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Bergbau, Bergwerke und Bergbaukultur

Die erste Seilbahn aus dem Reichraminger Hintergebirge heraus, war von der Firma WAGNER BIRO. LG Markus

Servus Markus! (kennen wir uns vielleicht vom Nationalpark?)

Tatsächlich interessante Info - wenn ich wüßte, welche Seilbahn Du da meinst (von wo nach wo), könnt ich in den Archiven noch nachgraben!?

... und @Wolfgang: von wegen Hintergebirgsbilder - dem kann abgeholfen werden ;-)

LieGrü
Norbert aus'm Steyrtal
 
Mein Vater hat im 700-Jahrbuch von Fulpmes mehrere Beiträge zum Bergbau im Stubai verfasst, mit Fotos und Zeichnungen, die er bei seinen Erkundungen am Habicht und anderswo machte.
Vielleicht kann hieraus noch ein wenig "Honig" gesaugt werden.
 
Hallo Dietli,

vielen Dank für Deinen interessanten Hinweis!

Gerade zum Bergbau im Stubaital ist es sehr mühsam, Informationen aufzutreiben...

Wolfgang (SAGEN.at)
 
Hier findet sich ein interessanter Beitrag zum Bergbau im Raum Borken (Hessen). Der Braunkohlebergbau endete im Jahre 1988 mit einem katastrophalen Grubenunglück, bei dem durch eine Kohlenstaubexplosion 51 Kumpel getötet und die Grube selbst einschließlich der Übertageanlagen zerstört wurde. Dass 6 Kumpel fast 3 Tage nach dem Unglück noch aus einer Luftblase gerettet werden konnten gilt als "Wunder von Borken".
 
Schachtzeichen
Im Rahmen der Kulturhauptstadt/Ruhr 2010 sollen im Ruhrgebiet große Ballons
aufsteigen (festgemacht), und zwar an jedem Ort, an dem es Bergbau gab.
Man wird staunen über die große Anzahl! Die ganze Region hat ihr "Gesicht"
stark verändert. Kohle, Eisen (Stahl) und Brauereien waren mal
Wirtschaftsfaktoren! In unserem Ballungsgebiet ist die hohe Bevölkerungszahl
plus Arbeitslosigkeit ein Problem auf vielen Gebieten. Man versucht deshalb
vermehrt, den Tourismus zu fördern (Route Industriekultur u.a.). - Viele
Grüße von Ulrike
 
Das Unglück in Chile (33 Bergleute wurden vor 3 Wochen "verschüttet" und
müssen in 700 Meter Tiefe evtl. bis Weihnachten (!) auf ihre Rettung warten).
Man mag sich nicht vorstellen, wie die Männer in dem Schutzraum sich
fühlen-gesundheitlich u. seelisch! Auch für die Angehörigen eine Belastungs-
probe. Sie sollen wohl (wie damals in Lengede) mit einem Dahlbuschkäfig
gerettet werden. Dafür muß das Versorgungsrohr erweitert werden (volles
Risiko wegen der Einsturzgefahr). Hoffentlich gelingt alles! -
Bei uns gab es 1946 ein großes Unglück im Bergbau (habe ich 2005 hier
erwähnt). In den vergangenen 10 Jahren kam es immer wieder zu
tragischen Bergbau-Unglücken (53 Mal) weltweit, überwiegend in China.
Natürlich spielen die Sicherheitsstandards eine große Rolle, die waren
in der BRD zuletzt sehr groß. - Nun erklärt hier vielleicht noch einer
der Techniker im Forum den "Rettungskäfig" genau!? - Viele Grüße von
Ulrike
 
Das Unglück in der Goldmine in Chile bringt die Bergleute in eine tatsächlich ziemlich drastische Situation.
Es scheint sich zum Glück um eine sehr besonnene und disziplinierte Gruppe von Bergleuten zu handeln.

Einer Nachrichtenmeldung in Chile habe ich entnommen, dass die Bergleute nicht auf engstem Raum sitzen müssen, sondern sich doch ein wenig im Stollen bewegen können. Allerdings bei 36 Grad.

