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Wahrzeichen Hungerburgbahn wird abgerissen

SAGEN.at

Administrator
Teammitglied
Das Innsbrucker Wahrzeichen Hungerburgbahn wird in den nächsten Tagen abgerissen und durch eine U-Bahn ersetzt:

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Hungerburgbahn, Innsbruck
© Wolfgang Morscher, 13. Oktober 2001


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Hungerburgbahn, Innsbruck
© Wolfgang Morscher, 13. Oktober 2001

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Hungerburgbahn, Innsbruck
© Wolfgang Morscher, 13. Oktober 2001

Die Standseilbahn "Hungerburgbahn" wurde im Jahr 1906 errichtet und stellte die Verbindung vom Innsbrucker Stadtzentrum in das Karwendelgebirge dar. Auf einer Streckenlänge von 840 Metern konnten in zwei Kabinen jeweils 92 Personen beschaulich auf die Bergstation in 858 Meter Seehöhe gebracht werden.

Noch im Jahr 2005 wird die Bahn (kurz vor ihrem 100. Geburtstag) abgerissen, der Denkmalschutz wurde bereits aufgehoben.

Eine U-Bahn soll bis Spätherbst 2006 eine ähnliche Route bedienen...

Wolfgang (SAGEN.at)
 
Unter Polizeischutz fand heute der Spatenstich für die "Hungerburgbahn Neu", wie die amtliche Bezeichnung für die U-Bahn auf die Nordkette (im Volksmund: "Grottenbahn") heißt, statt.

Das Wahrzeichen "Hungerburgbahn" soll so schnell wie möglich bei der Bergstation (dort befindet sich der Maschinenraum) demontiert werden, damit eine Reparatur unter allen Umständen verhindert wird.

Auch für die oben abgebildete Brückenkonstruktion wurde inzwischen der Denkmalschutz aufgehoben, damit auch die Brücke (5 Jahre jünger wie der Eiffelturm) abgerissen werden kann.

Es hat den Anschein, dass andere Städte klüger mit ihren historischen Touristenattraktionen umgehen. Mögen sich die zukünftigen Touristen auf eine beengte und stinkende U-Bahn-Fahrt in die Berge freuen...

Quelle: Tirol.com, 2.Dezember 2005 und ORF.at, 2.Dezember 2005 und Radioinformationen.
 
Zuletzt bearbeitet:
... sowas finde ich wirklich traurig ... aber aus welchen grund wird sie abgerissen? einfach fuer eine moderne erneuerung? ... es ist mir neu dass man einen denkmalschutz so schnell und einfach aufheben kann ... :down:
 
Der Grund warum die Hungerburgbahn abgerissen wird ist einem großen Teil der Bevölkerung der Stadt Innsbruck schlichtweg unklar?

Martin Baltes, der Leiter der Nordkettenbahnen, begründet den Abriss damit, dass für die Bahn keine Ersatzteile mehr zu bekommen seien. (ua. Interview Tiroler Tageszeitung, 28. November 2005).

Das kann auch halbwegs objektiv als grober Unfug bezeichnet werden: In vielen Städten der Welt fahren heute bestens besuchte Schrägaufzüge als Touristenattraktion - da kann doch niemand ernsthaft behaupten, da gäbe es keine Ersatzteile?
Eine kommerzielle Liste von Standseilbahnen führt 146 Standseilbahnen gebaut zwischen 1888 und 2005 samt Hersteller auf, davon die nächste in der selben Stadt Innsbruck am Berg Isel oder schon in der Axamer Lizum also nur wenige km von der Hungerburgbahn entfernt. Meines Wissens sind ein Großteil der Bahnen weltweit große Touristenattraktionen...

Ich wäre zudem doch neugierig, ob es für die neue U-Bahn im Jahr 2105 auch noch Ersatzteile von der Stange gibt? Allerdings bezweifle ich, dass die neue U-Bahn überhaupt so alt wird?

Der wahre Grund warum die alte Bahn jetzt blitzschnell abgerissen wird, dürfte erstens darin liegen, dass sie innerhalb eines oder zwei Tagen so zerstört ist, daß eine Reparatur unmöglich ist.

