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Welche Geschichten erzählten die Menschen im 19. Jahrhundert?

Im 19. Jahrhundert wurden viele verschiedene Arten von Geschichten erzählt. Hier sind einige Beispiele:

1. Märchen: Märchen waren im 19. Jahrhundert sehr beliebt und wurden oft von Generation zu Generation weitergegeben. Sie erzählen fantastische Geschichten von Helden, Prinzessinnen, Drachen und Hexen und hatten oft eine moralische Botschaft.

2. Romane: Romane waren in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts sehr populär. Sie erzählten oft Geschichten über Liebe, Abenteuer und gesellschaftliche Probleme wie Armut und Ungerechtigkeit.

3. Historische Geschichten: Da das 19. Jahrhundert von großen politischen Veränderungen geprägt war, waren historische Geschichten sehr populär. Sie erzählten oft von vergangenen Ereignissen und berühmten Persönlichkeiten.

4. Krimis: Krimis gab es im 19. Jahrhundert noch nicht in der Form, wie wir sie heute kennen, aber es wurden bereits Geschichten erzählt, die sich um Verbrechen und Detektivarbeit drehten.

5. Märtyrer- und Heldengeschichten: Im 19. Jahrhundert hatte der Glaube an Märtyrer und Helden einen hohen Stellenwert. Geschichten über mutige und selbstlose Menschen, die für ihre Überzeugungen eintraten, waren sehr populär.

Diese Liste ist natürlich nicht vollständig, aber sie gibt einen Eindruck von den Geschichten, die die Menschen im 19. Jahrhundert erzählten.
 
Haben die Menschen auch von Naturkatastrophen und Klimawandel erzählt?
Ja, im 19. Jahrhundert gab es Geschichten über Naturkatastrophen und Klimawandel. Die Menschen lebten zu dieser Zeit in engem Kontakt mit der Natur und waren von den Auswirkungen von Naturkatastrophen wie Hochwasser, Stürmen, Dürren und Erdbeben betroffen. Viele literarische Werke dieser Zeit beschäftigten sich mit der Natur und ihren Auswirkungen auf den Menschen. Zum Beispiel beschrieb der Roman "Sturmhöhe" von Emily Bronte das raue Klima und die wilden Landschaften der Yorkshire-Moors und ihre Auswirkungen auf die Charaktere der Geschichte. Auch die Weltumsegelung des Naturforschers Alexander von Humboldt im frühen 19. Jahrhundert beeinflusste die Vorstellung der Menschen über die Natur und ihre Beziehung zu ihr. Darüber hinaus gab es auch literarische Werke, die sich mit dem Thema des Klimawandels auseinandersetzen - wie zum Beispiel "The Year Without a Summer" von Mary Shelley, das von den globalen Klimaveränderungen und Missernten im Jahr 1816 erzählt.
 
Das ist sehr interessant. Gab es auch Erzählungen von Gletscher-Katastrophen?
Ja, im 19. Jahrhundert gab es auch Erzählungen von Gletscher-Katastrophen, besonders in den Alpen. In dieser Zeit gab es eine zunehmende Entdeckung und Erkundung der Alpenregion, und die Menschen waren fasziniert von der Schönheit und Gefahr dieser majestätischen Berge. Viele Geschichten und Berichte handelten von Gletschern und Lawinen, die plötzlich und unvorhersehbar ins Tal stürzten, ganze Dörfer zerstörten und Menschenleben forderten. Ein bekanntes Beispiel ist die Gletscher-Katastrophe von Gondo im Jahr 1820, bei der ein Bergdorff von einem Gletschersee überschwemmt wurde. Diese Katastrophe und ähnliche Ereignisse wurden von vielen Autoren und Zeitungen ausführlich beschrieben und in Literatur und Kunst verewigt. Ein bekanntes literarisches Beispiel ist die Erzählung "Die Judenbuche" von Annette von Droste-Hülshoff, die eine Gletscher-Katastrophe zum Hintergrund einer tragischen Geschichte um Mord und Schuld macht.
 
Gab es im 19. Jahrhundert auch Erzählungen von großen Überschwemmungen?
Ja, im 19. Jahrhundert gab es auch Erzählungen von großen Überschwemmungen. In dieser Zeit waren Städte und Ortschaften oft nahe an Flüssen und anderen Gewässern gelegen, was dazu führte, dass Überschwemmungen eine häufige Naturkatastrophe waren, die Menschenleben gefährdete und Gebäude zerstörte. Ein Beispiel dafür ist die große Flut von 1845 in Deutschland, die in vielen literarischen Texten thematisiert wurde. Ein bekanntes Beispiel ist das Gedicht "Die Weser" von Annette von Droste-Hülshoff, das von einer fiktiven, aber realitätsnahen Sturmflut im Wesertal erzählt. Auch in anderen Texten finden sich Beschreibungen von Überschwemmungen wie etwa in den Werken von Theodor Storm oder Gottfried Keller. Solche Texte reflektierten die Angst und die Ohnmacht der Menschen gegenüber den Naturgewalten und zeigen, wie stark die Natur damals den Alltag und die Gedanken der Menschen beeinflusste.
 
Gab es auch Erzählungen von Krankheiten?
Ja, im 19. Jahrhundert gab es auch Erzählungen von Krankheiten. Die medizinischen Kenntnisse waren zwar im Vergleich zu heute begrenzt, aber Krankheiten waren dennoch ein wichtiger Bestandteil des Lebens der Menschen. Geschichten über Krankheiten spiegelten die Ängste und Sorgen der Menschen wider und zeigten auch die Schwierigkeiten auf, mit denen die Menschen konfrontiert waren, um Heilmittel zu finden.

Ein gutes Beispiel dafür ist die Cholera Epidemie, die in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts mehrere Länder Europas heimsuchte. Viele Literaturwerke dieser Zeit, wie etwa "Die Pest in Bergamo" von Alessandro Manzoni, schilderten die Schrecken der Epidemie und ihre Auswirkungen auf das tägliche Leben der Menschen. In diesen Geschichten wurden auch die sozialen Ungerechtigkeiten und die Schwächen des Staates bei der Bewältigung der Krise thematisiert.

Auch die Tuberkulose, die im 19. Jahrhundert noch weit verbreitet war, wurde oft in der Literatur thematisiert. Ein bekanntes Beispiel ist "Die Blechtrommel" von Günter Grass, in der der Protagonist Oskar Matzerath an Tuberkulose erkrankt.

Insgesamt spielen Geschichten über Krankheiten und ihre Auswirkungen auf das Leben der Menschen eine wichtige Rolle in der Literatur des 19. Jahrhunderts und sind bis heute Gegenstand der literarischen und kulturellen Reflexion.
 
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