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Aberglaube - Zimmernummer

Ulrike Berkenhoff schrieb:
Herzhausen
Wolfgang, kennst Du Herzhausen nicht? In die Tür wurde ein kleines Herz
gesägt (Guckloch ob besetzt, Zwangsentlüftung)? Plumpsklos sind mir noch
eine Kindheitserinnerung (allerdings nicht immer mit Herz).Alte Zeitungsblätter
hingen an einem Drahthaken! - Ulrike

Bei uns verschwanden die letzten Plumpsklos zu Beginn der 80er Jahre, als man massiv im Straßenbau investierte; an Kleinkläranlagen, wie sie heute in den Gebieten ohne Kanalisation Pflicht sind, war damals nicht zu denken - auch wurde der Inhalt nur in den großen Städten von den städtischen Entsorgungsbetrieben abgeholt. Noch zu Beginn der 70er Jahre fuhr in Bremen-Vegesack der sogenannte 'Goldwagen' durch die Gegend. Bis zum Erlass des Groß-Hamburg-Gesetzes, das Ende der 30er Jahre auch in Bremen zur Anwendung kam, war es in Bremen-Vegesack so, dass die Landeszugehörigkeit teilweise von Haus zu Haus wechselte: gehörte das eine Haus zu Bremen, so gehörte das direkt angrenzende Nachbarhaus zur ehemaligen preußischen Provinz Hannover - ein Umstand der dort den Aufbau einer funktionierenden Infrastruktur auf Grund ewiger Streitereien um die Kostenfrage verhinderte.

Doch zurück zu meinem Beispiel: Verwandte von mir wohnten seit Ende des 19. Jahrhunderts auf einem Anwesen, das bereits um 1920 mitten im städtischen Siedlungsgebiet von Delmenhorst lag. Obwohl an einer großen durchgangsstraße wohnend gab es dort bis etwa 1980 weder Wasserleitung noch einen Schmutzwasserkanal. Statt dessen gab es für die Erdgeschosswohnung und die Einliegerwohnung im ersten Stock des Hauses Plimpslos, die sich in einem angebauten Stall befanden. Die Entsorgung der Fäkalien erfolgte dabei direkt via Komposthaufen. Ich kann mich noch gut an den bestialischen Gestank erinnern, der in der Luft lag, wenn mein Onkel die Jauchekuhle mit dem Schöpfer leer machte und dabei immer erklärte "Was stinkt, das düngt!"
 
Ich erinnere mich auch an ein Plumpsklo im Haus meiner Großeltern in Vorarlberg. Dies war ein gemischter Haustyp aus bürgerlichem Haus und landwirtschaftlichem Betrieb, wie er in Vorarlberg typischerweise gerne vorkommt. Dort hatte man noch bis Anfang der 1970er Jahre ein Plumpsklo. Bis heute erinnere ich mich an dieses mit unguten Gefühlen, denn dieses lag im zweiten Stock der Heutenne. Wäre ein Kind dort hineingefallen, hätte es keine Rettungsmöglichkeit gegeben.


Zu Ulrikes Hinweis mit der Zeitung anstelle Klopapier:

Mein Großvater (andere Linie wie obige Erzählung aus Vorarlberg) hat mir vor vielen Jahren erzählt, er war beim Wandern (ca 1920) auf einem bäuerlichen Plumpsklo, wo alte Bücher aus dem 17. Jahrhundert als Toilettpapier verwendet wurden. Mein Großvater hatte Bücher geliebt und hatte mit jenem Bauern alles eingetauscht, was er hatte, also Rucksack etc um die Bücher zu erhalten. Ich halte diese Bücher bis heute in Ehren, sind ziemlich wertvolle Werke...

Wolfgang (SAGEN.at)
 
niccelausi schrieb:
Die Bezeichnung Toiletten oder WC waren verpönt.

Zur Erheiterung zwei Fotos, die bei uns in der Firma den Weg zu demselben weisen.

Erklärend sei noch hinzugefügt, dass es üblich ist, die letzten beiden Buchstaben des Flugzeug-Kennzeichens vorne aufzumalen, um das Flugzeug auch gleich zu erkennen (hier: I-DAWC von der Alitalia und OO-DWC von der Brussels Airlines)

So bekommt der Ruf eines Kollegen "Alitalia!", wenn er das Büro verläßt, eine ganz besondere Bedeutung :)
 

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ich denke, dass mit den zimmernummer ist son ding, weil ja jeder kulturkreis seine eigenen zahlensymbolik hat und zum beispiel chinesen sicher nicht in einem zimmer nummer 4 übernachten wollen, da die 4 sich gleich ausspricht wie "tod" und dieser in ihrer zahlensymbolik auch in verbindung steht.....

auch der 8 gab man keinen guten zuspruch
dann wie gesagt der 13 und der 17, beides unglückszahlen
die 33 für trauer
42 eine zahl der toten
etc etc


Kriss!
 
