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Was denkt ihr?

Rabenweib

Active member
Hallo zusammen!

Mich würde mal interessieren, was ihr denkt bezüglich des 14-Jährigen Kindes in Krems, das im Merkur-Markt von Polizisten erschossen wurde.
Ich habe grade das Gefühl mit meiner Meinung alleine da zu stehen und will mal gerne ein paar Ansichten dazu hören...
Was sind eure Gedanken/ Gefühle wenn ihr darüber nachdenkt?

Alles Liebe, Sonja
 
Wenn es mein eigenes Kind wäre, würde natürlich primär die Trauer vorherrschen, was zur gestellten Frage keine Rolle spielt.

Zum Sachverhalt SSKM: Ja.

Wolfgang (SAGEN.at)
 
ich bin gleicher Meinung wie Wolfgang, möchts aber nicht so kurz ausdrücken, weil da durch mögliches schwarz/weiß-Denken zu viel Spielraum drinnen ist (Vergleich: Fremdenfeindlichkeit - wenn ich Unwillig über bestimmte Situationen bezüglich Fremde rede, muß ich noch nicht Ausländerfeindlich sein, wird aber sofort unterstellt!)

Punkt 1:
Nur die vor Ort handelnden Personen können urteilen - und solche die in einer ähnlichen/gleichen Situation schon waren!
Punkt 2:
Man kann die Zeit der Ausbildung und jener der Sammlung von Erfahrungen nicht überspringen. Soll heißen: es werden immer eine gewisse Anzahl von "ungeübten" Polizisten unterwegs sein - genauso wie bei Medizinern, Masseuren, Mechanikern, Schauspielern .... und dass mir keiner sagt, bei Polizisten hängen Menschenleben dran! Es bleiben auch die Polizisten Menschen, auch wenn Waffen ins Spiel kommen!
Punkt 3:
Hinterher zu wissen, dass es ein 14-jähriger Jugendlicher ist, ist zu spät!
Punkt 4:
Auch die Lichtschalter-Diskussion ist Unsinn ... (es heißt: die Beamten hätten Licht machen können um zu sehen!) ... ich würd bei einem Einbrecher auch den Umstand nutzen, dass ICH mich in meiner Wohnung auch bei Dunkelheit auskenne! ... und wo bitte ist am Einsatzort der Lichtschalter? ... aha, Taschenlame einschalten, Lichtschalter suchen .... hm .... AUA!
Punkt 5 und Fazit:
Es waren primär Einbrecher, erst sekundär Jugendliche ... daher: Beste Krisenintervention für die Polizisten um Schäden zu vermeiden und beste psychologische Betreuung für Eltern und nahe Verwandte - aber bitte keine Verurteilung von Menschen die unsere Sicherheit gewährleisten wollen!

Nachsatz: Ja, es gibt sicher mehr gewaltbereite Polizisten als gewaltbereite Suffleusen! Wir brauchen beide am richtigen Platz mit dem richtigen Rüstzeug - und es gibt auch Suffleusen, die zu spät einsetzen! Beides sind primär MENSCHEN!

2. Nachsatz: Bezüglich eigener Kinder ebenfalls gleich wie Wolfgang: würde auch massiv trauern; aber meine beiden Söhne wußten auch Bescheid, bei Fehlverhalten (damals war grad Drogenzeit) = Polizei!

Dennoch find ich's überhaupt traurig, dass zu unserer Zeit Jugendliche einbrechen gehen müssen/wollen ... Schuldzuweisungen helfen da wenig, sondern Besinnung auf die Kinder, die gerade dem Jugendalter entgegenwachsen! Mit viel zu wenig LEBENDEN Bezugspersonen dafür jeder möglichen Ablenkung und Situationen, auf die ein Jugendlicher NOCH NICHT VORBEREITET SEIN KANN: Virtual World, Werbebranche, Internet, Chat, Spiele, Einkauf-Abenteuer, Markendenken, WEB- und Handy-Porno, Leistungsdruck, Gewaltbereitschaft, der "Kick", Schlüsselkinder, Schuldenfalle durch Handymißbrauch, ...
Wem diese Auflistung NICHT zu schaffen macht, bitte melden!