Der Grund, warum eine U-Bahn gebaut wird, dürfte nach meiner Einschätzung ganz einfach darin liegen, dass ein paar Leute bzw Firmen Geld verdienen möchten. Und wie verkauft man das: "Wenn wir nur Altes bewahren, sitzen wir bald alle in einem großen Museum." (Zitat Baltes).

Wolfgang (SAGEN.at)
 
Zuletzt bearbeitet:
Zum Denkmalschutz: der Denkmalschutz scheint zumindest in Tirol eine bedeutungslose Sache zu sein. In letzter Zeit ist er in den hiesigen Medien überhaupt nur durch "Aufhebung von Denkmalschutz" in Erscheinung getreten.

Neben der Aufhebung des Denkmalschutzes für die Hungerburgbahn, der Hungerburgbahnbrücke, dem teilweisen Aufhebens des Denkmalschutzes für die Stationen Seegrube und Hafelekar, ist mir das Aufheben des Denkmalschutzes für das Patscherkofelhotel und das Speckbacherhaus in Hall allein aus den letzten Wochen in Erinnerung.

Wolfgang (SAGEN.at)
 
Das historische Wahrzeichen Innsbrucks, die Hungerburgbahn wird am Freitag den 9. Dezember (vermutlich unter Polizeischutz) abgerissen (=Demontage).

Die letzte Fahrtmöglichkeit ist daher am Donnerstag den 8. Dezember.

Zitat TT: "am Feiertag zu Maria Empfängnis wird das altehrwürdige Innsbrucker Wahrzeichen zum letzten Mal Kurs auf die Hungerburg nehmen".

Quelle: ORF.at, 6. Dezember 2005, Tiroler Tageszeitung 6. Dezember 2005, S. 21

Wolfgang (SAGEN.at)
 
Obwohl ich versuche, mit größtmöglicher Objektivität auch meine eigenen Beiträge zu gestalten, gestatte ich mir, bei der Zerstörung der Hungerburgbahn doch mein Bedauern über diese tragische Entscheidung zu äußern.

Die neue U-Bahn benutzt die selbe Bergstation, wie die vorhandene Hungerburgbahn aus der Zeit des Eiffelturms, damit fallen nach meiner Ansicht jegliche Argumente einer Verbesserung weg.

Die neue U-Bahn nutzt als Talstation einen kommerziellen Ort (Congress-Haus Innsbruck) mitten in einer verkehrsreichen Kreuzung im Stadtzentrum. Langfristig kann das nach meiner Einschätzung nur zu einer Umwandlung des Hofgartens in einen Parkplatz bedeuten.

Es ist nach meiner Einschätzung nicht nachvollziehbar, warum die U-Bahn eine Haltestelle bei einem abgelegenen Gasthaus erhält?

Die "alte" Hungerburgbahn wird (bzw wurde) als öffentliches Verkehrsmittel betrieben, die neue U-Bahn kann den Tarif frei gestalten. Die Fahrt mit der neu errichteten Standseilbahn auf den Berg Isel kostet (nach mündlicher Auskunft, selbst nie benutzt) 8 Euro für 300 Meter...

Es ist damit zu rechnen, dass die neue U-Bahn wesentlich teurere Tarife kosten wird, da sie lediglich zum Geldverdienen von Touristen gebaut wird, verkehrspolitisch nichts bewirkt. Man hofft hier auf die Einnahmen von Kongresstouristen, denen Geld nicht so wichtig ist.

Vielleicht kommen in späteren Jahren Touristen auf die Idee, dass sie lieber Regionen besuchen wollen, die nicht zu deren Geldausnehmerei geplant werden...? Wie viele Städte auf der Welt können nur davon träumen, eine so schöne Bahn-Anlage zu haben, wie sie in Innsbruck eben abgerissen wird?

Die Argumente ließen sich beliebig fortsetzen...

Es erscheint mir wirklich sehr tragisch, dass aus Profitgier technische Kulturdenkmale zerstört werden.

Man möge im Dezember 2006 urteilen, ob der Tourist für viel Geld in einer U-Bahn auf die Berge geknallt wird oder ob er eine aussichtsreiche Fahrt mit 2 Meter pro Sekunde in der historischen Hungerburgbahn bevorzugt hätte?

Wolfgang (SAGEN.at)
 
Zuletzt bearbeitet:
Heute, am 8. Dezember 2005 kurz nach 17.00 fuhr die 99-jährige Hungerburgbahn zum letzten Mal.