Hm... dass die 13 - fälschlicherweise - negativ besetzt ist, weiß jeder, aber ich hab keinen Dunst, was an 69 oder 406 so schlimm sein soll (vielleicht übernacht ich auch zu selten in Hotels...)

das mit dem Herzerl an der Häusltür war mir allerdings als Kind schon klar, sagte doch meine Urgroßtante immer: wenns Arscherl brummt ists Herzerl gsund...

Zähl heut Nacht vorm Schlafen sicherheitshalber die Federn - und falls sie durch 13, 69 oder 406 teilbar sind, nehm ich einen Stein (upps, ist ja auch ein Gemisch, man traut sich nimmer schlafen... lach)

Grüße von Lisa
 
...Böse Zungen behaupten ja, dass das Problem, das man mit der 13 hat, aus Ostfriedsland und Irland stammt. Gerüchteweise wird ja berichtet, dass sowohl die Iren, als auch die Ostfriesen nicht bis 4 zählen können. Wenn vor einem Ostfriesen 4 Personen stehen, fragt er sie "Na ihr drei, habt Ihr noch einen mit gebracht". Für neun Personen funktioniert das dann ja auch alles ganz gut - schwierig wird es jedoch bei 13 Personen - denn da müsste der Ostfriese die Frage stellen "Na Ihr dreimal drei und noch mal drei - habt ihr noch einen mitgebracht?" Das wird dann schwer nachvollziehbar und ist ein allgemeines Unglück für denjenigen, der die Frage stellt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Lisa schrieb:
...aber ich hab keinen Dunst, was an 69 oder 406 so schlimm sein soll

"schlimm" ist 69 eh ned...
bloß a bissl anstrengend, find ich ;-)

Darf ich aufklärend wirken (ist hier zwar nur für heterosexuellen Sex erklärt, aber trotzdem)
(Admin: externer Link existiert nicht mehr)

:)
 
Hallochen, *malscharfnachdenk* :headscrat

aha ...... versteht man hier so den Thread-Begriff

!!! Z I M M E R N U M M E R !!!! :verdaecht

dz dz dz ....

Tschüßchen
Norbertchen aus dem Steyrtalchen
 
Jederzeit bemüht, seinem Bildungauftrag nachzukommen, hat der ORF heute unter den Spitzenmeldungen nicht nur einen Beitrag "Wie Magie wirklich wirkt", sondern im weiteren auch hier (Admin: externer Link existiert nicht mehr) die Mitteilung, die belgische Fluggesellschaft SN Brussels Airlines habe ihr geplantes neues Logo geändert und den ursprünglich vorgesehenen 13 Punkten, die ein "b" bilden sollten, einen 14. hinzugefügt...

:) D.F.
 
SAGEN.at schrieb:
Hallo Dolasilla,


ROTFL ...

Wie steht's dann mit Zimmernummer "69"? :smi_schnu

Wolfgang (SAGEN.at)


*lach* ich hatte da mal vor Jahren ein Erlebnis in einem polnischen Studentenheim...mitten in der Nacht drangen zwei wildfremde Polen in unser Zweierzimmer ein und setzten sich auf unsere Betten, der Eine fuchtelte ständig mit einem großen Handtuch vor meiner Nase herum, darauf stand in schön leuchtenden Farben eine 69... ein niedliches Smiley hast du da gefunden... *knurr*
Gerettet hat mich damals mein Ehering, den sah er nämlich plötzlich...

grüße von Stine
 
Sogar bei der Nummerierung von Raumschiffen wird die Zahl 13 ausgelassen:

Aus Furcht vor einem schlechten Omen will die russische Raumfahrtbehörde den nächsten Sojus-Flug zur Internationalen Raumstation nicht "13. Mission", sondern gleich "14. Mission" taufen. "In Russland sind viele Leute abergläubisch, ob es um schwarze Katzen geht oder die Zahl 13", sagte der Direktor von Roskosmos, Anatoli Perminow.
:floet:
Quelle: derStandard.at vom 14. April 2008
 
Zu dieser Zahl, in ganz anderem Zusammenhang :violine: hörte ich einmal etwas über die Whiskysorte VAT69. Sie soll so benannt sein, weil diese Nummer nach der Installation der ersten Telefonanlage im Vatikan die Nummer des Papstes gewesen wäre.

