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Wetterregel

In einem Volksbund-Kalender von 1928 gesammelte Wetterregeln:
Herausgegeben für die Katholiken der Diözese St. Pölten vom Diözesan-Volksbunde
18. Jahrgang

Bauern- und Wetterregeln

April / Ostermonat

Nasser April verspricht der Früchte viel.

April kalt und naß, füllt Keller und Faß.

Wenn April bläst in sein Horn, so steht es gut um Heu und Korn.

Nasser April und kühler Mai füllt die Speicher und macht viel Heu.

Ist April schön und rein, wird der Mai dann wilder sein.

Was im April blüht, im Mai leicht erfriert.

Sei der April auch noch so gut, er schneit dem Bauern auf den Hut.

Warmer Aprilregen ist ein großer Segen.

Am 14.: Auf Tiburtii sollen alle Felder grünen.

Am 14.: Tiburtius kommt mit Sang und Schall, er bringt den Kuckuck und die Nachtigall.

Am 24.: Ist zu Georgi das Korn so hoch, daß sich ein Rabe darin verstecken kann, so gibt es ein gutes Getreidejahr.

Am 24.: St. Georg und St. Marks drohen viel Arg’s.

Am 24.: Armer Georg, reicher Jakob.

Am 24.: Wenn die Reben um Georgi noch blöd und blind, sollen sich freuen Mann, Weib und Kind.
 
In einem Volksbund-Kalender von 1928 gesammelte Wetterregeln:
Herausgegeben für die Katholiken der Diözese St. Pölten vom Diözesan-Volksbunde
18. Jahrgang

Bauern- und Wetterregeln

Mai / Wonnemonat

Ein Bienenschwarm im Mai ist wert ein Fuder Heu.

Im Mai zartes und saftiges Gras gibt gute Milch ohn‘ Unterlaß.

Mairegen auf die Saaten, dann regnet es Dukaten.

Ein Gewitter im Mai - singt der Bauer Juchhei!

Maikäferjahr - gutes Jahr!

Am 1.: Regen in der Walpurgisnacht hat Keller und Tenn‘ stets voll gemacht.

Am 1.: Regen am Philipp- und Jakobitag deutet ein fruchtbares Jahr.

Am 12.: Pankratius und Servatius bringen oft Kälte und Verdruß.

Am 25.: Hat Urbani Sonnenschein, gibt es viel und guten Wein.

Am 25.: St. Urban hell und rein, füllt die Fässer ein.

Am 31.: Ist es klar an Petronell, mißt den Flachs man mit der Ell‘.

Zu Christi Himmelfahrt: Wie das Wetter am Himmelfahrtstag, so der ganze Herbst sein mag.

Zu Pfingsten: Regnet es am Pfingsttag, dann bringt es Plag‘.
 
In einem Volksbund-Kalender von 1928 gesammelte Wetterregeln:
Herausgegeben für die Katholiken der Diözese St. Pölten vom Diözesan-Volksbunde
18. Jahrgang

Bauern- und Wetterregeln

Juni / Brachmonat

Juni trocken mehr als naß, füllt mit gutem Wein das Faß.

Wenn im Juni Nordwind geht, dann das Korn zur Ernte trefflich steht.

Wenn die Wachteln fleißig schlagen, singen sie von Regentagen.

Kommen die Bienen nicht heraus, ist‘s mit dem schönen Wetter aus.

Fliegen die Fledermäuse abends umher, so kommt anhaltend Schönwetter her.

Reife Erdbeeren um Pfingsten deutet auf ein gutes Weinjahr.

Am 8.: Regnet’s am Medardustag, regnet’s noch vierzig Tag darnach.

Am 8.: Was St. Medardus für Wetter hält, solch Wetter auch in die Ernte fällt.

Am 11.: St. Barnabas nimmer die Sichel vergaß, hat den längsten Tag und das längste Gras.

Am 11.: Regnet’s an St. Barnabas, verderben die Trauben bis ins Faß.

Am 24.: Vor Johann bitt‘ um Regen, nachher kommt er ungelegen.

Am 24.: Tritt um Johanni Regen ein, so wird der Nußwachs nicht gedeihn.

Am 24.: Vor Johannistag keine Gerste man loben mag.
 
In einem Volksbund-Kalender von 1928 gesammelte Wetterregeln:
Herausgegeben für die Katholiken der Diözese St. Pölten vom Diözesan-Volksbunde
18. Jahrgang

Bauern- und Wetterregeln

Juli / Heumonat

Südwind im Juli ist des Bauern Liebling.

Am 2.: Regnet’s am Tag Unsrer Lieben Frauen, da sie das Gebirg tät‘ beschauen,
so wird sich das Regenwetter mehren und vierzig Tag nacheinander währen.

Am 10.: Regen am Sieben-Brüder-Tag dauert sieben Wochen darnach.

Am 20.: Die erste Birn‘ bringt Margaret, drauf überall die Ernt‘ angeht.

Am 25.: Wenn’s an Jakobi regnet, ist der Wein nicht sehr gesegnet.

Am 26. Werfen um St. Anna die Ameisen auf, so folgt ein arger Winter drauf.
 
In einem Volksbund-Kalender von 1928 gesammelte Wetterregeln:
Herausgegeben für die Katholiken der Diözese St. Pölten vom Diözesan-Volksbunde
18. Jahrgang

Bauern- und Wetterregeln

August / Erntemonat

Der Mehltau im August ist sehr ungesund, daher man das Obst vor dem Genuß abwischen soll.

