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Aberglaube - Salz verschütten

Berit (SAGEN.at)

Active member
Mit Salz sollte man vorsichtig umgehen, denn wird es verschüttet, so bringt es Unglück. Ist es aber aber dennoch passiert, kann man schnell drei Prisen Salz über die linke Schulter werfen und es ist wieder alles im Reinen.

Berit
 
SAGEN.at schrieb:
In einem Haushalt darf niemals das Salz ausgehen!
Das bringt sonst Unglück!

Wolfgang (SAGEN.at)

Daher vielleicht auch der Brauch neuen Nachbarn zur Begrüssung Brot und Salz zu schenken ??

Weiss da jemand vielleicht Näheres zu ?

LG
Azrael
 
neuen Nachbarn zur Begrüssung Brot und Salz zu schenken

das kenne ich persönlich nicht?

Ich habe einmal als Gast bei einer Hochzeit Brot und Salz von den Brautleuten gereicht bekommen. War ein tolles Fest ohne den sonst oft üblichen Alkohol. Und das damalige Brautpaar ist bis heute glücklich verheiratet...

Wolfgang (SAGEN.at)
 
Das Schenken von Brot und Salz bedeutet den Wunsch, dass den Beschenkten zumindest das Lebensnotwendige nie ausgehen möge.
 
harry schrieb:
Das Schenken von Brot und Salz bedeutet den Wunsch, dass den Beschenkten zumindest das Lebensnotwendige nie ausgehen möge.

Von Zigeunern (bewusst sag ich jetzt nicht Roma, Sinti o.ä., da ich mich nicht erinnere) wurde mir das bei Übergabe desselben gesagt und zusätzlich meinten sie auch noch, es wäre ein sich historisch entwickeltes Zeichen von Gastfreundschaft, da Salz bekanntlich sehr wertvoll war und auch das Brot zusammengemischt und gebacken werden mußte und das oft in Zeiten, wo man nicht gerade von allen Zutaten genug hatte.

LG
EH
 
War sehr interessant all das zu lesen.
Ich war fast überzeugt, dass die mit Salz und Brot verbundenen Bräuche ausschließlich russisch sind. :kopfkratz

Brot und Salz haben seit alten Zeiten eine sehr wichtige Rolle auch in russischer Kultur gespielt. Der Brauch, dem Gast Brot und Salz zu reichen, wobei der Gast ein Stück von diesem Brot mit Salz essen soll, ist in Russland schon seit langer Zeit bekannt. Die Verbindung Brot-Salz spielte die Rolle eines sehr ausdrucksvollen Symbols: das Brot symbolisierte die Wünsche des Reichtums und des Wohlhabens und Salz galt als ein stark wirkendes Schutzmittel gegen feindliche Einwirkungen.

Beim Reichen von Brot und Salz dem Gast wurden zwischen ihm und dem Bewirter freundliche Beziehungen und Vertrauen geschaffen, der Verzicht darauf galt als Beleidigung. Es gab auch einen Spruch: “Auf Brot und Salz kann auch der Zar selbst nicht verzichten”.

Im Volk war früher der größte Vorwurf, den man einem undankbaren Menschen machen könnte, nämlich: “Du hast mein Brot und Salz vergessen”.

Im 16.Jahrhundert hat der Zar den Gästen von seinem Esstisch Brot und Salz geschickt, auf diese Weise zeigte er ihnen seine Gnade und seine Liebe.

Heute wünscht man einander “Guten Appetit” vor dem Essen, früher sagte man in Russland immer “Brot und Salz”, dabei glaubte man, diese Formel vertreibt noch die bösen Geister.

Auch heute werden die willkommenen Gäste mit Brot-Salz begrüßt :smi_blume

Es gibt auch andere Bräuche:
Beim Einziehen in ein neues Haus lässt man zuerst eine Katze das Haus betreten, die böse Geister verjagen soll, und isst man Brot und Salz.

