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Neuer Vorschlag - Sammlung von Kurzbiografien von Sagen- und Märchensammlern

Dreamsearcher

New member
Ich hätte einen neuen Vorschlag einzubringen, an dem ich mich natürlich gerne selbst eifrig beteiligen würde. Wolfgang von Sagen.at ist hier aber der Entscheidungsträger.
Wäre es nicht interessant auf der Seite eine Sammlung von Biografien der Sagen- und Märchensammler zu erstellen. Ich denke mir, dass dies sehr informativ wäre und bei einer systematischen Sammlung sehr gute Rückschlüsse auf die Sagen selbst und ihre bevorzugten Sammelregionen bzw. Profession der einzelnen Sammlerpesönlichkeiten zuließe. Allein für Tirol und Vorarlberg und die Umgegend kämen da einige Namen zusammen.

Zu Anfang nenne ich hier einmal einige Namen:

- für Vorarlberg:
Franz Josef Vonbun, Richard Beitl, Hermann Sander, Adolf Ferdinand Dörler (auch f. Tirol), Anna Hensler, Franz Häfele, etc.

- für Tirol:
Johann Nepomuk Ritter von Alpenburg, Ignaz B. Zingerle und Joseph Zingerle, Josef Ritter von Bergmann, Adolf Ferdinand Dörler, Johann Adolf Heyl, Karl Paulin, Christian Hauser, etc.

- benachbarte Schweiz:
Johannes Stumpf, Ernst Rochholz, Arnold Büchli, etc.

Würden die Querverbindungen zwischen diesen Sammlerpersönlichkeiten auch noch erfasst, so ergäbe sich sicher ein aufschlussreiches Bild über die Anfänge der Sagensammlungen.
An prominenter Stelle müssten hier natürlich Charles Perrault, Johann Gottfried Herder, die Brüder Grimm, Ernst Moritz Arndt, Ludwig Bechstein, Philipp Otto Runge, Christian Fürchtegott Gellert, etc. aufgenommen werden. Ob man da dann die Verfasser von Kunstmärchen aufnimmt, bleibt dahingestellt, dies ginge wahrscheinlich zu weit.
Ich denke mir, dass mit vereinten Kräften ein überaus interessantes Nachschlagewerk der Sammler auf Sagen.at entstehen könnte. Ob man da dann die neueren Sagenforscher auch aufnimmt, wäre zu überlegen. Prof. Petzoldt dürfte da wahrscheinlich nicht fehlen. Auch Hans-Jörg Uther als sehr bekannte Forscherpersönlichkeit müsste da wohl Erwähnung finden.

Ich besitze nun einfach mal die Chuzpe diese Anregung hier zu machen. Mit einem Bild der Sammlerpesönlichkeit verbunden wäre jedenfalls sicher das erste diesbezügliche Sammlerverzeichnis auf Sagen.at im entstehen. Wo Sagen gesammelt werden, sollten meiner Meinung nach ihre Liebhaber nicht fehlen. Bei einem guten Buch lässt auch erst die Information über den Autor echte Rückschlüsse auf die Sammlung / seine Glaubhaftigkeit zu. Ein Benutzer hier im Forum heißt "Sagensammler", ich glaube mal, dass er mir zumindest zustimmen wird.

Zur Geschichte des Märchens vgl. eine sehr gute Einführung:
Waltraud Woeller / Matthias Woeller: Es war einmal... Illustrierte Geschichte des Märchens. Freiburg / Basel / Wien. Freiburg im Breisgau 1994.
 
Hallo.

Erstens möcht ich sagen das es mich sehr freut das sich jemand die Arbeit und die Zeit nimmt so was zu machen. Sehr viel Lob von meiner Seite.

Aber ich habe auch einen kleinen Fehler enteckt. So ist das Foto von der Nassereither Fasnacht nicht eine Gruppe von Hexen sondern Sackner.

Schöne Grüsse Jürgen Gritsch
 
Hallo Jürgen,

herzlichen Dank für Deinen Hinweis (und auch die Hinweise anderer Leser) zur Korrektur!
Ist eben erfolgt, siehe:
https://www.sagen.at/doku/forcher/nassereith.html

Dazu ein paar Hinweise:

- Es handelt sich bei dem SAGEN.at-Kapitel "Dämonen, Blasmusik und schöne Trachten" um die digitale Online-Version des gleichnamigen Buches von Dr. Michael Forcher, welches dieser freundlicherweise für SAGEN.at zur Verfügung gestellt hat. Also existiert der Fehler mit der falschen Bezeichnung leider auch in Buchform.

Es ist eine großartige Sache von Dr. Michael Forcher, schon im Jahr 2002 ein Buch seines Verlages Haymon-Verlag für ein Online-Projekt zur Verfügung zu stellen! Wir würden ja gerne auch von weiteren Autoren (auch im Buchhandel vergriffene) Bücher zur Europäischen Ethnologie / Volkskunde online anbieten, aber ohne Zusage der Autoren bzw deren Erben (die meist ohnehin nicht einmal wissen, dass sie Urheberrechtsinhaber bzw. Nutzungsrechtsinhaber sind), können wir das leider nicht tun.

- Als Gegencheck habe ich das Buch "Die großen Fasnachten Tirols" von Hans Gapp, Innsbruck 1996 verwendet. Es ist dies ein exzellentes Werk über die Fasnachten in Axams (Axamer Wampelerreiten), Fiss (Fisser Blochziehen), Imst (Imster Schemenlaufen, Walder Fasnacht, Arzler Singeslerlaufen, Wenner Fasnacht, Tarrenzer Fasnacht, Larchziehen in Umhausen und Fasnacht in Haiming), Nassereith (Nassereither Schellerlaufen), Telfs (Schleicherlaufen Telfs), Thaur (Thaurer Mullen), MARTHA-Dörfer (Mühlauer Muller, Arzler Muller, Rumer Muller, Absamer Matschgerer), Tramin (Egetmann-Umzug Tramin):

Dort beschreibt Johann Sterzinger auf Seite 130 die Sackner:

"Eine der markantesten und beeindruckendsten Figuren der Schellergruppe und überhaupt der Nassereither Fasnacht ist der Sackner. Groß von Gestalt, kraftvoll, die Maske eine wild verzerrte Altweiberfratze, den Kopf bedeckt mit einer Kappe (Fatzelkappe) aus Wolle. Der Rock, der sogenannte Wilfling ist ein Faltenrock aus 15 - 20 m Stoff, bei einer drehenden Bewegung hebt sich der Rock gleich einem Rad in die Höhe und läßt die darunter getragene weiße Hose sehen. Eine bunte oder geblümte Schürze gehört noch dazu.

In der Hand hält er einen runden Sack, der mit Wolle oder Sägemehl gefüllt ist, den "Plumpfsack". Dieser Sack dient als Waffe, die der Sackner zum Platzmachen benötigt. [...] Der Sackner fällt durch sein lautes Juchzen besonders auf. Trotz ihres wilden Aussehens kennen die Sackner keine Brutalität, wildes Zuschlagen gibt es nicht. Allein durch ihr Erscheinen und den Tanz, das Fliegen der Wiflinge und durch ihren Juchzger weichen die Zuschauer unweigerlich zurück."

Wolfgang (SAGEN.at)
 
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