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Interessante Orte

...ganz Norddeutschland ist z.B. seit den napoleonischen Kriegen landschaftlich völlig umgewandelt worden. Wo früher Heiden waren, gibt es heute Wälder und Felder. Die Heiden wurden im 19. Jahrhundert im Zeitalter der Romatik verklärt, dabei handelt es sich bei ihnen um eine anthropogene Desertifikation. Ihre Entstehung ist als eine grandiose, bis ins Mittelalter zurückführbare Umweltakatastraophe zu bezeichnen - aber darüber gibt es demnächst mehr zu lesen. Versprochen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Im Duisburger Museum der Deutschen Binnenschifffahrt - www.binnenschifffahrtsmuseum.de - läuft noch bis zum 5.Juni eine
interessante Ausstellung: Das Meer ist 1000 Wunder voll. Interessant u.a.
die älteste Abbildung des Klabautermanns von 1838 (Der Klabotermann).
Es geht um Aberglauben u. Legenden in der Seefahrt. Aus diesem Grund gebe
ich hier im Forum den Hinweis ! Ist das momentane Wetter nicht wie
geschaffen für einen Museumsbesuch ? Oder regnet ist es irgendwo etwa nicht ?
Für sonnige Rückmeldung dankt Ulrike!
 
SAGEN.at schrieb:
Hallo Nicco,



bitte sei nicht so knausrig mit Worten!

Die Diskussion der volkskundlichen Flurnamen-Literatur gegen die Aussage von geographischen Karten sei gerne eröffnet!

Fair-Play!

Wolfgang (SAGEN.at)

Jo mei,
nachdem ich grad an dem Thema werkle auch noch (m)ein Statement hierzu:
Wenn mit "interessanten Orten" = "sagenhafte/geheimnisvolle Orte" gemeint ist, stimmen alle Aussagen:

Flurnamen geben gute Anhaltspunkte - allerdings muß man beachten: je näher beim Siedlungsraum, desto eher die Wandlung/"Modernisierung" von Namen - je weiter im Hinterland, desto größer die Chance auf "altes Namengut". Eine gute Möglichkeit der Überprüfung bieten in Österreich der Franziszäische oder Josephinische Kataster ...

Die Landkarten geben eine gute Übersicht bezüglich Abgeschiedenheit und Lage sowie sonstiger günstiger Voraussetzungen: Nähe von Wasser/Quellen; "Häufung" von (Baum)Marterl + Steinsäulen + Bildstöcken + Kapellen + flache ost/west-erstreckte Berg/Hügelrücken mit westseits jäh abfallenden Abbrüchen (Sonnenuntergangsplätze);

Eine Prüfung auf das Vorhandensein von lokalen Sagen >>>Tipp: sagen.at *ggg* ;-) rundet eine "Sagen-Wanderungs-Planung" hervorragend ab!

Abschließend noch einige "gute" verdächtige Flurnamen(teile) aus dem Oberösterreichischen, die aber erfahrungsgemäß in ganz Österreich immer wieder auftauchen: Geis/Gais-; Sonn-; Sand-;Teufels-; Tifl(i)-;Tief-; Dunkl-; Rohr-; Reith-;Reut-;-reith; Rohr-; Rot-; Weiß-; Kreuz-, Frau-; Hell-; Höll-;
Wenn dann auch noch Felsen/Steine im Wald, Wälle oder Wallgräben, (Ur)Alte Buchen mit extremer Häufung von Rindenschnitzereien (Monogramme, Herzen usw.) beim Spaziergang auftauchen, dann ist man mit Sicherheit an einem "interessanten Ort" ....

Warnung: Hat man erst mal angefangen, kann man nimmer aufhören! Ich brüte/recherchiere derzeit selber über fast 100 "verdächtigen" Flurnamen nur in meiner Nationalpark-Region, hab über 300 Kleindenkmäler digital erfaßt, nerve bereits die Gemeindeämter wegen vorhandener Kleindenkmal-Büchlein, fotografiere mich bereits durch die Lokalitäten, sammle dazugehörige Sagen, und hoffe, daß endlich dieser verflixte Dauerregen aufhört ....

Liebe Grüße aus dem Steyrtal
Norbert
 
cerambyx schrieb:
Warnung: Hat man erst mal angefangen, kann man nimmer aufhören!

