• Willkommen im SAGEN.at-Forum und SAGEN.at-Fotogalerie.
    Forum zu Themen der Volkskunde, Kulturgeschichte, Regionalgeschichte, Technikgeschichte und vielem mehr - Fotogalerie für Dokumentar-Fotografie bis Fotogeschichte.
    Registriere Dich kostenlos, dann kannst Du eigene Beiträge verfassen und eigene Fotos veröffentlichen.
Im Ortskern von Au.
Cornelius Fabius

Im Ortskern von Au.

Im Bilde die Pfarrkirche St. Sebastian und das schöne Bergsteigercafe, dazwischen die Straße im Tal. Aufnahme entstand auf der Terrasse der Metzgerei Oberwirt. Au ist eine Gemarkung des Marktes Berchtesgaden im oberbayerischen Landkreis Berchtesgadener Land und war bis zum 31. Dezember 1971 eine selbständige Gemeinde.

Au liegt etwa fünf Kilometer nordöstlich des Zentrums von Berchtesgaden am Ufer und am östlichen Hang über der Berchtesgadener Ache, die auch die westliche Grenze bildet. Unterau liegt in Flussnähe, während sich Oberau als der Hauptteil des Ortes auf einer Hochfläche in einer Höhe um 850 m erstreckt. Die Ostgrenze von Au bildet die Staatsgrenze zu Österreich, über die eine Straße nach Bad Dürrnberg führt. Nördlich wird Au in etwa vom Nesseltalgraben und südlich von Lettengraben und Larosbach begrenzt. In Oberau beginnt die Nordauffahrt der Roßfeldhöhenringstraße.
In dem ersten Steuerbuch des Berchtesgadener Landes von 1456 wird Au als eine seiner acht „Urgnotschaften“ mit drei „Gnotschaftsbezirken“ (den heutigen Ortsteilen Oberau, Unterau und Resten) und ihren sie betreuenden „Gnotschaftern“ aufgeführt. Als Gnotschaft hatte Au wie die anderen bis zur Säkularisation im Jahre 1803 Bestand und dürfte sich bereits Ende des 14. Jahrhunderts im Zuge des 1377 ausgestellten „Landbriefs“ von Propst Ulrich Wulp herausgebildet haben. 1803 wurde die Fürstpropstei Berchtesgaden aufgelöst und das Berchtesgadener Land verlor damit seine politische Eigenständigkeit. Nach drei kurz hintereinander folgenden Herrschaftswechseln wurden 1810 dessen Gebiet und seine Ortschaften, darunter auch Au, dem Königreich Bayern angegliedert.
Einheimische Salz- und Holzhändler haben reformatorische Gedanken und Schriften verbreitet, die sie auf ihren Reisen in die protestantischen Städte Augsburg, Nürnberg und Regensburg erlangten. Eine bedeutende Keimzelle des Protestantismus bildete aber vor allem das im Salzburgischen benachbarte Dürrnberg. Hier trafen Berchtesgadener Bergleute aus den Gnotschaften Au und Scheffau auf eingewanderte Bergknappen aus dem lutherischen Sachsen und waren sehr offen für deren religiöse Unterweisung und Angebote zur Erbauung. Nachdem 1686 rund 70 Männer und Frauen um Joseph Schaitberger aus Dürrnberg vertrieben und deren Kinder auf katholische Familien verteilt worden waren, kam es ein Jahr später auch im Berchtesgadener Land verstärkt zu Hausdurchsuchungen. 1687 sahen sich allein in der Au 156 Personen strengen Verhören ausgesetzt. Des „falschen“ Glaubens überführte hatten Geldstrafen zu leisten und wieder auf das „richtige“ Glaubensbekenntnis zu schwören. Von einem ist bekannt, dass er wegen eines verbotenen Buches mehrere Tage bei Wasser und Brot eingesperrt, nach dem sonntäglichen Gottesdienst an den Pranger gestellt und anschließend zu einer Wallfahrt „verurteilt“ wurde.

Die Au war ein abgelegenes Bergdorf, das erst 1929 durch eine Kraftpostlinie mit Berchtesgaden verbunden wurde. Zuvor war der einzige Anschluss an das öffentliche Verkehrsnetz der in der Unterau gelegene Haltepunkt Au bei Berchtesgaden an der Lokalbahn Berchtesgaden–Hangender Stein (1907 bis 1938), von wo aus man den Aufstieg in die Oberau zu Fuß bewältigen m
Es gibt keine Kommentare zum Anzeigen

Medieninformationen

Kategorie
Städte und Stadtteilporträts
Hinzugefügt von
Cornelius Fabius
Datum
Aufrufe
1.481
Anzahl Kommentare
0
Bewertung
0,00 Stern(e) 0 Bewertung(en)
Zurück
Oben