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Maritimes und Gärtnerisches in Bremen-Vegesack

Nicobär

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Ich habe heute das gute Wetter, vermutlich war es ja der letzte Tag mit richtig sonnigem und warmen Wetter in diesem Jahr, genutzt, eine kleine Ausfahrt in die herbstliche Wesermarsch zu machen. Der Weg führte mich von Delmenhorst über Altenesch nach Bremen-Vegesack, das auf Grund seiner Hanglage für Bremen immer das war, was Blankenese für Hamburg ist.

Vegesack ist ein alter, sehr geschichtsträchtiger Ort. Bereits im Mittelalter gab es hier ein Fähre über die Weser, auf der die nach Nordeuropa zu erxportierenden Mastochsen über die Weser gesetzt wurden. Unmittelbar an der Lesummündung errichteten um das Jahr 1620 die Bremer den ersten künstlich angelegten Hafen Deutschlands. Das Hafenbecken mit dem Havenhaus ist heute noch erhalten und dient als Museumshafen. In der Lesum, am Havenhöft liegt heute das Museumssegelschiff Deutschland, das man nicht nur besichtigen, sondern auf dem man auch heiraten kann - so man das dann auch will.

Vor dem Havenhaus erinnert ein in Bronze gegossener Walkiefer an die große Blütezeit Vegesacks in der Zeit vor den napoleonischen Kriegen, in denen von hier aus die Walfänger ins Nordmeer und nach Grönland aufbrachen. Der Platz, auf dem dieser Walkiefer - bis in die 1980er Jahre stand hier ein originaler, steht, nennt sich 'Utkiek', denn von hier aus hielt nicht nur dser Hafenmeister Ausschau nach ankommenden Schiffen, während der nordischen Kriege schossen hier auch schwedische Truppen mit Kanonen auf das im 18. Jahrhundert zu Dänemark gehörende gegenüberliegende Oldenburger Ufer.

Besonders sehenswert ist in Vegesack auf jeden Fall der sogenannte Stadtgarten. Hierbei handelt es sich m.E. um eine der schönsten und kinderfreundlichsten Uferpromenaden in Europa und lohnt auf jeden Fall einen Besuch. Ebenso lohnt sich ein Besuch im Museum Schloß Schönebeck, in dem nicht nur die wechselvolle Geschichte Vegesacks, sondern auch die seiner Wirtschaft anschaulich dargestellt wird. Noch heute ist diese Region ein Zentrum der Werftindustrie und des handwerklichen Schiffbaus. Auf dem Havenhöft entstand z.B. das erste deutsche Dampfschiff, genau nebenan befanden sich die Anlagen der Vegesacker Heringsfischerei, auf deren Logger es zwar schwere, aber auf Grund der dort üblichen Gewinnbeteiligung der Mannschaften sagenhaft gutbezahlte Arbeit gab, für die viele Leute während der Matjesfangzeit ihre normale Tätigkeit an den Nagel hängten und zusahen, auf einem der Logger anzuheuern, auf dem der Kapitän eine "richtige Fischnase" hatte. Viele haben in den 50er und 60er Jahren ihren Hausbau finanziert - und zwar nicht nur hier in der Region, sondern auch bis in den Westfälischen Raum.
 

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