• Willkommen im SAGEN.at-Forum und SAGEN.at-Fotogalerie.
    Forum zu Themen der Volkskunde, Kulturgeschichte, Regionalgeschichte, Technikgeschichte und vielem mehr - Fotogalerie für Dokumentar-Fotografie bis Fotogeschichte.
    Registriere Dich kostenlos, dann kannst Du eigene Beiträge verfassen und eigene Fotos veröffentlichen.

Weißes Reh sicher vor Jägern

SAGEN.at

Administrator
Teammitglied
In Steyr, Oberösterreich, ist vor einigen Tagen ein schneeweißes Reh aufgetaucht.

Bemerkenswert in diesem Zusammenhang ist folgendes Zitat der Nachrichtenagentur:

"Vor Jägern braucht es sich aber auch kaum zu fürchten. Immerhin besteht seit jeher der Aberglaube, dass es Unglück bringt, ein weißes Reh zu erlegen."

Ein, wie ich denke, interessanter Hinweis auf heutigen Aberglauben.

Quelle: ORF.at, Oberösterreich, 18. September 2007

Wolfgang (SAGEN.at)
 
Grüß Euch,

leider ist der Aberglaube zwar vorhanden, aber in einer Süddeutschen Zeitung war vor kurzem zu einem dort auftretenden Albino (Weißling) folgende Aussage zu lesen:

Dr. Günter Giese, der Präsident der sächsischen Jagdverbandes, sagt jedoch: "Ich würde das anomale Tier in meinem Revier nicht dulden. Es passt nicht in meine Vorstellung, wie Rehwild aussehen sollte."


Wie, wenn solche Menschen mit der entsprechenden Autorotät ausgestattet ihre Vorstellung vom "Standardmenschen" durchsetzen könnten? Hatten wir sowas nicht schon mal ?????

Dass eine Weißfärbung übrigens - auch das wird gesagt, um die sofortige Ausmerzung zu begründen - immer gleich ein "genetischer Defekt" sein soll, will mir nicht in den Sinn .... denn vielleicht ist auch die moderne "Hinwendung an Gott Mammon" auch ein genetischer Defekt aus der Vergangenheit?

Ich wünsche als gebürtiger Steyrer dem Steyrer Weißlings-Reh jedenfalls alles Gute ...

Ein nachdenklicher
Norbert
 
Hallo,
zum Glück hat er diese Aussage dementiert.

Das Reh mit dem weißen Fell habe typisch roten Augen, sagte der Präsident des Landesjagdverbandes Sachsen, Günter Giese. Damit handele es sich um ein Albino und keine Mutation. Giese widersprach einem Bericht der "Bild"-Zeitung, wonach er den Abschuss des Tieres gefordert habe. Auch das sächsische Umweltministerium sieht keine Notwendigkeit für einen Abschuss. :smi_klats
Quelle: stern.de


Weiße Büffel waren bei den Indianern heilige Tiere.
Wer einmal die weißen Tiger von Siegfried&Roy gesehen hat, kann die Mystik, die von der Farbe ausgeht nachvollziehen.
Grüße Volker
 
Noch ein bisserl allgemeines zur Weißfärbung:

Mütterchen Natur ist dauernd am experimentieren - und laufend produzierte Veränderungen fördern die - oft zufällige - Anpassung an abenso wechselnde Gegebenheiten:
In städtischen Parks tauchen immer öfter Amseln und Spatzen mit weißen Federn oder ganz weiß auf. Grund: Die natürlichen Freßfeinde meiden den Menschen und so können diese Tiere, auch wenn sie schwächlich sein sollten, fallweise überleben! In weiter Flur wären sie ja weithin sichtbare Opfer!

Anders schauts aus z.B. bei Staren: Ich konnte über drei Jahre einen Star mit hohem Weißanteil beobachten! Das bedeutet, dass er drei Mal den Vogelzug mitmachte, dreimal diesen überlebte und außerdem auch allen Attacken von Freßfeinden entgehen konnte! Man muß anmerken, dass Raubvögel fast automatisch den auffälligsten in der großen Schar "anpeilen" .... Es dürfte sich also um einen extrem kräftigen, ausdauernden oder intelligenten Star gehandelt haben. Dennoch schaffte er es anscheinend nur drei Jahre .... vielleicht hat er aber inzwischen einige seiner "starken Seiten" vererben können?

Aus Großbritannien ist der Fall des Birkenspanners (Biston betularia) bekannt, dem seine helle Farbe auf den verrußten Birkenstämmen zum Verhängnis wurde: er wurde bevorzugt von den Vögeln abgepickt! Aber es gab immer wieder Schwärzlinge - und diese konnten sich jetzt ungehemmt vermehren .... = evolutionäre Anpassung in Reinkultur! Inzwischen ist die Luft wieder sauberer - und die Birkenspanner haben sich wieder angepaßt und sind wieder weiß wie eh und jeh .... (wobei diese Theorie fallweise zugunsten der Beschreibung einer Unterart carbonara bei Wissenschaftern auf Ablehnung stößt!)

Merke: Scheinbare Defekte können sich auch positiv auswirken, wenn keiner dreinpfuscht ...

Liebe Grüße
Norbert
 
Eigentlich ist "Weiß" doch keine Farbe - oder?
Albino Menschen haben es nie leicht - wie auch Tiere wahrscheinlich als
"Außenseiter "ebenso. Die weißen Tiger haben Artgenossen um sich
(jedenfalls bei Siegfried und Roy). Menschen haben (glaube ich) auch
Gesundheitsprobleme, vor allem mit den Augen u.a. Bei Tieren ist
sicherlich die Symbolhaftigkeit (Weißes Einhorn, Weißer Schimmel, Weißer Hirsch
u.a.) und Besonderheit für uns ansprechend. Für das Tier ist aber besser
"nicht in der Menge aufzufallen" - da sonst ein hervorragendes Ziel bei der
Jagd. Ulrike
 
Ulrike Berkenhoff schrieb:
Eigentlich ist "Weiß" doch keine Farbe - oder?
Ulrike
Hallo Ulrike,
da muß ich folgenden Witz loswerden.

Zwei Juden haben Streit. Da kann nur noch der Rabbi helfen: "Sag, Rabbi, ist Schwarz eine Farbe?" Der Rabbi überlegt, wiegt seinen Kopf hin und her und murmelt dann: "Ja, Schwarz ist eine Farbe." Die beiden gehen nach Hause. Aber Streit haben sie immer noch. Da hilft nichts, sie müssen noch einmal zum Rabbi: "Sag, Rabbi, ist Weiß eine Farbe?" Der Rabbi überlegt lange, lange, krault sich bedächtig den Bart, nickt endlich und sagt: "Ja, Weiß ist auch eine Farbe." Da erblasst der eine der beiden Streithähne, aber der andere freut sich und streckt ihm die Hand zur Versöhnung hin: "Siehste! Also hab ich dir doch einen Farbfernseher verkauft!" :headscrat


Gruß Volker
 
Zurück
Oben