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Reibeplätzchen

Ulrike Berkenhoff

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Meine Heimatstadt wird "Pannekauken " genannt, unsere
Frauen sollen in großen Notzeiten die Bevölkerung mit diesen in Öl
ausgebackenen Kartoffelplätzchen vor dem Verhungern gerettet haben.
Hier ein Rezept:
1,5 kg geriebene rohe Kartoffeln (vom überschüssigen Wasser "befreien") , 4 Zwiebeln, 3 Eier, 2 Eßl. Mehl oder Haferflocken, Salz , Pfeffer.
In heißem Fett in einer Pfanne von beiden Seiten knusprig ausbacken !
Dazu gibt es meist Apfelmus, früher auch mit Rübenkraut bestrichen oder mit
Zucker bestreut. Dazu wurde Kaffee getrunken! Luxus war schon die Version
mit gebratenen Speckstreifen (durchw.)! Kalt wurden Streifen z.B. auf
Eintopf gelegt (auch im "Henkelmann "für die Männer zur Arbeit). Gerne ißt
man die "Reibekuchen" auch anderntags auf einer Scheibe Schwarzbrot
(westf.: Pumpernickel). Grüße aus Westfalenland von Ulrike!
 
Interessant ist der Name "Pannekauken" (Pfannkuchen?), den ich im Zusammenhang mit Erdäpfelpuffer - so heißen sie bei uns - noch nicht kannte.
Meine Mutter erhielt das Rezept, allerdings ohne Zwiebel, in den 50er-Jahren von einer norddeutschen Dame. Damals war dieses Gericht bei uns in Süd- und Ostösterreich gänzlich unbekannt. Heute wird es auf jedem Markt angeboten. Allerdings gesalzen und mit Knoblauchbutter.
Ich persönlich schwärme aber für die süße Variante mit Apfelmus oder auch mit Marmelade bestrichen. Wenn man die Erdäpfel nicht zu fein raspelt, werden sie auch so richtig knusprig.
Also, wenn ich einmal in die Gegend der Porta Westfalica komme, dann weiß ich, was ich dort essen werde :smi_dafue
 
Bei uns heißen sie "Krummberkichel" und werden fast auf jedem Fest angeboten. Immer mit Apfelkompott. (Appelmus)
Mir persönlich schmecken sie sehr gut. :smi_dafue
Wenn's die bei uns zu Hause gibt, dann meist mit Bohnensuppe oder ähnlichem.
Einfach lecker und verhältnismäßig schnell gemacht. Einfach in einer Pfanne mit Fett ausbraten. (siehe Anhang)

Gruß Volker.
 

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Zuletzt bearbeitet:
So sehr mir das Wort ""Krummberkichel" gefällt -
Der Ausdruck "Krummmber" oder deutlicher Grundbirnen, also birnenförmige Früchte die in der Erde wachsen, ist mir aus meiner Jugend noch geläufig aber hier (Ostösterreich) bereits fast ausgestorben -

Einkaufswagen als Grill zu missbrauchen lehne ich entschieden ab! :nono: :smi_mit k Die stehen dann oft unbenutzbar in der Gegend herum. Jedenfalls sind sie nur noch Müll!
Ein alter Fußabstreifer, den man wieder mit nach Hause nehmen kann, auf ein paar Steinen tut's auch.

Ein sich diesmal schmerzlich windender
 
Reibeplätzchen (oder auch -kuchen) sind hier auch noch als "Kartoffelpuffer" bekannt. Auf den (Weihnachts-)märkten im Ruhrgebiet werden aber stets "Reibeplätzchen" angeboten.

Unter "Pfannkuchen" versteh ich allerdings eher etwas Süßes als Herzhaftes (der Teig ist dann auch nicht aus Kartoffeln sondern aus Mehl mit Milch) - z.B. sehr beliebt die Apfelpfannkuchen meines Opas *jamjam*.

Grüßlis
Sianna
 
Eierpfannkuchen -z.B. mit Apfel, Pflaumen, Blaubeeren oder Kirschen- also süß.
Es ist ein volkskundliches Rätsel bei uns vor Ort: warum heißen die
Reibekuchen bei uns : Pannekauken? Möchte Sianna auch noch begrüßen, ich
hatte einige Tage Computerprobleme! Herzliche Grüße von Ulrike!
 
Nochmal zu diesem Thema: schaut mal unter schwerte.de/aktuelles/
Pannekaukenrezepte . Das Foto von den knusprigen Reibeplätzchen in der Pfanne macht hungrig! Am Wochenende hatten wir unser "Pannekaukenfest",
bei dem guten Wetter war viel Betrieb. Ich bewundere die Leute, die
eimerweise den Teig verarbeiteten und die langen Menschenschlangen
bedienten! Ich bin aus der Reihe getanzt, habe mir eine Backkartoffel
schmecken lassen. Viele Grüße von Ulrike
 
Hier das "Pannekaukenrezept", daß bei einem Kochwettbewerb vor Ort den
ersten Preis bekam: 5-6 große Kartoffeln festkochend (z.B. Belana)
1 große Zwiebel , 1 1/2 Teel. Meersalz , 2 Eier,
Sonnenblumenöl
Kartoffeln u. Zwiebeln schälen, Kartoffeln reiben in einen Durchschlag , den man
auf einen Topf stellt. Das Wasser setzt sich im Topf von dem Kartoffelmehl ab
u. wird abgeschüttet. Das Kartoffelmehl vermengt man mit dem Teig, in den
kommen noch geriebene Zwiebel, Salz u. Eier. Portionsweise In dem Sonnenblumenöl
ausbacken in einer Pfanne. Auf Küchenpapier legen saugt das überschüssige
Fett auf. Beilage nach Wunsch. Besonders lecker: "stückiges" Apfelmus.
Dieses Rezept stammt von einem Dortmunder! Dort ist eigentlich
Pfefferpotthast das/ein Leibgericht!
Unser Pannekaukenfest steht wieder vor der Tür. Dort gibt es reichlich die
begehrte Speise, gebacken von den "Schichten", so heißen hier die
Nachbarschaften. Wir haben ja auch ein Denkmal von der "Pannekaukenfrau".
Historisches dazu unter schwerte.de - Viele Grüße von Ulrike
 
Heute und am gestrigen Samstag wieder unser "Pannekaukenfest". Gestern
war der Höhepunkt die ICE Taufe, habe ich unter anderer Rubrik berichtet.
Nun aber eine ganz andere Frage: kann man rohen Reibeplätzchenteig
einfrieren oder sollte man lieber alles ausbraten und die fertigen Plätzchen
einfrieren? Ich schwärme nicht für die Mikrowelle, aber kann man die
Plätzchen darin erhitzen? Hat dies schon mal jemand gemacht? Natürlich
werden sie auch noch kalt verzehrt, z.B. aufs Brot usw. Mag ich persönlich aber
nicht! - Leider regnet es momentan, alles hofft hier auf einen schöneren
Nachmittag! Viele Grüße und allen hier noch einen schönen Sonntag: Ulrike
 
Bekam hier keine Antwort, habe dann aber erfahren: roher Teig eignet
sich nicht, er wird süß. Eingefrorene Reibeplätzchen erst auftauen, dann
kurz in heißem Fett aufbacken. Übrigens sollte man Rapsöl verwenden!
Man bekommt immer neue Tipps und Rezepte! - Zu dem Thema süße
Eierpfannkuchen: Man kann auch herzhafte Eierkuchen herstellen, z.B.
mit einer Hackfleischmasse und frischem Salat dazu! - Ulrike
 
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