Wolfgang (SAGEN.at)
 
Nun dürfen die Eingeschlossenen unter Tage rauchen, man schickte ihnen
"Glimmstengel" durchs Versorgungsrohr. Ein schwacher Trost, wenn man
bedenkt, daß voraussichtlich die Rettungsaktion erst im Dezember stattfinden
soll. An und für sich gilt dort unten absolutes Rauchverbot, sicherlich waren
einige auch schon inzwischen "entwöhnt" und fangen neu an oder überhaupt
erst an zu rauchen. Gut, vielleicht soll es die Nerven beruhigen. Aber
gesundheitlich sind alle doch schon "angeschlagen" genug. Ich finde ja für
mich persönlich-was die Nerven betrifft-lieber eine schöne dunkle Schokolade,
am liebsten mit ganzen Nüssen. - Es muß ein schrecklicher Zustand sein,
in der Tiefe eingesperrt auszuharren. Hoffentlich endet alles gut und geht
rascher als gedacht. - Nachdenklich! Ulrike
 
Kalimandscharo - so heißt die riesige Abraumhalde nördl. von Magdeburg.
Zwischen Magdeburg u. Ostsee sind die Salzhalden von Zielitz die höchsten "Berge" (Sachsen-Anhalt). In alter Bergmannstracht gibt es nun neuerdings
dort Führer, die Touristen die bizarre Gegend zeigen. Unter:
https://www.kalimandscharo.com/de/home/ - mehr Infos (Quelle: Westf. Rundschau)- Ulrike
 
Letzte Schicht im Bergwerk-Ost bei Hamm/Westfalen! Damit endet die
150 jährige Steinkohleförderung im östlichen Ruhrgebiet. Es soll noch
5 Zechen geben in Deutschland, davon 4 in Nordrhein-Westfalen,
eine im Saarland. - In Hörde ist nun übrigens der Phönix-See geflutet,
das nach China "verschickte" Stahlwerk hinterließ eine riesige Industriebrache,
die nun ganz neu genutzt wird (10 Jahre Bauzeit). - So haben wir kaum noch
Zechen, weniger Stahlwerke,- wie sieht es mit" Bier" aus? Denn Brauereien waren
das dritte "Standbein" der Region. - Die Förderung der Kohle war modern und
unterlag großen Arbeitssicherheitsbestimmungen, dies ist in anderen Ländern
(China) nicht so. Dafür liefern diese natürlich billiger und die Menschen unter
Tage sind großen Gefahren für wenig Lohn ausgesetzt. Aber wen kümmert es,
wenn der Preis stimmt? - Ulrike
 
Ja Ulrike, bei euch setzt sich jetzt auch jene Entwicklung durch, die uns 1990 mit einem Schlag getroffen hat.

Mit dem Beitritt der DDR zur BRD (der Einigungsvertrag hätte besser Anschlussvertrag heißen sollen, siehe auch die offz. Seite (Admin: externer Link existiert nicht mehr) verschwand in 2 - 3 Jahren eine komplette Volkswirtschaft - ein riesiges Wachtums- und Konjukturpaket für die westdeutsche Wirtschaft. Schau dir als Beispiele nur VTA in Leipzig, SKET in Magdeburg, das Sachsenwerk in Dresden, die komplette Schiffbauindustrie an der Ostseeküste oder auch die DDR-Fischfang- und Handelsflotte an. Dazu kam ein Konsummarkt von ca. 16 Millionen Menschen.

Hunderttausende wurden plötzlich arbeitslos, ein Selbstbedienungsladen für die Westfirmen tat sich auf wie im Schlaraffenland - hochqualifizierte Arbeiter und Ingenieure gab es auf dem Silbertablett zum Nulltarif ohne einen Pfennig / Cent Ausbildungskosten. Dazu konnte man die Sozialleistungen rigoros zurückschrauben - die Konkurrenz in Form der sozialistischen Länder gab es ja nicht mehr. Die riesigen Geldtransferleistungen landeten zum Großteil auch in den Taschen westdeutscher Industriekonzerne, Leihbeamter etc. . Erinnerst du dich noch an den Begriff "Buschzulage"?

Von einigen Ausnahmen abgesehen (Dresden, Ostteile von Berlin sowie ehemalige "Zonenrandgebiete") ist Großindustrie weitgehend Mangelware und unsere Kinder und Enkelkinder wandern weiterhin ab. Ganze Regionen bleiben deindustrialisiert, allein hier im Umland die Sächs. Schweiz, Erzgebirge, Lausitz.

