Die Graffiti in der Kapelle St. Stephan in Morter, Latsch, sind ein ganz besonders interessantes Detail und historisches Dokument.
Die vielfältigen Ritz-, Rötel-, Kreide- und Bleistiftinschriften erstrecken sich auf einen Zeitraum zwischen der zweiten Hälfte des 15. und dem 20. Jahrhundert.
Es ist höchst erstaunlich, dass bis heute keine systematische und wissenschaftliche Erfassung und Analyse der Graffitis existiert!
Die Graffitis sind bis auf wenige Ausnahmen nicht im Sinne des Vandalismus angebracht, sondern eher als eine Art Gästebuch den Umständen entsprechend in Flächen angebracht. Viele der Urheber sind bekannte Persönlichkeiten, die ihre Signatur zur beruflich passenden Wandmalerei platziert haben.
Im Bild vermutlich eines der ersten Graffitis von den Eigentümern der Kapelle den Herren von Obermontani:
"1544
Gott mein Hoffnung
Melchior von Montany"
und
"1580 Gott mein Hoffnung Balthasar Von Montany"
(Schriftgröße ca. 1 cm).
Der hervorragende Führer Ulrich Wielander hat im Bereich der Sakristei Südwand ein älteres Graffiti entdeckt.
Lit: Edmund Theil, St. Stephan von Obermontani bei Morter, 1969.
© Wolfgang Morscher, 2. September 2023