Idee, vermutlich aber für den Einsatzzweck als Zeitraffer-Kameraschiene zu fragil und ungenau.

Es sollte gerade für leichte Miniaturkameras nicht die geringste Unebenheit auftreten, da diese sich dann im Film recht störend auswirkt. Und bei Schienen im Modellbau ist bei jedem Gleiswechsel eine neue Unsicherheit einer Unebenheit gegeben.

Wolfgang (SAGEN.at)
 
Es ist mal wieder Zeit, von meinen eigenen Experimenten zum Selbstbau einer Zeitraffer/Timelapse Kameraschiene zu berichten:

Meine Experimente mit einem Motor und Fernsteuerung haben sich für den Zweck der Kameraschiene als nicht optimal herausgestellt.
Zum einen braucht es auf die kurze Distanz von 1 - 3 Meter ohnehin keine Fernsteuerung, allerdings kann ich die Erkenntnisse daraus für mein nächstes Projekt umsetzen :) - doch zuvor möchte ich die Kameraschiene realisieren.

Daher habe ich auf eine Schrittmotorsteuerung umgesattelt:

Schrittmotorsteuerung_1.jpg

Hier handelt es sich um eine fertig aufgebaute Schrittmotorsteuerung "Stepper Motor Controller" eines Produzenten in China, die über zwei getrennte Stromeingänge verfügt. Die Stromversorgung des Prozessors benötigt 5V, die ich mit einem Spannungsregler 7805 anlege. Die sonst nötigen Kondensatoren entfallen hier, da die Spannungsquelle ohnehin ein Akku ist. Durch den Spannungsregler können auch leistungsfähigere Akkus verwendet werden, deren Versorgung direkt durch die Schrittmotorsteuerung bis zu 40 V betragen könnte.

Der Schrittmotor stammt bei meinem ersten Versuch aus einem defekten Flachbetttscanner:

Schrittmotor.jpg

Dieser Motor scheint auf den ersten Blick optimal zu sein, da er auch ein Getriebe fest zugebaut hat, das besonders beim geforderten Langsambetrieb der Kameraschiene mögliche Motorenruckler gut dämpfen könnte.

Hier nun mein Versuchsaufbau für die Kameraschiene, auf das Getriebe des Schrittmotors habe ich ein weiteres Gummirad angeklebt. Die Kraftübertragung erweist sich überraschend genau und kraftvoll:

Versuchsaufbau_Kameraschiene.jpg

Hier der Versuchsaufbau "in Action":

Versuchsaufbau_Kameraschiene_2.jpg

Soweit hat alles ganz gut ausgeschaut, selbst für einen Versuchswagen hat die Konstruktion eine erstaunlich gute Stabilität.

Dennoch hat sich mein Konzept leider nicht bewährt :mad:
Der Wagen schießt trotz Schrittmotor und geregelter Prozessorsteuerung in gut einer Minute über die 1 Meter lange Aluschiene, er sollte aber für die Strecke eine gute Stunde brauchen... :mad:

Der Fehler liegt in der Prozessorsteuerung des Schrittmotorcontrollers, die sich bei diesem Modell leider nicht langsamer takten lässt.

Es kann nun wieder einige Zeit dauern, bis ich mein Konzept verbessern kann. Nicht nur weil es solche Kameraschienen erst ab etwa 1000 Euro aufwärts im Handel gibt, ist es eine technische und interessante Herausforderung, hier eine Selbstbaulösung zu finden.

Vielleicht melden sich Leser mit Verbesserungsvorschlägen oder anderen Konzepten?

Wolfgang (SAGEN.at)
 
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