Neben all den positiven Dingen, wie dem Wegfall der militärischen Konfrontation im Herzen Europas, Reisefreiheit, Konjunkturpaketen für die Innenstädte etc. leider auch ein Fazit zum "20." - in den Reden der Politiker jedoch nicht präsent.

Ach ja: unsere Politiker sind auch nach 20 Jahren noch stolz darauf, dass wir hier 20 - 25% weniger als im Westen verdienen - bei gleichen Lebenshaltungskosten.

Dresdner
 
Zuletzt bearbeitet:
Lieber Dresdner, Du hast recht. Manches hätte besser laufen sollen!
Ich habe Verwandte in Rostock und weiß z.B. über die Werftenmisere u.a.
Ein positives Beispiel (unter zig negativen) war vor kurzem im Fernsehen:
ein florierendes Edelstahlwerk! Habe leider den Ortsnamen vergessen. -
Viele "Kaputtkäufe" (so nenne ich auch die bei uns üblichen ) haben Werke,
die eigentlich noch gut hätten produzieren können, "erledigt" "abgewickelt" -
wie auch immer. Nun muß ich bemerken: die Mieten waren damals im Osten
viel niedriger, da viel "öffentlicher" Wohnungsbau. Ich betone: damals!
Gleicher Lohn für gleiche Arbeit ist auch hier im Westen (entschuldige,
eigentlich trenne ich nicht unser Land) schon länger nicht mehr üblich.
Vielleicht kommt jetzt eine "Wende", jedenfalls für IGM/Stahlarbeiter.
Die "Verleihfirmen" haben sich goldene Nasen verdient . Groß auch die Misere
in der Pflege, Gastronomie, Reinigungsfirma (war ich auch mal kurze Zeit).
Vieles habe ich erlebt während meiner Berufszeit, die leider (damals!) wegen
mangelnder Kinderbetreuungsmöglichkeit aufhörte (wäre im Osten anders
gewesen). Danach (nun schon älter und mitten in der "Krise") gelang mir
nur zeitweise Beschäftigung im" Niedriglohnsektor". - Mein Mann ist
frühzeitig Rentner (noch durch die 58iger Regelung u. schwerbehindert),
ich bekomme keinerlei finanzielle Unterstützung. Meine Rente bekomme
ich mit 65 1/2 Jahren, habe 20 volle Jahre auf Steuerkarte, einige
geringfügige Jobs (heuer 400 Euro-Basis genannt) zählen nicht. Bin auch
gesundheitlich nicht mehr fit, um z.B. im Getränkemarkt Kisten zu
stemmen. Solche Tätigkeiten gibt es, da frage ich mich allerdings, warum
junge kräftige Männer dergleichen nicht annehmen? - Die ganzen gut
ausgebildeten Bergleute stehen nun (denn dies war ja das eigentliche Thema:
Bergbau) auch vor der beruflichen Neuorientierung! Alle wird immer recht
"vornehm" ausgedrückt, aber: was hilft es den Betroffenen. - Nun schließe
ich aber mit herzlichen Grüßen : Ulrike
 
Danke für deine auch sehr persönlichen Schilderungen.

Zwei kleine Anmerkungen:

Die Warmmiete für eine 2,5 Raum-WBS-70-Wohnung stieg im Zeitraum 1989 - 2010 von 55 DDR-Mark auf 500 Euro. Zum Vergleich dazu der ungefähre Verdienst eines Stammfacharbeiters mit 25 Berufsjahren (Nettobeträge): 1989: 600 - 800 DDR-Mark; 2010 im Osten: 1200€ - 1600€ (branchenabhängig).

Was den Lohnabstand betrifft, meine ich auch hier die Stammbelegschaften. Der MP von Sachsen-Anhalt, Prof. Böhmer, betonte noch im Sommer 2010 mit stolzer Stimme, dass die 25% niedrigerer Lohn doch ein entscheidender Standortvorteil wären.

Dresdner
 
Zuletzt bearbeitet:
eben im oesterreich.ORF gefunden:

WIRTSCHAFT 31.05.2011
Bergbau in der Weinebene wieder in Betrieb
Ein stillgelegter Bergbau auf der Weinebene wird wieder in Betrieb genommen. Ein australisches Großunternehmen hat die Lithium-Schürfrechte von der Kärntner Montanindustrie der Familie Henckel Donnersmarck um fast zehn Millionen Euro erworben.

