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Vöcklabruck Stadtwappen
Fresko des Vöcklabrucker Stadtwappens am Oberen Stadtturm.

Das Wappen zählt nicht nur zu den eindrucksvollsten und
ungewöhnlichsten aller österreichischen Städte, sondern gehört durch den Inhaltsreichtum seiner Bilderzählung und die künstlerische Gestaltung zu den bemerkenswertesten
und interessantesten des deutschen Sprachraumes.

Erweitertes Stadtwappen an der Außenfassade des Westturmes.
Die beiden einreitenden Herzoge werden von fünf Fahnenträgern und einer Fünfergruppe Fußvolk begleitet.

Das älteste erhaltene Exemplar des Stadtsiegels stammt von einer Urkunde des Stiftsarchivs St. Florian vom 1. Mai 1400, doch war das Wappen schon auf dem Stadtsiegel, das 1378 erwähnt wird, sodass es zumindest 25 Jahre nach der erstmaligen Bezeichnung Vöcklabrucks als Stadt schon existiert hat. Die erste Beschreibung des Siegels stammt aus dem Jahre 1436, ein weiteres Exemplar von 1451.

Das Siegelbild, das später zum Stadtwappen
wurde, zeigt eine Brücke mit drei Bogenöffnungen, die nach links zum Torturm einer Stadtmauer mit hochgezogenem Fallgitter führt. Auf der Brücke sind zwei geharnischte Ritter auf nach links gewendeten Pferden mit Decken, auf denen dreimal ein Wappen mit zweimal geteilten Schild dargestellt ist. Die Ritter mit Kübelhelm, Helmdecke, Helmkrone und Pfauenstoß halten in der Rechten je eine Lanze mit zweimal geteiltem Wappenschild.
Vor dem ersten Ritter und nach dem zweiten stehen die Inschriften:
ALB(ER)TI PATER und RVDOLFVS FILIVS, dazu die Umschrift:
S(IGILLVM): QVOD FECIT DE FECLERPRVGKA.

Als die beiden Ritter im Stadtwappen werden Albrecht I. und sein Sohn Rudolf III. genannt, die der Stadt dieses Wappen zum Dank dafür verliehen haben, dass sie auf der
Flucht vor ihren Feinden in der Stadt Aufnahme fanden und somit durch den Mut der Bewohner gerettet wurden.

Dies ist jedoch historisch nicht haltbar, es handelt sich um die beiden Ritter Herzog Albrecht II. und seinem Sohn
Rudolf IV. Von Herzog Rudolf IV. ist zudem bekannt, dass er im Jahre 1360 von Wels kommend eine zeitlang in Vöcklabruck geweilt und hier am 14. August eine Urkunde ausgestellt hat. Es liegt nahe, die Verleihung des Siegels mit dem Aufenthalt Rudolfs IV. in Vöcklabruck in Zusammenhang zu bringen. (Text aus: Franz Satzinger, Vöcklabruck Stadtgeschichte, Die landesfürstliche Stadt Vöcklabruck im Attergau im Spannungsfeld zwischen Bayern und Österreich von den Anfängen bis 1850. Vöcklabruck 2006)

© Wolfgang Morscher, 4. Juli 2015

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Vöcklabruck - Ansichten aus Vöcklabruck, Oberösterreich
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