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Obdachlose in Österreich

mina

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Ich verfolge eher durch Zufall das Thema der Obdachlosigkeit in Österreich. Momentan wird es ja wieder ganz heiß diskutiert! Wie geht ihr damit um beziehugnsweise wie fühlt ihr euch bei dem Thema?
 
nach meiner Scheidung, welche mich knapp 20.000 € gekostet hat, währe ich ohne meine Eltern wohl auch auf der Straße gelandet. Früher habe ich Obdachlose als Menschen am unteren Rand der Gesellschaft gesehen, welche Ihr Schicksal selber verursacht haben und auf Grund von Drogen auch nicht mehr aus diesem Teufelskreis heraus kommen . ich kann meinen Eltern nur dankbar sein.
Früher (im beginnenden Industriezeitalter) als die Städte noch im Aufbau waren, und man die Armut überall sehen konnte, war die Hilfsbereitschaft am größten. Unternehmer stifteten Krankenhäuser, Stadtparks, Armenhäuser.
Heute ist der Wirtschaftskreislauf so gesponnen, das immer günstiger gekauft wird und die Firmen immer billiger produzieren müssen, was sich wieder im Lohn und Kaufverhalten wiederspiegelt. Der Kreislauf ist schwer zu durchbrechen.
In unsere Stadt scheint es keine Obdachlosen zu geben. In der Stadt habe ich 2 Bettler, die immer mein Wechselgeld vom Einkauf bekommen. Musiker und Künstler bekommen von mir immer 2-10€. Im Gottesdienst gebe ich auch genug.
Ich weiß, wie schnell es bergab gehen kann und währe ohne meine Eltern wohl auch diesen Weg gegangen. Glücklicherweise stehe ich heute recht gut da.
 
Es ist ein interessantes Thema, zumal mir diese Menschen wirklich leid tun können. Wichtig ist es die Armut im eigenen Land zu bekämpfen, was Aufgabe der Politik wäre, und in der heutigen Zeit sollte dies sehr wohl möglich sein, zumal Unmengen an Geldern fließen für Dinge, die nicht vorrangig sind im Vergleich zu Menschenleben. In Edinburgh habe ich erfahren im September, dass ungefähr 7000-9000 Menschen in der Stadt auf der Straße leben. Finde ich eine stattliche Zahl! Viele Jugendliche. Mir ist es selbst aufgefallen. Wenn es die Zeit ermöglicht, bringe ich eine Kleinigkeit zu essen und zu trinken oder gebe einen kleinen Betrag. Es muss erst einmal soweit kommen, dass man auf der Straße landet und das ist schlimm genug. Man hört auch von organisierten Banden die betteln, aber dennoch- ich denke mir, wenn ein Mensch überhaupt betteln muss, hat er im Leben ohnehin ein schweres Schicksal. Natürlich kann ich auch nicht jedem etwas geben, wenn in einer Straße eine ganze Menge von Obdachlosen bettelt. Aber eine gute Tat ist meist immer dabei. Nicht immer, aber relativ oft. Ich bewundere teils auch die Menschen, die wirklich stundenlang an einem Fleck ausharren können, wie sie das nur aushalten. Vor allem auch alte Frauen, die nur unzureichend gekleidet sind in der kalten Jahreszeit. Da ich eine konservativ-(christlich)-tolerante (nicht immer- kommt natürlich darauf an was) Einstellung vertrete, erwarte ich mir von der Politik dennoch eine Veränderung. Aber über Politik zu reden ist nicht Thema in diesem Forum. Daher auch keine weiteren Kommentare dazu. Wenn ich meine Kamera dabei habe- ich fotographiere auch mit Erlaubnis Menschen, denen ich etwas gebe und sie erzählen mir das ein oder andere aus ihrem Leben. Kann sehr spannend sein, sich solche Geschichten anzuhören , wenn man ein wenig Zeit zur Verfügung hat. Anbei ein Bild von Henry und seinem Hund in Edinburgh.
 

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Es ist halt schwierig mit den Bettlern. Wenn jemand wirklich arm ist, dann geb ich gerne was, aber leider sind auch einige dabei, die aus ihren östlichen Heimatländern nach Österreich kommen um ihrem Bettlerberuf nachzugehen. Da, finde ich, muss man schon unterscheiden. Armen Leuten sollte man immer etwas geben, aber Ausnutzern nicht.
 
Immer wenn ich einen Obdachlosen sehe, frag ich mich, was dieser Mensch erleben musste, um auf der Strasse zu landen. Ich hab selber einen Freund der auch schon mal in so einer Situation war..
 
Alkoholsucht ist sicher ein Grund warum viele auf der Straße landen. Man verliert den Arbeitsplatz, die Beziehung scheitert und es ist eine logische Folge!
 
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