Mindestens einmal im Jahr wird mir erzählt, dass ich auf unsere Hunde aufpassen muss, weil wieder jemand Giftköder ausgelegt hat. So auch vergangene Woche. Auf meine Antwort, dass ich das langsam schon für eine Sage halte, wurde ich auf die Tiroler Tageszeitung verwiesen. Trotzdem glaube ich nicht daran. Wir gehen täglich ein bis zwei Stunden Gassi, Charlie Braun Hund ist 10 Jahre alt und Marcie 7 Jahre. Wir haben noch nie Giftköder gesehen und kennen niemanden, dessen Hund durch solch einen Köder vergiftet wurde, aber immer wieder gibt es jemanden, der jemanden kennt, dessen Bekannten so etwas passiert ist. Handelt es sich um eine Sage oder um ein Gerücht?
http://www.tt.com/Überblick/Chronik...sitzer-nach-alarm-um-giftköder-in-aufruhr.csp
Innsbruck – Inge Welzig, Tirols oberste Tierschützerin, spricht von einer „Lawine“ an Meldungen, die da in den vergangenen Tagen eingegangen ist. Immer öfter werde angegeben, dass vergiftete Hunde*köder in Innsbruck und Umgebung ausgelegt würden. Und auch auf Facebook machen Meldungen von Frankfurter Würstel, die mit Glasscherben versehen sind, die Runde. Nur: Beweise bzw. Anzeigen zu derartigen Vorfällen fehlen bei den Behörden.
Beim Innsbrucker Stadtmagistrat kennt man derartige Meldungen und Gerüchte, offiziell gemeldet hat niemand einen Fall. Judith Wilhelm, zuständig für das Veterinärwesen, sagt dazu: „Wir tun uns schwer, dazu etwas zu sagen. Es liegt uns kein derartiger Fall vor.“ Es sei richtig, dass Mitarbeiter der Stadt die Spazierwege, die von Hundebesitzern und ihren Vierbeinern benutzt werden, nach eventuellen Ködern abgesucht haben. „Gefunden wurde dabei allerdings nichts“, sagt Wilhelm.
Auch bei der Polizei in Kematen, wo es laut Meldungen im Internet mehrere tote Hunde gegeben haben soll, ist kein derartiger Fall gemeldet worden. Eine Polizeimeldung über einen vergifteten Köder gibt es von Anfang November aus dem Unterland. In Kirchbichl musste ein Haustier danach tierärztlich behandelt werden, wie es in der Aus*sendung hieß.
Dieter Reindl aus Innsbruck erklärt, dass sein Hund ein mit Scherben präpariertes Würstel gefressen habe und daran dann gestorben sei. „Der Hund starb zwei Stunden nach dem Spaziergang in meinen Armen. Ich weiß nicht, wer so etwas macht.“ Reindl denkt sogar daran, eine Belohnung auszusetzen, um den oder die Täter dingfest zu machen.
Selbst angezeigt hat er den Fall nicht. In der Familie sei man nach dem Verlust des geliebten Tieres schon mitgenommen genug gewesen. Die Verunsicherung unter den Hundehaltern ist jedenfalls groß. Viele Menschen, speziell in Innsbruck, leinen die Tiere mittlerweile beim Spaziergang an. Diese Angst, dass dem Hund etwas passieren könnte, bekommt auch Welzig oft zu hören. Doch der Ursprung der Meldungen sei häufig ebenso schwer herauszufinden, wie diese zu verifizieren. „Nicht alles, was der Hund ausspuckt, ist auch gleich ein Giftverdacht“, versucht Welzig zu relativieren. Gerade im Winter würden die Tiere sehr oft etwas Kaltes fressen, das sie dann wieder erbrechen würden. (mw)
Tiroler Tageszeitung, Printausgabe vom Mo, 03.12.2012
http://www.tt.com/Überblick/Chronik...sitzer-nach-alarm-um-giftköder-in-aufruhr.csp
Innsbruck – Inge Welzig, Tirols oberste Tierschützerin, spricht von einer „Lawine“ an Meldungen, die da in den vergangenen Tagen eingegangen ist. Immer öfter werde angegeben, dass vergiftete Hunde*köder in Innsbruck und Umgebung ausgelegt würden. Und auch auf Facebook machen Meldungen von Frankfurter Würstel, die mit Glasscherben versehen sind, die Runde. Nur: Beweise bzw. Anzeigen zu derartigen Vorfällen fehlen bei den Behörden.
Beim Innsbrucker Stadtmagistrat kennt man derartige Meldungen und Gerüchte, offiziell gemeldet hat niemand einen Fall. Judith Wilhelm, zuständig für das Veterinärwesen, sagt dazu: „Wir tun uns schwer, dazu etwas zu sagen. Es liegt uns kein derartiger Fall vor.“ Es sei richtig, dass Mitarbeiter der Stadt die Spazierwege, die von Hundebesitzern und ihren Vierbeinern benutzt werden, nach eventuellen Ködern abgesucht haben. „Gefunden wurde dabei allerdings nichts“, sagt Wilhelm.
Auch bei der Polizei in Kematen, wo es laut Meldungen im Internet mehrere tote Hunde gegeben haben soll, ist kein derartiger Fall gemeldet worden. Eine Polizeimeldung über einen vergifteten Köder gibt es von Anfang November aus dem Unterland. In Kirchbichl musste ein Haustier danach tierärztlich behandelt werden, wie es in der Aus*sendung hieß.
Dieter Reindl aus Innsbruck erklärt, dass sein Hund ein mit Scherben präpariertes Würstel gefressen habe und daran dann gestorben sei. „Der Hund starb zwei Stunden nach dem Spaziergang in meinen Armen. Ich weiß nicht, wer so etwas macht.“ Reindl denkt sogar daran, eine Belohnung auszusetzen, um den oder die Täter dingfest zu machen.
Selbst angezeigt hat er den Fall nicht. In der Familie sei man nach dem Verlust des geliebten Tieres schon mitgenommen genug gewesen. Die Verunsicherung unter den Hundehaltern ist jedenfalls groß. Viele Menschen, speziell in Innsbruck, leinen die Tiere mittlerweile beim Spaziergang an. Diese Angst, dass dem Hund etwas passieren könnte, bekommt auch Welzig oft zu hören. Doch der Ursprung der Meldungen sei häufig ebenso schwer herauszufinden, wie diese zu verifizieren. „Nicht alles, was der Hund ausspuckt, ist auch gleich ein Giftverdacht“, versucht Welzig zu relativieren. Gerade im Winter würden die Tiere sehr oft etwas Kaltes fressen, das sie dann wieder erbrechen würden. (mw)
Tiroler Tageszeitung, Printausgabe vom Mo, 03.12.2012