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Grüezi
Heute hat der Samiklaus an die Tür geklopft und mir einen „Vogel“ gebracht. Manche sagen auch "Täubli" (Täubchen) dazu.
Wie ist das bei euch, bringt der St. Nikolaus auch Vögel?
Gruss
bringt der St. Nikolaus auch Vögel
Quelle: (Admin: externer Link existiert nicht mehr)Bräuche der Vorweihnachtszeit – Predhodowne naložki
Die Vorweihnachtszeit wird von einer Fülle von sorbischen Sitten und Bräuchen, vor allem für die Kinder, begleitet.
Da sind zum Beispiel die Heischegänge am St. Martinstag oder am St. Nikolaustag, die in den Dörfern der katholischen Lausitz üblich sind. In kleinen Gruppen gehen die Kinder dabei von Haus zu Haus und bitten um Gaben, die an diesem Tag für sie bereitgehalten werden. Meistens sind es Süßigkeiten, die sie für das Vorsingen eines kleinen Verses erhalten.
Überall in der Lausitz ist bei den Kindern das Christkind mit Knecht Ruprecht beliebt, wobei die Sorben in den einzelnen Regionen weitere vorweihnachtliche Beschergestalten kennen.
So kommt heute noch in den katholischen Dörfern um Wittichenau am 4. Dezember die heilige Barbara zu den Kindern, in Saalau dagegen am Vorabend des 6. Dezember der heilige Nikolaus und in den Dörfern der Schleifer Trachtenregion das Bescherkind, das „bože dzecetko". Eben dieses kannte man um die Jahrhundertwende auch noch in der Gegend um Hoyerswerda. In Jänschwalde in der Niederlausitz kommt zu den Kindern der „Janšojski bog“, der „Jänschwalder Gott“. In allen Fällen sind es Mädchen, die eine aus Einzelstücken der jeweiligen Festtracht phantasievoll zusammengestellte Kleidung tragen.
Besonderer Beliebtheit erfreut sich das Bescherkind um Schleife, wenn auch nicht mehr in seiner ursprünglichen Funktionsgebundenheit. Zur Zeit der noch relativ intakten Trachtengemeinschaft – bis um 1950 – pflegte man den Brauch in folgender Form:
Aus dem Kreis der Spintergemeinschaft wurde ein Mädchen ausgewählt (meist das Älteste), das Bescherkind darzustellen. Zu dessen aufwändiger Tracht steuerte jedes Mädchen Kleidungsstücke, Bänder und vor allem Kinnschleifen bei. Mit letzterer wurden die Ärmel und der Rock – eine über den Rock gebundene weiße Schürze – besteckt. Besonders auffällig und aufwendig ist der Kopfputz gearbeitet. Ihn zieren Hochzeitsgirlanden und Kränze von drei Brautjungfern. Das Gesicht bedeckte ein Stück Tüllspitze. In jedem Dorf dieser kleinsten sorbischen Trachtenregion verzierte man es etwas anders.
Das Bescherkind begleiteten immer zwei Mädchen, die ebenfalls Tracht trugen. Zu dritt ging es nun von Haus zu Haus, das Bescherkind mit einem Glöckchen und einer mit bunten Bändern geschmückten Rute. Beim Verteilen der mitgebrachten Süßigkeiten streichelte es die Wangen der Kinder, ohne dabei ein Wort zu sprechen.
Heute besucht es die Kinder kaum noch zu Hause, es ist aber ein willkommener Gast auf Weihnachtsfeiern im Kindergarten, in der Schule und bei den Senioren.
Susann Boldt, FH-Potsdam, Fachbereich Informationswissenschaften