Geht mir genauso ;-)

Bin grad verschärft im Traisental/NÖ unterwegs: Krems, Göttweig (=die Wiege der Göttin!) und Umgebung. Die Venus von Höbenbach im Kremser Weinstadtmuseum, die Hörndlgöttin vom Anzinger in dem Dorf Meidling (im Paudorfer Heimatmuseum zu bewundern, bloß hat es leider dauernd zu!); die Frauenkirche, eine schwarze Madonna, Glocken-Sagen, wüüüüde Salome-Geschichten und wehrhafte Bethen - alles in Krems; und die Walpurga treibt sich da auch in der Gegend rum; eine doppelte Maria, die mit sich selber Rücken an Rücken steht (in der Kirche in Klein-Hain), der Turm in Klein-Wien, wo die Frau Ava (=erste Dichterin, die auf deutsch geschrieben hat - ca 12.Jhdt n.u.Z)) geschrieben und gelebt hat; der Ort Hollenburg mit dem angrenzenden Venusberg, die Wetterkreuzkirche plus Percht und Bethen - undundund....

Die Heimatmuseen in Traismauer und in Nussdorf ob der Traisen stehn auch noch auf meiner Liste ;-)
 
dolasilla schrieb:
Geht mir genauso ;-)

... der Ort Hollenburg mit dem angrenzenden Venusberg, die Wetterkreuzkirche plus Percht und Bethen - undundund....
;-)

Na, und wenn i dir sag' daß i bei der Familie Hammerschmidt in Hollenburg am Wochenende Wein gekauft hab?
Augen jedenfalls offen halten, "Cerambyx" ist demnächst wieder im Dunkelsteiner Wald und bei der "Restruine" Nieder-Aggstein unterwegs ...
Vielleicht sollt' ma uns mal z'sammreden? ;-)

Es grüßt
Norbert aus'm Steyrtal
 
Möchte hier das Thema: Interessante Flurnamen - nochmal aufgreifen.
Zufällig las ich in der Zeitung: Neubaugebiet "Düwelsiepen" in Dortmund.
Nichts für Abergläubische! Übrigens kenne ich auch die Bezeichnung "Deibel"
für den Bösen. Hier sprechen nur noch wenige Menschen "Westfälisch Platt"
(Plattdeutsch), außerdem ist es örtlich verschieden. - Eine alte Flurbezeichnung
ist das "Hexenplätzchen" und die "Abergunst" bei uns (Hexentanzplatz bezw.
der Ort, wo die Sage vom Grenzsteinversetzer spielt). Sehr viele Flurnamen
enden bei uns auf -siepen, es gibt viele kleine Bachtäler, die leider oft verrohrt
wurden und kaum noch zu erkennen sind. Auch viele alte Hohlwege wurden
befestigt, d.h. man verrohrte die Bäche, schüttete Packlage auf u. befestigte
die Wege, die Böschungen mit Wildwuchs verschwanden (Brombeeren,
Glockenblumen usw.). Nur noch Kindheitserinnerungen. Es ist natürlich
auch nicht mehr so unheimlich dunkel dort, denn längst brennen auch dort
Straßenlaternen. So schreitet die "Verstädterung" fort. Flurnamen sind
wirklich interessant für jede Ortsgeschichte! -Ulrike
 
Es gibt auch eine Teufelskanzel in Dortmund-Syburg. Hat mit der Geschichte
zu tun, als die Sachsen gegen die Franken um diesen Ort kämpften. -Ulrike
 
Ein interessanter Ort ist die Barbarossahöhle am Kyffhäuser. Ich wußte bisher nicht, dass nur 2 Anhydrithöhlen weltweit zu besichtigen sind, eine davon die
genannte. Mir sind viele Tropfsteinhöhlen (Sauerland) bekannt, aber keine
unterirdische" Gipswunderwelt". Unser Sohn war beruflich in der Nähe und
brachte mir Infomaterial mit. - Die Sage vom Kaiser Rotbart (Barbarossa)
kenne ich natürlich. Er sitzt dort schlafend vor einem Tisch aus Stein, sein
Bart ist durch die Platte gewachsen. Wenn kein Rabe mehr um den Kyffhäuser
fliegt - dann wacht der Kaiser auf und bringt der Welt den Frieden. - Meine
Frage: wenn er aufsteht ... ? -Ulrike
 
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