Es ist den Verantwortlichen offenkundig völlig klar, dass sie mit dieser Fehlentscheidung zum einen gegen den Willen eines Gutteils der Bevölkerung handeln aber vor allem ein Kulturdenkmal und städtisches Wahrzeichen unwiederbringlich zerstört haben.

Wer in den letzten 99 Jahren das Glück hatte, mit der Hungerburgbahn zu fahren, konnte in einer weltweit einzigartigen Art mühelos ein Berggefühl erleben, bei dem bei wunderschöner Aussicht von urbanem Raum in die Berge gefahren wurde. Die neue U-Bahn ("Nordkettenbahn Neu") fährt zum Großteil eben unterirdisch, ansonsten von Lärmschutzwänden umgeben...

Sicherlich möge die neue U-Bahn einen Sinn haben: da es bei der neuen Tal-Station keinen Parkplatz, sondern nur gebührenpflichtige Tiefgaragen gibt, kann man Touristen und den regionalen Bewohner auch noch dort zur Kasse bitten (Zitat der Schrift "Nordkettenbahn Neu", Dezember 2005, S. 6: "Die Tarifkalkulation des Betreibers ist noch nicht bekannt". Anmerkung: Betreiber ist die Bau-Firma STRABAG, die den Tarif selbst frei gestalten kann...).

Zudem ist es für den Touristen sicher angenehmer, von der Tiefgarage in die U-Bahn einzusteigen, ohne mit Frischluft in Berührung zu kommen (Zitat, "Nordkettenbahn Neu", Dezember 2005, S. 12: "Urbaner Stil prägt auch die Fußgängerpassagen", eben entweder unterirdisch oder im Treppenhaus 24 Meter über Grund zum Alpenzoo...). Und für die Betreiber wird es ja für immer neue Ersatzteile für die neue U-Bahn geben...

Offenkundig war die Schleifung der Bahn auch den Betreibern nicht ganz geheuer, daher fuhr die altehrwürdige Bahn heute nach 99 Jahren ihre letzte Fahrt, ohne jeglichen feierlichen Abschied:



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Hungerburgbahn Innsbruck, Aufbruch zur letzten Fahrt am 8. Dezember 2005
© Wolfgang Morscher




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Hungerburgbahn Innsbruck, die letzte Fahrt über die Innbrücke
© Wolfgang Morscher





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Hungerburgbahn Innsbruck, die letzte Fahrt über die Innbrücke
© Wolfgang Morscher





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Hungerburgbahn Innsbruck, die letzten Zentimeter vor dem letzten Halt
© Wolfgang Morscher





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Hungerburgbahn Innsbruck, der Schaffner verschließt ein letztes Mal die Hungerburgbahn.
Wenige Minuten später wird die Anlage für immer abgeschaltet.
© Wolfgang Morscher



Die Fotos, vor wenigen Stunden entstanden, sind somit schon unwiederbringliche historische Zeugnisse.

Es ist aus meiner persönlichen Sicht tragisch, dass die Vernichtung eines Kulturdenkmales geschehen durfte.

Man möge mir an dieser Stelle meine subjektive Abweichung von sonst versuchter Objektivität verzeihen.

Wolfgang (SAGEN.at)
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich muss sagen ich war nie in Innsbruck, aber ich verstehe gerade nicht, WARUM sie abgerissen und ersetzt wird!!!
(Außer das "Argument" der ersatzteile)
 
Greif schrieb:
Ich muss sagen ich war nie in Innsbruck, aber ich verstehe gerade nicht, WARUM sie abgerissen und ersetzt wird!!!
(Außer das "Argument" der ersatzteile)

Politik!! Ganz einfach Politik

... und weil so ein "Bahndl" nicht zu dem Image einer "Weltstadt" paßt

... und ein bißchen wirds schon auch mit dem (Schi)Tourismus zusammenhängen, da größere Beförderungskapazität

allerdings glaube ich, daß man die Bahn nur richtig Vermarkten müßte, aber bitte

Berit
 
In anderen Städten ist man, so scheint es, weitsichtiger.

Zitat ooe.orf.at vom 13.12.05 / 08:16
"Pöstlingbergbahn unter Denkmalschutz
Was von Politikern immer wieder angekündigt worden ist, hat der Linzer Bürgermeister Franz Dobusch (SPÖ) jetzt schwarz auf weiß. Das Bundesdenkmalamt (BDA) stellt die gesamte Pöstlingbergbahn unter Denkmalschutz."

