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Die „Lisa von Lübeck“ zu Besuch beim Hamburger Hafengeburtstag 2018.
Cornelius Fabius

Die „Lisa von Lübeck“ zu Besuch beim Hamburger Hafengeburtstag 2018.

Die Lisa von Lübeck ist eine 36m lange Rekonstruktion eines Kraweels aus dem 15. Jahrhundert. Ihr Heimathafen ist der Museumshafen Lübeck.
Koggen waren einer von vielen Einmastige Schifftypen, die zur Hansezeit den Seeverkehr in Nord- und Ostsee abgewickelt haben. Sie wurden in Laufe des 15. Jahrhunderts durch die größeren, dreimastigen Kraweelschiffe abgelöst. Und obwohl der Sprung von der Kogge zur Kraweel mindestens genau so groß war wie vom Dampfschiff zum Motorschiff, blieb das Seeschiff der Hansezeit eine Kogge – auch wenn es eine Kraweel war. Daran hat sich bis heute nichts geändert. Wir tragen es mit Fassung, aber: „Unsere Kogge ist eine Kraweel“.

Die Kraweelbauweise zeichnet sich durch ein zuerst gebautes Spantgerüst und die anschließende Beplankung aus. Die Planken liegen mit der breiten Seite vollflächig an den Spanten an. Die Schmalseiten der Planken liegen direkt aufeinander. Auch haben die Kraweele ein in dieser Weise beplanktes, festes Deck. Hier liegen die Planken mit der breiten Seite vollflächig auf den Deckbalken. Diese Bauart ergibt einen relativ verwindungssteifen Rumpf, der es ermöglicht wesentlich größere Schiffe zu bauen. Innerhalb von einem Jahrhundert wurde die maximale Schiffsgröße verzehnfacht.

Die Kiellegung war am 31. Juli 1999, ca. 350 Menschen haben in den sechs Jahren Bauzeit (1999 – 2004) am Schiff gebaut, 240 waren 19 – 25-jährige, bisher ungelernte, junge Erwachsene, denen innerhalb einjähriger Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen, Fertigkeiten und Kenntnisse in der Holz- und Metallverarbeitung vermittelt wurden. Seit Beendigung dieser ABM im März 2003 haben ca. zehn Mitarbeiter der städtischen Beschäftigungsgesellschaft an der Fertigstellung des Hanseschiffs mitgearbeitet. Im April 2005, erfolgte die Indienststellung. Unterstützt wurden sie von vielen ehrenamtlichen Helfern aus dem Verein „Gesellschaft- Weltkulturgut
Hansestadt Lübeck (gemeinnützig)“ e.V., die auch noch jetzt unermüdlich ihre Freizeit opfern, um das Schiff in Gang zu halten.

Die Initiatorin des Projektes, Lisa Dräger aus Lübeck, sagte in einem Zeitungsinterview, die Idee sei ihr schon 1936 gekommen, als die „Lübecker Kogge“, ein Nachbau einer Kogge, das Olympische Feuer von Lübeck zu den Segelwettbewerben der Olympischen Spiele nach Kiel gefahren hatte. 1991 wurde die Rekonstruktion der Kogge Ubena von Bremen in Lübeck ausgestellt, und Lisa Dräger nahm das Projekt in Angriff. Weil noch nie eine vollständige Kraweel ausgegraben worden war, musste der Bauplan in Teilstücken erstellt werden. Das Schiff wurde eine authentische Rekonstruktion, die allerdings einen zusätzlichen Dieselmotor zur Fahrt ohne Segelleistung besitzt. Am 27. März 2004 wurde das Schiff zu Wasser gelassen; die Jungfernfahrt fand im April 2005 statt. Am Karfreitag 2006, dem 14. April, startete die Lisa von Lübeck zu ihrem ersten Auslandstörn. Ziel der Reise war die Hansestadt Danzig an der polnischen Ostseeküste, mit Zwischenstopps in Stralsund und Kolberg. 2013 wurde bei einer Kollision der vordere Teil beschädigt.

http://hanseschiff-luebeck.de/startseite/
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Schiffe
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Cornelius Fabius
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