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Weißes Reh

Ulrike Berkenhoff

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Heute im NDR Fernsehen: Ein weißes Reh in Sachsen! Der Jagdpächter will
es entgegen anderer Meinung schonen, d.h. nicht schießen: ein weißes
Reh zu erlegen bringt Unglück, es wird in der Familie des Jägers dann einen
Todesfall geben. Ein oberer Jagdgenosse ist der Meinung: Abnormitäten der
Natur gehören ausgemerzt, damit sie sich nicht vermehren können. Vielleicht
eine Diskussion hier? Gehört natürlich auch in die Rubrik Aberglaube - oder?
Ulrike
 
Hallo Ulrike!

Wenn vielleicht nicht ein weisses Reh, aber die weisse Gemse ist in der Sagenwelt wohl bekannt. Den Tirolern fällt dazu sicherlich gleich ein Zusammenhang mit den Saligen Fräulein ein

DIE WILDEN FRÄULEIN IN SÖLDEN,

aber wer die Suchfunktion auf SAGEN.at benutzt, wird noch zahlreiche weitere Sagen von weissen Gemsen (weisse Gams) finden.

Warum sollte man Albinos ausmerzen, sie haben es in der Natur ja eh schon schwerer?

Berit
 
ich würde es äußerst schade finden wenn dieses tier abgeschossen wird ... seltenes sollte man schützen! ...
 
Grüß Euch!

(M)eine kleine Info zu den Weißlingen: Ich hab schon (teilweise) weiße Amseln, weiße Stare und Rabenkrähen gesehen. Sie sind ein normales Produkt der Natur und stehen für "Versuchsballons" derselben (Motto: Mal sehen ob's klappt!). Und wir erleben was ganz normales dabei: Alle werden auf diesen "farblichen Ausreißer" aufmerksam, Interesse wird "zentriert" und damit sinkt die Überlebenschance in der Natur automatisch - denn auch z.B. Greifvögel können sich jetzt auf die auffallende fliegende Beute besser konzentrieren!
Zu diesem Reh ist zu sagen: der Mensch sollte sich einfach mal nicht einmischen! Was aber die Überlebenschance des Tieres nicht wirklich hebt! Weißes (albinotisches) Fell ist nicht widerstandsfähig gegen UV_Licht (Krebs!), die Haare sind weicher (Nässe!) und nützen sich leichter ab (Wärmeschutz!) ... und der Fuchs wird es im Winter in der Gruppe leichter "auswählen" wenn es Schwächen zeigt ...
Weißlinge sind in der Nähe menschlicher Siedlungen heutzutags öfter zu finden (Parkanlagen!), da dort die meist scheueren Freßfeinde nicht so häufig auftreten und die Selektion somit ausfällt. Trotzdem vermehren sie sich nicht so leicht, da sie aufgrund höherer Empfindlichkeit leichter erkranken und absterbern!
Eine Ausnahme hab ich selber erlebt: ein zu 40% weißer Star überlebte 4 Züge (=Jahre) nach dem Süden und die Rückkehr natürlich auch! Die ersten beiden Jahre konnte ich ihn leicht beobachten, die letzten beiden Jahre nur mehr mit Feldstecher! Das heißt, daß seine Vorsicht extrem gestiegen ist, was auf nicht gewöhnliche Abenteuer (und somit überlebte, lebensbedrohende Situationen!) schließen ließ! Ich hab im 5. Jahr die Gegend lange abgesucht .....
Eine zweite Geschichte, die die Sinnhaftigkeit solcher "Tests der Natur" belegt: der Birkenspinner, ein vorwiegend weißer Schmetterling, entwickelt immer auch schwarze, zumindest dunkle Exemplare. Die jedoch werden von den Vögeln schnell gefressen, weil sie auf der hellen Birkenrinde schnell gefunden werden! Im alten England verrußten die Birken stark - und nun wurden die weißen, hellen gefunden und gefressen! Aber die dunklen halfen der Art zu überleben. In der Zwischenzeit hat sich alles wieder normalisiert - denn es wurden auch in der "dunklen" Zeit immer weiße Spinner produziert ....

Alles Glück wünscht dem weißen Reh
Norbert
 
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