Aber Denkmalschutz kann man ja bei Bedarf auch wieder aufheben ... :kopfkratz
 
Die Innsbrucker "Hungerburgbahn ist Geschichte" (Zitat: Tiroler Tageszeitung, 15. Dezember 2005, Titelseite).

Wie oben beschrieben, sind die Abbrucharbeiten der Hungerburgbahn nun in vollem Gange. Eine der oben abgebildeten Kabinen wird bei der Achenseebahn in Jenbach als Museumsstück ausgestellt, die zweite Kabine wurde verschrottet.

Einen besonders dümmlichen, öffentlichen Kommentar dazu wollen wir unseren Lesern (gekürzt) nicht vorenthalten:


"Endlich abgefahren
Hungerburgbahn-Diskussion wurde unerträglich
von Christoph Ursprunger, Tiroler Tageszeitung, 15. Dezember 2005
Dass die Hungerburgbahn endgültig abgefahren ist und nun Platz für das neue Bahnprojekt auf die Nordkette macht, ist sehr zu begrüßen. Denn zuletzt sehr abgefahren war auch die Diskussion um die angeblich 99 Jahre alte Dame, deren hässliche Fahrkabinen zwar aus dem Jahr 1981 stammen, was die Modernisierungsgegner aber nie ansprachen. Mit allen Mitteln wurde versucht, auf Nostalgie zu setzen, obwohl die Bahn eigentlich erst 24 Jahre auf dem Buckel hat.
...
Baufällige Brücken, ein rumpelndes Fahrwerk und nicht zuletzt das Schneckentempo machten die Bahn nicht gerade zum Renner. Jedenfalls fühlte man sich bei Fahrten mit der Bahn meist sehr einsam.
...
In Tirol gibt es fast 500 Seilbahnen und Sessellifte. Mit den Schleppliften steigt die Zahl der Aufstiegshilfen auf über 1100. Und diese werden laufend modernisiert oder erneuert, auch um bei den Fahrgästen das Sicherheitsgefühl zu steigern. Umso unverständlicher erschien es, ausgerechnet die Hungerburgbahn unangetastet lassen zu wollen."
Diese völlig unsinnige Entdeckung des Journalisten, daß die Waggons bzw Kabinen der Bahn natürlich nicht mehr dieselben aus dem Jahr 1906 sind, benötigt wohl keinen Kommentar...


Vielleicht suche ich noch im Bildarchiv meine Eiffelturm-Dokumentation, um zu vergleichen, wann in den 1990er Jahren die dortigen Kabinen erneuert wurden.

Ob der Ausbau der Tiroler Seilbahnen auf Menschenkatapulte vom Touristen geschätzt wird, kann ich an dieser Stelle nicht beurteilen, da ich solche Skigebiete dann nicht mehr besuche, sondern Skigebiete mit gemütlichen Schleppliften.

Es erscheint mir jedenfalls eine geniale Kränkung der Jugend, ihnen 4 Tage vor Beginn der Weihnachtsferien die städtische Bergbahn abzumontieren und sie mit ihren Snowboards, Rodeln und Ski's auf Linienbusse im Strassenverkehr zu verweisen.

Der so rasche Abriss der historischen Anlage erfolgte vermutlich, damit der private U-Bahn-Anbieter ganz sicher keine Konkurrenz durch die städtische Anlage bekommt.

Möge doch dieser Anbieter seine zahlenden Touristen im schnellsten Takt in die Berge katapultieren - ich bin ja neugierig, wie lange sich der Tourist noch solcher Geschäftemacherei aussetzt?

Wolfgang (SAGEN.at)
 
SAGEN.at schrieb:
Der so rasche Abriss der historischen Anlage erfolgte vermutlich, damit der private U-Bahn-Anbieter ganz sicher keine Konkurrenz durch die städtische Anlage bekommt.

Das kommt mir irgendwie bekannt vor. Schon vor etwa 130 Jahren erlitt eine Standseilbahn auf den Kahlenberg das gleiche Schicksal. Heute weiß fast niemand mehr davon.

