Staatliches Postamt im Dorfmuseum Mönchhof im Seewinkel am Neusiedlersee, Burgenland.
Staatliche Postämter mit eigenen Räumlichkeiten wurden in den Gemeinden des Seewinkels und Heidebodens erst in der Zweiten Republick eingerichtet - bis dahin beschränkte sich der Brief- und Paketdienst entweder auf einen privaten Haushalt (oftmals ein Lehrer) oder war einer Greißlerei angeschlossen.
Ab 1946 stand den Bewohnern von Mönchhof ein Briefträger und eben das Postamt zur Verfügung. Schon von weitem war es durch das staatliche Amtsschild - mit österreichischem Wappen und Posthorn - sowie durch den gelb-schwarzen Briefkasten an der Hausfassade für alle sichtbar. Nun konnten die Mönchhofer ihre frankierten Briefe sogar aufgeben, wenn das Postamt bereits geschlossen hatte.
Die Einrichtung war einfach und zweckmässig: Schreibtisch, Zustellertische, Aktenschrank, Kleiderkasten, Hängestellage, Wanduhr sowie Paket- und Briefwaage; ein Waschtisch zum Entfernen der Stempelfarbe von den Händen, ein Ofen zum Heizen im Winter. Ein Holzverbau mit Sichtfenstern ermöglichte die ungestörte Verrichtung der Arbeit bei gleichzeitiger Wahrung des Postgeheimnisses.
In der Mönchhofer Dienststelle amtierte bis 1974 täglich "die Fräul'n Hermi" (Hermine Schneeweiss). Ab den 1950er Jahren musste sie zudem noch Telegramme befördern, Telefongespräche stopseln etc.
Das Dorfmuseum Mönchhof erhielt in den letzten Jahren mehrfach Auszeichnungen. Im Jahr 2002 wurde dem Dorfmuseum auch das "Österreichische Museumsgütesiegel" verliehen.
Von Katja Wilhelm freundlicherweise für SAGEN.at zur Verfügung gestellt.
© Katja Wilhelm, Mai 2002