Aber vielleicht gehört dieses G'schichtl in den Bereich der Sagen der Gegenwart.
 
@ Harry: Was die russischen Raumschiffe anbetrifft, ist deine Aussage nicht zutreffend.
So gab es zu sowjetischen Zeiten durchaus Sojus 13.

Mission: Sojus 13
NSSDC ID: 1973-103A
Raumschiff: Sojus 7K-T-AF (GRAU-Index 11F615A8)
Seriennummer 33
Masse: 6.560 kg
Trägerrakete: Sojus U (GRAU-Index 11A511U)
Rufzeichen: Кавказ (Kawkas - „Kaukasus“)
Besatzung: 2
Start: 18. Dezember 1973, 11:55:00 UTC
Startplatz: Baikonur LC1
Landung: 26. Dezember 1973, 08:50:35 UTC
Landeplatz: 200 km südwestlich von Karaganda
Flugdauer: 7d 20h 55m 35s
Erdumkreisungen: 127
Umlaufzeit: 88,8 min
Bahnneigung: 51,6°
Apogäum: 247 km
Perigäum: 188 km

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Sojus_13

Dresdner
 
Habe gerade gefunden, dass es auch schon die Missionsbezeichnung Sojus TMA-13 gegeben hat.

Mission: Sojus TMA-13
NSSDC ID: 2008-050A
Raumschiff: Sojus 7K-STA (GRAU-Index 11F732)
Seriennummer 223
Trägerrakete: Sojus FG (GRAU-Index 11A511FG)
Rufzeichen: Титан („Titan“)
Besatzung: 3
Start: 12. Oktober 2008, 7:01 UTC
Startplatz: Baikonur LC1
Raumstation: ISS
Angekoppelt an ISS: 14. Oktober 2008, 8:26 UTC
Abgekoppelt von ISS: 8. April 2009, 03:55 UTC
Dauer auf ISS: 175d 20h 31min
Landung: 8. April 2009, 07:16 UTC
Landeplatz: Kasachstan, 151 km NE von Schesqasghan
48° 34′ N, 69° 23′ O48.56555555555669.3847222222227
Flugdauer: 178d 0h 15min
Bahnneigung: 51,6°

Sozuztma13crew.jpg


Besatzung:

Startbesatzung

* Juri Walentinowitsch Lontschakow (3. Raumflug), Kommandant (Roskosmos/Russland)
* Michael Fincke (2. Raumflug), Bordingenieur (NASA/USA)
* Richard Garriott (1. Raumflug), Weltraumtourist (USA/Vereinigtes Königreich)

Quelle: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Sozuztma13crew.jpg&filetimestamp=20080806204004

Es gab also die Missionen Sojus 13 und Sojus TMA 13.
Dresdner
 
In Italien bringt die Zahl 13 nicht Pech, sondern die 17!!!
Also wenn du Italienische Gäste hast, dann bitte gibt ihnen nicht das Zimmer 17! :D
 
Solange es mit dem Aberglauben bei der 17 bleibt, ist es ja nicht so schlimm.

Andere Berichte schocken da schon mehr:

Schwarzen Katzen wird gemeinhin nachgesagt, dass sie Vorboten für Unheil sind. In Italien trägt dieser Mythos seltsame Früchte: Es fallen jedes Jahr 60 000 schwarze Katzen abergläubischen Italienern zum Opfer.

Schwarze Katzen sollen angeblich Unglück bringen
Die schwarzen Samtpfoten würden von Menschen, die das Böse fürchteten, erschlagen oder in satanischen Riten grausam hingerichtet, teilte die Tierschutzorganisation „Aidaa“ am Samstag mit. Die meisten der vermeintlichen Unglücksbringer erwische es an Halloween, weshalb die Tierschützer den 17. November zum nationalen Schutztag der schwarzen Katzen erklärte. Insgesamt werden nach Angaben von „Aidaa“ mehr als 60 000 schwarze Katzen aus diesen Grund getötet

Die schwarzen Haustiger werden seit Jahrhunderten misshandelt und getötet, da sie dem Aberglauben zufolge Unglück bringen, das Böse verkörpern und mit Hexen in Verbindung gebracht werden.

Es gibt aber auch viele Katzenliebhaber: Insgesamt leben nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Rom fast neun Millionen Katzen in Italien, mehr als eine Million davon als Streuner auf der Straße.
Quelle: https://www.focus.de/panorama/welt/...de-schwarze-katzen-aberglaube_id_2394351.html

Trifft diese Aussage des focus wirklich zu?

Dresdner
 
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