N.B. Die Zahnradbahn wäre heute eine Touristenattraktion ersten Ranges.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja, und auch die Sterbeursache ist bei beiden Bahnen die selbe:

"die Standseilbahn auf den Leopoldsberg wurde übrigens schon 1875 von der Kahlenberg A. G. aufgekauft und stillgelegt, um die unliebsame Konkurrenz zur Zahnradbahn auszuschalten."

Kaum zu glauben, dass 130 Jahre vergangen sind und die Geschäftspraktiken sind die selben geblieben...

Wolfgang (SAGEN.at)
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Innsbrucker "Hungerburgbahn ist Geschichte"
- jetzt kommt die Stiege, und zwar gleich bis aufs Hafelekar!
Das jedenfalls sieht ein Tiroler Tourismus-Mann als das Nonplusultra:
Hier nachzulesen: (Admin: externer Link existiert nicht mehr)
Braucht ma des wirklich? :smi_augen
 
Mein Beileid nach Tirol :smi_mitha

Nachdem die flachen Lande erfolgreich zugepflastert, der Rest ausreichend hinter Lärmschutzwänden verborgen wurde, braucht der Mensch verbleibende mögliche "action" in der für die Meisten eben unerreichbaren Höh' ... mittels Steighilfe, technischen Anlagen und das alles möglichst Risikoarm (=action für Dummies!!!)
Hier bei uns läuft der gleiche "action-Angebots-Wahnsinn" am Dachstein mit der hingeklotzten "Sky-Walk-Plattform" ... und wenn ich Euch sag', daß auch ein Klettersteig da raufführt, würd ich mich als Kletterer 'pflanzt fühlen, wenn ich mich die Wand hochplage und oben feuern mich die Touristen an ...

Fazit: Ich nehm das alles trotzdem nicht so tragisch - wer seine Umgebung so dem Tourismus verkauft, läßt sich ohnehin nicht bremsen - braucht aber auch nicht jammern, wenn diese Touristen dann mal ausbleiben (wie heuer im Nicht-Winter geschehen).

Und es bleiben genug Gebiete zum Seelenbaumeln: Kreuzeckgruppe, Karwendel, Waldviertel, Rottenmanner Rauern ... (m)ein Leben wird zu kurz sein um DAS alles kennenzulernen ....

Euer frohgemuter cerambyx
 
Zuletzt bearbeitet:
Greif schrieb:
Ich muss sagen ich war nie in Innsbruck, aber ich verstehe gerade nicht, WARUM sie abgerissen und ersetzt wird!!!
(Außer das "Argument" der ersatzteile)

Wie bereits gesagt wurde, kann "Ersatzteilmangel" unmöglich der Grund sein.
Wenn man vergleicht, so fährt z.B. die Giessbachbahn seit 1879, sowie die Stanserhornbahn seit 1893 in Originalausführung. Dazu fahren noch zahlreiche weitere Standseilbahnen aus der Zeit um 1900 in leicht veränderter Version (z.B. die Bürgenstockbahn 1888 oder die Drahrseilbahn Engelberg-Gerschnialp 1913). Abgesehen davon, dass die mechanischen Ausführungen und die Wagen sehr langlebig sind, werden noch heute für alle Teile, die ausgewechselt werden "sollten", Ersatz hergestellt.
Damit fällt auch das letzte, vorgeschobene Argument für den damaligen Abbruch dahin.
 
Und die "neue" Hungerburgbahn ist teilweise schon defekt bevor sie überhaupt fertiggestellt wird. Nachdem der Baufirma mehrfach beim Bau die Tunnelröhre eingebrochen ist, brechen, wie auch von Dolasilla dokumentiert, an den Haltestellen die Glasplatten auseinander.

Ich wage, von einem "Fluch der (alten) Hungerburgbahn" zu sprechen...:eek:

Wolfgang (SAGEN.at)
 
Hallo,

das haben die Verantwortlichen auch nicht anders verdient. Hoffentlich wird das für die ein richtiger Reinfall, so dass sie mal begreifen was für einen Unsinn die dort die letzten Jahre veranstaltet haben.

Und nochwas, auch wenn es angeblich keine Ersatzteile für die alte Bahn gab, funktioniert hat sie auch so bis zum Schluss. Einzig die neue scheint wirklich auf Ersatzteile angewiesen zu sein.

Viele Grüße, Alexander.
 
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