Zwischen 27. April 2011 (Jahrestag der Proklamation der Zweiten Republik) und 5. Mai (Nationaler Gedenktag gegen Gewalt und Rassismus) wird aus der Wiener Ringstraße zwischen Oper, Heldenplatz, Parlament, Rathaus und Burgtheater – die Allee der Gerechten. Die Allee der Gerechten ist eine Verbeugung vor jenen 88 Männern und Frauen aus Österreich, die damals, in der dunkelsten Zeit des Landes, Menschenleben retteten – und ermutigt heute zu Zivilcourage.
Jedes der 88 Transparente erzählt die Geschichte eines Gerechten, ein Beispiel:
Wolfgang Neuschmid,
Führungskraft im Polizeigefängnis Innsbruck will nicht zusehen, wie die jüdischen Gefangenen Lorraine Justman-Visnicky, MirjamFuchs, Ruth Litman-Eisenberg, Regina Litman-Rundbaker und Paulina Janaszewicz nach Auschwitz, deportiert werden. Er überzeugt seinen Vorgesetzten, Polizeiinspektor Karl Dickbauer, die Akten der Mädchen zu vernichten und bringt den Polizisten Erwin Lutz dazu, die Jüdinnen in der Gefängnisküche zu beschäftigen. Wolfgang Neuschmid besorgt gefälschte Papiere. Dank weiterer Helferinnen werden die Frauen aus dem Gefängnis gebracht und zuerst in Innsbruck, später in St. Martin versteckt, wo sie den Krieg als „christliche" Fremdarbeiterinnen überleben.