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Mr.

Ich bin auf der Suche nach Unterlagen über den Gebrauch des Concentrationslager Auschwitz/Birkenau im Sommer 1945. Wurde zu der Zeit unter polnischer Bewachung in das Lager geführt und von dort nach Russland transportiert. Ich habe nach all den Jahren den Mut gefunden -nach vielem Drängen unserer Kinder- meine Lebensgeschicte zu schreiben und versuche schon drei Jahre lang Unterlagen zu finden, die über die Länge des Gebrauchs und die Anzahl der Transporte Auskunft geben könnte. Ich bin 87 Jahre alt und weiß nicht wie lange mein Gedächtnis noch arbeiten wird. Ich lebe seit 1953 in Kanada und Deutsch fällt schon schwer.
Ich wäre sehr dankbar wenn mir jemand uaf der Suche nach diesen Daten helfen könnte.
Ulrich K. Thomas
 
Ich habe früher Bücher über Auschwitz und andere Konzentrationslager gesammelt, habe aber die Sammlung später verschenkt. Da war ein sehr gutes Buch über Auschwitz dabei, wo auch Details beschrieben wurden, über Mengele, Zigeunerkinder, Zahlen und Fakten.... es war dunkelblau, aber ich weiß leider den Titel nicht mehr... Ich werde noch einmal suchen und sollte ich es finden, melde ich mich nochmal, sehr gerne kann ich es dir schicken, falls ich es noch habe!

Bei Interesse gebe ich gerne die Adresse der Zeitzeugin Ceija Stojka aus Wien weiter, die als Kind Auschwitz überlebt und ihre Mutter dort verloren hat. Sie betreibt hier in Österreich an Schulen Aufklärung über den Holocaust und weiß sehr viel darüber, sie kann bestimmt auch weiterhelfen und sie tut das sehr gerne. Bei Interesse einfach melden, dann schick ich die Adresse per Privatnachricht!

Liebe Grüße, Sonja
 
Hallo Ulrich,

ich würde vorschlagen, dass Du einfach mit dem Schreiben bzw Erzählen vor einer Videokamera/Digitalkamera anfängst. Schreibe einfach Deine Erinnerungen auf, egal ob Du Dir bei historischen Details unsicher bist. Wichtig sind vor allem Deine Erlebnisse von Dir erzählt.

Eine sehr gute Möglichkeit wäre dann später Dein Manuskript mit einem Historiker zu besprechen.

Als Beispiel nenne ich Luis Raffeiner, der seine Erinnerungen aus dem 2. Weltkrieg und seiner russischen Kriegsgefangenschaft im Alter von 90 Jahren einfach auf Tonband erzählt hat. Eine Dame hat diese Tonbänder dann in den Computer getippt und der Historiker Hannes Heer hat dann die Erinnerungen historisch zugeordnet.
Anstelle eines Tonbandes kannst Du noch idealer einfach die Kamerafunktion einer modernen Digitalkamera verwenden und persönlich erzählen - das klappt ganz einfach. Eine solche Aufzeichnung wäre für Deine Kinder und Nachfahren dann auch noch viel persönlicher und Du kannst die Filme dann in ein Schreibbüro zur Tipparbeit für das Manuskript bringen.

Ich denke, diese Methode wäre eine ideale Vorgangsweise.

Bezüglich der Internierungen in Auschwitz ab April 1945 durch die sowjetische Militärverwaltung kann nur die wissenschaftliche Forschungsstelle "Memorial and Museum Auschwitz-Birkenau" Auskunft geben.

Wolfgang (SAGEN.at)
 
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