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Viridarium, der Garten. Homerus Büste
Cornelius Fabius

Viridarium, der Garten. Homerus Büste

Im Gegensatz zum Atrium ist das Viridarium lat. Viridis, grün ein Innenhof mit Pflanzen, eigentlich ein Garten, wenn auch ein bei vielen römischen Stadthäusern nur sehr kleiner. In Aschaffenburg wird das Viridarium auf drei Seiten durch Mauern begrenzt, denen Halbsäulen vorgeblendet sind. Diese Halbsäulen sind entwicklungsgeschichtlich als Relikte von drei Säulengängen des Peristyls zu lesen, das eigentlich mit vier Flügeln den gesamten Garten umlaufen sollte, im Pompejanum aber, wie in manchen antiken Häusern auch, nur auf der Ostseite des Viridariums ausgeführt ist.
Zwischen den vollrunden Säulen des Peristyls hindurch ergibt sich der schönste Einblick in den mit Lorbeerbäumchen und anderen südländischen Gewächsen bepflanzten Hausgarten. Die alte achteckige Form der beiden Beete, die zwischendurch verändert worden war, wurde 1993 entsprechend den im Vorjahr freigelegten Originalfundamenten wiederhergestellt. In dicht bebauten Städten wie Pompeji stieß die Rückseite des Viridariums meist entweder an eine Straße (so beim Haus des Castor und Pollux) oder an die Rückwand des nächsten Hauses. Deshalb wurde auch diese Seite des Gartens mit einer Mauer geschlossen, dann aber gerne wieder mit herrlichen Gartenmotiven bemalt. Die Darstellung von Springbrunnen, Vögeln, Bäumen und blühenden Sträuchern sollte den kleinen Hausgarten optisch vergrößern und Weite demonstrieren. Die Nachahmung auch dieser Eigenart eines römischen Stadthauses führte im Pompejanum zu dem etwas absurden Ergebnis, dass auf eine Gartenmauer, die den Ausblick in die Umgebung versperrt, ebenso ein Ausblick aufgemalt wurde. Die weite, naturalistische Aussicht auf eine Meeresbucht, die jetzt im Pompejanum angedeutet ist, gab es freilich in der Antike angeblich nicht.
Das Wandbild im Viridarium war stets das größte Sorgenkind der Restauratoren. Allen Witterungseinflüssen und der aufsteigenden Bodenfeuchtigkeit ungeschützt ausgesetzt, war sein Verfall von Anfang an nicht aufzuhalten. Weil die Restaurierungsgeschichte dieses Wandbildes besonders gut überliefert ist, soll sie ausführlicher geschildert werden. Geschaffen wurde diese Malerei 1850 von dem Landschaftsmaler Emil Theodor Richter aus München. Schon 1896 musste es dann von dem Aschaffenburger Kunstmaler Adalbert Hock in Kaseinfarben vollständig neu gemalt werden. Anscheinend verwitterte auch diese Neufassung trotz einer 1899 erfolgten Tränkung mit Fixativ sehr rasch, um es 1908 in Keim‘schen Farben wiederum komplett zu erneuern. Doch bereits 1917 malte er es im unteren Bereich, vermutlich wegen aufsteigender Feuchtigkeit, bis auf einen Meter Höhe wieder neu. Schließlich muss 1934 nochmals Adalbert Hock einige neu verputzte Bildstellen übermalen. Nach den Kriegszerstörungen wurde das gesamte Bildnis dann bis 1964 mit sehr unbefriedigtem Ergebnis neu aufgebracht. Es wurde daher – vorerst letztmals - 1992 von Kunstmaler Klaus Staps in Keim’schen Mineralfarben rekonstruiert. Als Vorlagen dienten dabei Schwarzweißfotos, die A. Hock 1896 von der von ihm vorgefundenen Urfassung gemacht hatte.

Ein vornehmer Römer umgab sich in seiner Villa mit den Portraits der großen griechischen Dichter und Denker. Diese waren in Griechenland mit
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Das Pompejanum. Ein Architektonisches Idealbild einer Pompejischen Villa.
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Cornelius Fabius
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