Tau im August ist des Bauern Lust.

Was Juli und August nicht kochen, läßt der September ungebraten.

Ein trockener Sommer ist fruchtbar an Korn, denn die Sonne scheint keinen Hunger ins Land; dagegen sind Kotjahre - Notjahre!

Auf einen nassen Sommer folgt Teuerung im nächsten Jahr.

Was die Hundstage gießen, muß die Traube büßen.

Wenn die Frösche knarren, magst du auf Regen harren.

Wenn’s nicht donnert und blitzt, wenn der Schnitter nicht schwitzt
und der Regen dauert lang, wird’s dem Bauersmanne bang.

Am 10.: Findet man um Laurentius schon reife Trauben, so ist Hoffnung auf guten Wein.

Am 10.: St. Laurenz zu St. Barthel spricht: Schür‘, Barthel, schür‘, in vierzehn Tagen ist’s an dir!

Am 28.: Um St. Augustin ziehen die Wetter hin.
 
In einem Volksbund-Kalender von 1928 gesammelte Wetterregeln:
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18. Jahrgang

Bauern- und Wetterregeln

September / Herbstmonat

Was Juli und August im Weine nicht vermocht, das wird im September nicht gargekocht.

Fällt das Laub zu bald, wird der Herbst nicht alt.

Ein Herbst, der warm und klar, ist gut für’s nächste Jahr.

Einer Traub‘ und einer Geiß wird’s im September nicht leicht zu heiß.

Viel Nebel im Herbst, viel Schnee im Winter.

Am 1.: Die Witterung am Aegiditag bleibt meist den ganzen Monat, denn Aegidi hält sein Wetter vier Wochen fest.

Am 8.: An Maria Geburt fliegen die Schwalben furt.

Am 21.: Wenn Matthäus weint statt lacht, er aus dem Wein oft Essig macht.

Am 29.: St. Michael steckt das Licht an, Mariä Verkündigung löscht es wieder aus.

Am 29.: Michael mit Nord und Ost deutet auf einen starken Frost.

Am 29.: Michealswein - Herrenwein; Galluswein - Bauernwein.
 
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18. Jahrgang

Bauern- und Wetterregeln

Oktober / Weinmonat

Späte Rosen im Garten lassen den Winter warten.

Hat der Oktober viel Regen gebracht, hat er die Gottesäcker bedacht.

Trägt der Hase jetzt noch sein Sommerkleid, so ist der Winter wohl auch noch weit.

Oktobergewitter sind Leichenbitter.

Bringt der Oktober viel Frost und Wind, ist der Jänner und Hornung gelind.

Ist im Herbst das Wetter hell, bringt es uns den Winter schnell.

Am 16.: Trockener St.-Gallus-Tag verkündet einen trockenen Sommer.

Am 16.: Auf St.-Gallus-Tag muß jeder Apfel in sein‘ Sack.

Am 16.: St. Gallen läßt den Schnee fallen.

Am 21.: Wie der Ursulatag anfängt, soll der Winter beschlossen sein.

Am 25.: Am Tage Sankt Krispin sind alle Fliegen hin.
 
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18. Jahrgang

Bauern- und Wetterregeln

November / Windemonat

Wenn’s im November donnern tut, wird das nächste Jahr wohl gut.

Blühen im November die Bäume auf’s neu, dann währt der Winter bis im Mai.

Novemberschnee tut der Saat nicht weh.

Je früher der Winter, je eher der Lenz.

Wenn im November die Wasser steigen, werden sie sich oft im Winter zeigen.

Sperrt der Winter zu früh das Haus, hält er sicher nicht lange aus.

Wenn im November Donner rollt, wird dem Getreide Lob gezollt.

Am 1.: Bringt Allerheiligen einen Winter, so bringt Martini einen Sommer.

Am 1.: Wenn‘s an Allerheiligen schneit, lege deinen Pelz bereit.

Am 11.: Wolken am Martinitag, der Winter unbeständig werden mag.

Am 11.: Hat Martini weißen Bart, wird der Winter lang und hart.

Am 11.: An Martini Sonnenschein, tritt ein kalter Winter ein.

Am 25.: Wie der Tag ist zu Kathrein, so wird der nächste Sommer sein.

Am 30.: Andreasschnee tut dem Korne weh.
 
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18. Jahrgang

Bauern- und Wetterregeln

Dezember / Christmonat

Entsteiget Rauch gefrorenen Flüssen, so ist auf große Kälte zu schließen.

Dezember kalt mit Schnee, gibt Korn auf jeder Höh'.

Wenn um Eligius weit umher ein starker Winter einfällt, so soll er vier Monate dauern.

Ist die Christnacht hell und klar, folgt ein höchst gesegnet's Jahr.

Zu Weihnachten: Grüne Weihnacht, weiße Ostern.
 
So wie heute am Siebenschläfertag das Wetter ist, so soll es für 7 Wochen bleiben. Dies soll in 2 von 3 Jahren zutreffen (lt. Wettersendung/TV)-
mal abwarten ... Ulrike
 
Hallo Ulrike,
wenn diese uralte Bauernregel zutrifft, sollten sich die Klimaforscher mal zu einem ernsten informativ - wissenschaftlichen Austausch
mit Siebenschläfern zusammentun. Vielleicht wissen wir danach mehr. ;)
Saargeist
 
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