Von 1950 bis 1953 wurden 130 Österreicher von sowjetischen Militärtribunalen zum Tode verurteilt und hingerichtet. Ihrem Schicksal widmet sich die Ausstellung "Erschossen in Moskau..." an der Uni Graz.
Zu Beginn des Kalten Krieges ließ Josef Stalin 130 Österreicher verhaften, unter Ausschluss der Öffentlichkeit vom sowjetischen Militärtribunal im besetzen Österreich verurteilen, nach Moskau überstellen und dort erschießen.
Die Angehörigen dieser letzten österreichischen Stalinopfer haben jahrzehntelang kaum oder keine Information über die Erschossenen erhalten. 104 dieser Opfer liegen auf dem Donskoje Friedhof in Moskau - zusammen mit weiteren rund 1.000 Schicksalsgefährten aus Deutschland.
Seit 2004 erforschen Historiker der russischen Menschenrechtsorganisation "Memorial und Facts & Files" diese Verbrechen. Für Österreich haben Wissenschaftler des Ludwig Boltzmann-Instituts für Kriegsfolgen-Forschung unter der Leitung von Stefan Karner an der Aufarbeitung der Schicksale der Österreicher gearbeitet. Bisher geheime Strafprozessakten aus dem einstigen KGB-Archiv und Gerichtsbescheide aus dem russischen Staatsarchiv wurden dazu herangezogen.
Die Grazer Zeithistorikerin Barbara Stelzl-Marx, stellvertretende Leiterin am Grazer Institut, betont: "Gerade die Gnadengesuche sind erschütternde Zeugnisse, wie die zum Tode Verurteilten - im wahrsten Sinne des Wortes - um ihr Leben schrieben."
Das im Vorjahr von Karner und Stelzl-Marx herausgegebene Buch "Stalins letzte Opfer" hat den Hingerichteten ihren Namen und ihr Gesicht zurückgeben.
"Erschossen in Moskau - Die deutschen und österreichischen Opfer des Stalinismus auf dem Moskauer Friedhof Donskoje 1950 - 1953" ist noch bis 15. Dezember bei freiem Eintritt zu sehen.
Die Schau ist in Graz (Steiermark) in der Universitätsstr. 15, Bauteil E jeweils von 9.00 bis 18.00 Uhr geöffnet.
Quelle: Steiermark.ORF.at, 18. November 2009
Wolfgang (SAGEN.at)
Zu Beginn des Kalten Krieges ließ Josef Stalin 130 Österreicher verhaften, unter Ausschluss der Öffentlichkeit vom sowjetischen Militärtribunal im besetzen Österreich verurteilen, nach Moskau überstellen und dort erschießen.
Die Angehörigen dieser letzten österreichischen Stalinopfer haben jahrzehntelang kaum oder keine Information über die Erschossenen erhalten. 104 dieser Opfer liegen auf dem Donskoje Friedhof in Moskau - zusammen mit weiteren rund 1.000 Schicksalsgefährten aus Deutschland.
Seit 2004 erforschen Historiker der russischen Menschenrechtsorganisation "Memorial und Facts & Files" diese Verbrechen. Für Österreich haben Wissenschaftler des Ludwig Boltzmann-Instituts für Kriegsfolgen-Forschung unter der Leitung von Stefan Karner an der Aufarbeitung der Schicksale der Österreicher gearbeitet. Bisher geheime Strafprozessakten aus dem einstigen KGB-Archiv und Gerichtsbescheide aus dem russischen Staatsarchiv wurden dazu herangezogen.
Die Grazer Zeithistorikerin Barbara Stelzl-Marx, stellvertretende Leiterin am Grazer Institut, betont: "Gerade die Gnadengesuche sind erschütternde Zeugnisse, wie die zum Tode Verurteilten - im wahrsten Sinne des Wortes - um ihr Leben schrieben."
Das im Vorjahr von Karner und Stelzl-Marx herausgegebene Buch "Stalins letzte Opfer" hat den Hingerichteten ihren Namen und ihr Gesicht zurückgeben.
"Erschossen in Moskau - Die deutschen und österreichischen Opfer des Stalinismus auf dem Moskauer Friedhof Donskoje 1950 - 1953" ist noch bis 15. Dezember bei freiem Eintritt zu sehen.
Die Schau ist in Graz (Steiermark) in der Universitätsstr. 15, Bauteil E jeweils von 9.00 bis 18.00 Uhr geöffnet.
Quelle: Steiermark.ORF.at, 18. November 2009
Wolfgang (SAGEN.at)