Bei einer Hochzeitsfeier wird das frischgebackene Ehepaar von der Mutter des Mannes mit Brot-Salz begrüßt, damit heißt sie die junge Frau in der neuen Familie willkommen. Der Mann und die Frau beißen Brot ab (wer dabei mehr bekommt, wird in der Familie Haupt sein, man gibt sich darum Mühe, um mehr Brot zu sich zu nehmen) und der Rest wird dann zwischen allen Gästen verteilt als Symbol von Freude, Liebe und Glück.

Wenn man neuen Nachbarn Brot und Salz geschenkt wird, soll es “herzlich willkommen” heißen und damit wird die Hoffnung auf Freundschaft und gute Verhältnisse ausgedrück.
 
Achsooooo ... guck mal einer schau ... da geht mir ein Licht auf. :smi_huepf

Danke für die Erklärung an Oksana , denn meine Vorfahren sind Vertriebene aus Schlesien. Das ist zwar nicht ganz so weit östlich , aber vielleicht wandert(e) der Brauch ja langsam gen Westen ?!

Mal wieder Platz für Spekulationen ...

LG
Azrael

"Beim Einziehen in ein neues Haus lässt man zuerst eine Katze das Haus betreten" - Hmm .... unsere Katzen haben sich als erstes hinter der Waschmaschine verkrümelt - was sagt mir das ? "Wasch Dich mal wieder ?" oder "Mit Wolle schmust es sich besser !" ???
 
Zuletzt bearbeitet:
Azrael schrieb:
"Beim Einziehen in ein neues Haus lässt man zuerst eine Katze das Haus betreten"

Ich hab gehört: damit die Katze "das Unheil", "kranke Seelen" in sich aufnimmt, weil sie damit besser umgeht bzw. es wieder loswird (Katzen legen sich ja angeblich auch gern auf "negativ strahlende Plätze" ) ... ist vielleicht so Ähnlich wie die Sagen berichten, wo zuerst der Hahn über neuerbaute Brücke oder in die neuerbaute Kirche (jeweils unter Mithilfe des Teufels) getrieben wird, weil er ja die erste Seele als Entlohnung holt .....

Azrael schrieb:
.... unsere Katzen haben sich als erstes hinter der Waschmaschine verkrümelt - was sagt mir das ?

Katzen wollen die Umgebung genau kennen für ihre nächtlichen Streifzüge ... daher ziehen sie sich erstmal zurück in "Geborgenheit" (eben hinter Waschmaschine, wenns die erste Höhle ist, die sie finden!). Nächtens streifen sie dann alle Mauern entlang durch die neue Wohnung, springen auf Sessel, Tische, Abwasch, Fensterbretter und "messen" so die Distanzen und prägen sie sich ein ... so sind sie allemal schneller, wenn ein "Besuchshund" kommt- daher fällt meist auch nur dann ein Blumentopf vom Schrank, wenn dieser nach dem "Ausmessen" umgestellt wurde.
Mit diesen Gewohnheiten ist die Katze nicht allein, auch Fledermäuse tun dasselbe

Norbert
 
Bei einer Hochzeitsfeier wird das frischgebackene Ehepaar von der Mutter des Mannes mit Brot-Salz begrüßt

Hier ein Foto zum Thema;-)
Das Brot wird dem jungen Paar zwar nicht von der Schwiegermutter gereicht, sondern von einer Frau in alter Trachtkleidung (Archangelsk, September 2006).
Und das oben genannte Brauch wird bei einer Hochzeit mehr in Dörfern aufbewahrt, nicht in der Stadt.
 

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Das Schenken von Brot und Salz bedeutet den Wunsch, dass den Beschenkten zumindest das Lebensnotwendige nie ausgehen möge.
Das Schenken von Brot und Salz kenne ich aus der Literatur, und ich hielt es für einen Brauch in grauer Vorzeit. Ich war völlig sprachlos, als 2007 zum Einzug in meine neue Ulmer Wohnung meine Nachbarin mit Brot und Salz bei mir ankam.
 
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