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Sühnekreuz Lindenhof
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Sühnekreuz Lindenhof

Sühnekreuz in Lindenhof, Obertrum, Flachgau, Salzburg.

Das Steinkreuz hier im Lechner Schachern (Kapelle) dürfte bereits mehr als ein halbes Jahrtausend alt sein und stellt ein ehrwürdiges christliches Kulturdenkmal dar. Es stand bis um das Jahr 1970 einige Meter vor der Kappelle in der Wiese; vermutlich handelt es sich um ein sog. Sühnekreuz oder Bußkreuz.

Im Mittelalter gab es folgenden Rechtsbrauch: Wurde jemand zum Totschläger oder Mörder, so mußte er - abgesehen von der sonstigen Strafe - als Sühne oder Buße an der Stell der Tat ein Kreuz setzen. Jeder Vorübergehende hatte so die Möglichkeit, in stillem Gedenken zu verharren oder zu beten.

Einige hundert Meter von hier entfernt gibt es den "Mordgraben", der bereits in einer Urkunde des 14. Jahrhunderts genannt wird, und bis in unser Jahrhundert führte ein "Einsiedlerweg" vom nahen Lechnerbauern (Besitzer der Kapelle) quer durch Wiesen, Felder und Wald hinunter nach Mattsee. Auch die mündliche Überlieferung von einem "Einsiedl" hier in der Gegend ist noch lebendig.

Mordgraben, Sühnekreuz, Einsiedl und Einsiedlerweg könnten also in folgendem Zusammenhang stehen: Die Untat geschah am Mordgraben, der Täter setzte aber hier (am Weg!) das Kreuz, wurde aus Reue zum Einsiedl, hatte seine Klause unten im Ort (Wartstein?) und kam oft auf dem kürzesten Weg herauf zu seinem Kreuz, so dass dieser Weg nach ihm benannt zum "Einsiedlerweg" wurde.
(Text-Quelle: Inschrift auf Tafel)

Von Martin Morscher freundlicherweise für SAGEN.at zur Verfügung gestellt.

© Martin Morscher, 26. Dezember 2008
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Rechtsdenkmäler
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