Euer darüber trauriger
Norbert
 
Den genauen Sachverhalt kennen wir alle nicht. Soweit aus den Medien zu entnehmen war, waren die Täter maskiert. Hätten die PolizistInnen (es war angeblich auch eine Frau dabei) vor Gebrauch der Waffe rufen sollen: "Wie alt seid ihr?" und damit ihr eigenes Leben riskieren sollen?. Vielleicht haben sie selbst Familie, die dann vielleicht ohne Vater/Mutter da gestanden wäre.
Ich will die Polizisten keinesfalls in Schutz nehmen. Faktum aber ist: Die Einbrecher, von denen sich erst nach dem Vorfall herausstellte, dass sie Jugendliche sind, haben sicher ein Fehlverhalten gezeigt. Die Polizisten vielleicht, vielleicht auch nicht. Das sollen die Gerichte klären.
 
vielen dank für eure ansichten.
ich sehe wahrscheinlich viel zu sehr aus der sicht der eltern und bin da voreingenommen.
aber auch wenn ich es von allen seiten betrachte und versuche mich in jede seite reinzudenken.... komme ich immer wieder zu dem punkt: warum TOTschiessen?
ja klar, ich weiß nicht wie die situation wirklich war, was schief gelaufen ist...
aber polizisten werden doch ausgebildet im umgang mit schiesswaffen. warum nicht in ein bein oder in die hand, warum TOT?
ein junges menschenleben für eine geldkasse.

ich bin total traurig grad...
 
Für mich ist es glasklar, dass der Junge von einem "Felschuß" getötet wurde, d.h. es gibt sicher keinen Polizisten, der jemanden von hinten mutmaßlich erschießt! Da der eine Schuß in die Luft und die anderen zwei in den Oberschenkel gegangen sind, war sicher auch der todbringen Schuß nicht als solcher angesetzt.
Neben sehr viel Mitgefühl für die trauernde Familie, habe ich aber auch sehr viel Mitgefühl für die Polzisten, deren Welt seit diesem Einsatz auch nicht mehr die selbe ist und erst lernen müssen mit dem Gewesenen und dem eigenen Gewissen Frieden zu schließen sowie ihre "neue Persönlichkeit" zu akzeptieren.

Berit
 
Ich denke an meinen Grossvater, welcher immer zu mir sagte:

Traue nie einem Menschen mit zweierlei Gewand !!
 

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Auch ich gehe von einem Fehlschuss aus und was und wie die Medien das bringen, interessiert mich nicht wirklich. Zu sehr hat für mich die Glaubwürdigkeit der Medien in den letzten Jahren verloren.
Aber ganz abgesehen davon - wer ein Verbrechen verübt, muss damit rechnen, das etwas schief geht - bis hin zur letzten Konsequenz. Sicher ist es schöner, wenn keine Tote zurückbleiben, egal wie alt sie sind, aber es passiert.
Ich bin aus eigener (noch dazu unschuldiger) Erfahrung kein Freund der Polizei und wie in allen Berufen rennen auch dort ein paar unzurechnungsfähige Menschen herum, aber es ist sicherlich kein leichter Job und es braucht sie, ob es jemanden gefällt oder nicht. Entscheidungen müssen schnell getroffen werden und das in den nicht gerade einfachsten Situationen. Da können ein paar zittrige Zentimeter lebensentscheidend sein.
By the way: Oberschenkel beinhalten Hauptarterien, deren Verletzung ohne weiteres tödlich sein können.
Als (statistisch gesehen) Elter kann ich die Trauer verstehen und würde vielleicht auch wüste beschuldigende Aussagen tätigen, doch realistisch betrachtet - wenn mein Kind keine Verbrechen verübt - hat es eine Überlebenschance mehr, oder?

lg
erich
 
Ein wirklich seltsamer Fall, irgendwas stimmt an der Geschichte nicht, ich kann mir nicht vorstellen, dass man einfach so im dunkeln im Supermarkt das schießen anfängt...Auch wenn sich die Polizisten bedroht gefühlt haben....Angeblich waren die Jugendlichen schon mehrmals negativ aufgefallen....Aber das ist alles sehr schwer für einen außenstehenden zu beurteilen weil einfach die nötigen Hintergrundinfos fehlen...
 
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