Lithium ist als Rohstoff sehr gefragt. Erkundungsstollen aus dem Jahr 1985
Am Dienstag wurde in Wolfsberg der Vertrag unterzeichnet. In rund zwei Jahren soll mit dem Abbau von Lithium begonnen werden. Im Jahr 1985 wurde der Erkundsstollen auf der Weinebene errichtet.

Der Abbau von Lithium hat sich damals überhaupt nicht ausgezahlt. Das hat sich in den letzten beiden Jahren schlagartig geändert. Der Rohstoff ist wieder sehr gefragt. Lithium wird für die Batterien von Elektrofahrzeugen gebraucht.
Eigene Mittel hätten nicht gereicht
Das australische Bergbauunternehmen ECM erwirbt von der Kärntner Montanindustrie die Schürfrechte. Die Familie Henckel Donnersmarck bekommt fast 10 Millionen Euro. Selbst hätte die KMI nicht die finanziellen Mittel gehabt, mit dem Abbau wieder zu beginnen.
Komponentenlieferant auch für Handys. 30 bis 40 Arbeitsplätze im Raum Wolfsberg
Die Kärntner Montanindustrie hat die Schürfrechte im Jahr 1991 um einen Schilling von der Bleiberger Bergwerksunion erworben. Jetzt erlebt der Lithiumabbau also wieder eine Hochblüte.

Lithiumakkus stecken auch in Handys und Laptops. Der neue australische Eigentümer hofft nach den Vorbereitungsarbeiten in zwei Jahren mit dem Abbau beginnen zu können. Von einem Ausverkauf ans Ausland will heute niemand sprechen.

Im Raum Wolfsberg soll eine Fabrik errichtet werden, in der das Lithium extrahiert wird.
30 bis 40 neue Arbeitsplätze sollen allein im Bergwerk auf der Weinebene geschaffen werden.

Fast 30 Millionen Tonnen Erz werden im Inneren der Koralpe vermutet, damit ist das eines der größten Lithiumvorkommen in Europa. Der Abbau erfolgt unter Tag und ist damit laut dem neuen australischen Eigentümer schonend für die Umwelt.
 
wer sich für die bedienung der Maschienen interressiert , darf sich meinen Bericht : "Bohrer des Grauens" durchlesen.Ich würde mich freuen.
Achtung viele Rechtschreibfehler.
Gruß Lars
 
Rechtschreibfehler finde ich nicht so schlimm, der Inhalt zählt! - Es soll
Korrekturprogramme geben, kenne ich mich aber nicht mit aus. Ich rede
und schreibe auch, "wie mir der Schnabel gewachsen ist" (Sprichwort)-Ulrike
 
Wen es interessiert:
im internet schauen unter : Bergbau Dortmund-Syburg -
dort viel zum Thema, einschließl. Fotos (Route Industriekultur u.a.)
Ich kann hier nicht alles wiedergeben!
Viele Grüße von Ulrike
 
Zur Zeit in meiner Nähe großer Verkehrsstau auf der A 45 (Witten-Dortmund)
durch Einbrüche in der Fahrbahn. Darunter sollen sich alte Bergbaustollen
befinden, alles ist eingesunken. Für manchen Pendler im Berufsverkehr
bedeutet dies das vielfache an Fahrstrecke, man kann froh sein, daß nichts
passiert ist. Nun soll alles verfüllt werden (riesige Mengen Beton). Hier gibt
es überall mal Bergsenkungsschäden, mal minimal, oft aber auch ziemlich
schlimm. Hoffen wir das Beste!-Ulrike
 
Hallo und Grüss Gott miteinander,
Ich war achtundvierzig Jahre im Bergbau als Betriebsschlosser beschäftigt. (Salzbergbau). Werde versuchen zu diesem Thema etwas beizutragen. Hätte dazu auch viele Bilder. Leider blicke ich beim Einstellen von Bildern auf diesem Forum noch nicht so richtig durch. Muss mich erst damit mal damit beschäftigen. Aber was nicht ist, kann ja noch werden.
Für das neue Jahr 2012 (ist ja erst zweiundzwanzig Tage alt), gilt Euch allen mein bergmännischer Glückwunsch:

"Möge Euere Zukunft bleiben,
herrlich in der Zeiten Lauf;
Möge sich mein Wunsch erfüllen,
ist`s ein bleibendes GLÜCK AUF!"
 
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