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Galgenbühel Innsbruck
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Galgenbühel Innsbruck

Die zum Tode verurteilten mussten in Innsbruck, Tirol, zum damals außerhalb der Stadt gelegenen Galgenbühel (Gerichtsberg mit Galgen) gehen, über den so genannten "Galgenbühelweg".

© Wolfgang Morscher, 23. September 2006.
Interessant daran finde ich vor allem, dass sich der Galgen immer außerhalb der Stadt auf einem gut sichtbaren Ort, meist bei Straßenkreuzungen befand (Generalprävention). Dort wurde aber nur verbrannt und gehenkt. Danach blieb der Leichnam (meist) bis er vom Stick bzw. der Kette viel und durfte danach auch nicht christlich begraben werden. Köpfungen, Vierteilungen etc. fanden hingegen meist im Stadtzentrum statt.
 
Man sollte in dem Zusammenhang die Menschen im Mittelalter nicht unterschätzen: Sie wußten ganz genau, dass verwesende Leichen Krankheiten auslösen.

Um etwas auszuholen: der in der Region um Innsbruck (Hall) lebende Arzt Dr. Hippolytus Guarinoni (1571-1654), wusste ganz genau über die Ursache der Pest und hat sie in seinem Buch "Die Grewel der Verwüstung menschlichen Geschlechts" (1610) ausführlich dargelegt, bzw. was man dagegen tun kann bzw muß. Guarinoni hat alle Maßnahmen ausführlich beschrieben, vom Händewaschen, Desinfizieren, bis zum Verbrennen von jeglichen Kleidern von Pesttoten. Er nimmt in seinem Buch viele Erkenntnisse von Dr. Semmelweiss vorweg. Es ist für uns heute sehr schwer nachvollziehbar, warum in den letzten Jahrhunderten sozusagen "Anleitungen" zum Überleben und zur Hygiene unterdrückt wurden.

Ich denke, für diese Fragestellung wird wohl nie eine Erklärung gefunden werden...

Wolfgang (SAGEN.at)
 
wahnsinn, wie muss es einem menschen gehen, der diesen weg gehen muss und schon weiß, daß er hingerichtet wird.
vor wenigen tagen erst versuchte ein zum tode verurteilter sträfling, sich selbst wenige tage vor der vollstreckung des urteils umzubringen, wurde aber "gerettet"
seine hinrichtung wurde um eine woche verschoben, nun ist er tot.
irrsinn, was die menschen immer schon und noch immer fabrizieren.
 

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