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Wäsche waschen zwischen Weihnachten und Neujahr

schnusbel

New member
Hallo bin neu hier und gerade erst auf dieses Forum gestoßen.

Wer kann mir weiterhelfen:

Habe mal gehört, wenn man zwischen Weihnachten und Silvester oder Neujahr und heiligen drei Könige Wäsche wäscht, stirbt jemand?
 
also ich weiß nur dass man in den rauhnächten (21., 24., 31. Dezember und 21. Januar) keine Wäsche hängen lassen soll ... denn das bringt unglück ... der trockner ist erlaubt und waschen darf man die klamotten auch ...
 
Habe mal gehört, wenn man zwischen Weihnachten und Silvester oder Neujahr und heiligen drei Könige Wäsche wäscht, stirbt jemand?
Früher wurde auf Bauernhöfen die Wäsche nur alle 6-8 Wochen gewaschen, denn es war eine anstrengende Prozedur, besonders im Winter. Ich meine deshalb, dass zwischen Weihnachten und Dreikönigstag ohnehin nicht gewaschen wurde. Vielleicht wurde dieses Waschverbot vor langer Zeit von klugen Frauen eingeführt, die dadurch wenigstens in diesen zwei Wochen ein bisschen weniger harte Arbeit hatten.

Und ähnlich wird es sich auch damit verhalten:
Ich erinnere mich, dass meine Urgroßmutter immer strikt dagegen war, dass am Samstagnachmittag jemand strickte - der/die "sticht der Himmelmutter ins Herz" - jede Magd nahm das Strickverbot gern an!

Hier ein Auszug aus den Erinnerungen meiner Mutter, Jg.1921:
Ein Waschtag:
Der war immer sehr aufregend, es gab viel Wäsche, die sich begreiflicherweise in 2 Monaten ansammelte.
Schon um 3 Uhr morgens begann Tante Regina die Arbeit. Sie heizte in der Waschhütte, die etwas entfernt vom Haus stand, den großen Kessel mit Aschenlauge. Die Wäsche wurde schon am Vortag in 2 große Wannen gelegt und eingeweicht; nun wurde das Wasser abgelassen, und darüber schüttete sie nun die Aschenlauge (abgeseiht). Dieser Vorgang wiederholte sich dreimal.
Dann wurde die schwere Leinenwäsche mittels „Holzbloi“ geschlagen, wieder in die Wanne gepackt und mit reinem heißen Wasser übergossen. Das Schwemmen im kalten Wasser war besonders zur Winterszeit sehr kalt und beim Auswringen der großen Stücke taten die Hände sehr weh.
Buntwäsche wurde Stück für Stück gebürstet oder gerumpelt. Mit den "Manderleitpfoaden" (Herrenhemden) und der Unterwäsche ging man besonders vorsichtig um. Wollsachen und Socken wurden nur mit der Hand gewaschen, mit Schicht-Seife.
Meist 2 Tage gingen hin bis die Wäsche auf der Stange hing. Lustig war es manchmal auch, wenn die Großmutter in den Jausentee etwas Schnaps mischte ...
 
Ich kenne diese Legende so:
In den Zwölf Nächten zwischen dem 24. Dezember und dem 6. Januar ist die Wilde Jagd unterwegs. Nach den Grimmschen Sagen Frau Holla und ihr Anhang, nach nordischer Sage Gott Odin mit den Einherjern und Walküren.
Und jedenfalls mögen diese es nicht, wenn man sich in den Zwölf Nächten profanen Arbeiten hingibt. Nach den Sagen fallen sie regelmäßig über Leute her, die sie spinndend oder anderweitig handwerkend antreffen. Und das gilt dann sicher auch für die Wäsche.
Wer in den Zwölf Nächten Wäsche macht und draußen hängen läßt, der wird von der Wilden Jagd im Laufe des Jahres entführt und muß von nun an bis in alle Ewigkeit mitreiten.

Bei meinen Großeltern auf dem Dorf hielt man sich sehr streng an solche Regeln.
Und um ehrlich zu sein: Ich halte mich da noch immer dran. Man fühlt sich einfach besser.
 
Käuzchen schrieb:
Bei meinen Großeltern auf dem Dorf hielt man sich sehr streng an solche Regeln.
Und um ehrlich zu sein: Ich halte mich da noch immer dran. Man fühlt sich einfach besser.


Ähnliches gilt für den norddeutschen Raum. Hier im Oldenburger Land halten sich noch immer sehr viele Menschen an den Grundsatz, dass in der Zeit der 12 Rauhnächte - oftmals gibt es genau in dieser Zeit die schwersten Stürme - nur das Allernötigste getan wird. Dabei muss man aber auch berücksichtigen, dass bei uns hier an der Nordsee die Zeit zwischen Sonnenauf- und Sonnenuntergang gut eine Stunde kürzer ist, als im Alpenraum. Die Tage sind wirklich so kurz, dass längerandauernde Arbeiten gar nicht gemacht werden können - auch wenn das Wetter einmal nicht sehr schlecht ist.
 
Ich wollte nur noch erwähnen, daß es auch sehr viele Sagen zum Thema der 12 Nächte gibt. Diese drehen sich immer um Frau Holla und die geheimnisvolle Figur des treuen Eckardt.
 
Hallo Käuzchen,

Diese drehen sich immer um Frau Holla und die geheimnisvolle Figur des treuen Eckardt.

Das stimmt so nicht, bzw. kannst Du so nicht ausdrücken!

Bei uns in den Alpen sind es völlig andere Rauhnacht-Sagen, wieder anders im Burgenland oder in Niederösterreich etc. Hier ist eine ausgeprägte regionale Prägung vorhanden.

Wolfgang (SAGEN.at)
 
hallo!

ich habe im groben zwei versionen herausgefunden: die erste das die verbote für ALLE rauhnächte gelten (also beginn am 21.dezember oder 24 dezember bis ca 6-jänner), die andere-scheint eine neuere variante zu sein- benennt nur 3 bis 4 rauhnächte in denen verbote gelten (je nach region der 21.dezember, der 24.dezember, der 31.dezember, der 5.januer...)

man soll nun in den besagten rauhnächten (version eins oder zwei) nichts waschen (aus welchen gründen auch immer, bringt tod, krankheit, shcelchtes wasser, praktische gründe etc), wäsche nicht hängen lassen (die geister der wilden jagd verfangen sich darin und man trägt sie dann gewissermassen herum), manche lassen selbst die wäsche nicht im kasten hängen, nichts spinnen, nichts stricken, kein nähen usw (wohl wegen der percht/frau holle) usw..

lg
Athunis
 
Athunis schrieb:
... nichts waschen (aus welchen gründen auch immer, bringt tod, krankheit, shcelchtes wasser, praktische gründe etc), wäsche nicht hängen lassen (die geister der wilden jagd verfangen sich darin und man trägt sie dann gewissermassen herum), manche lassen selbst die wäsche nicht im kasten hängen, nichts spinnen, nichts stricken, kein nähen usw (wohl wegen der percht/frau holle) usw...

Also ganz unwissenschaftlich und nur nach mei'm Gespür gesagt, denk ich, dass an einen sehr sorgsamen Umgang mit allem was Fäden hat gemahnt wird, und dies besonders in den Rauhnächten!
Ob da vielleicht der (eigene?) Lebensfaden gemeint ist/war???

Norbert
 
vielleicht?!?! wenn man verbindung zieht zur spinnenden frau percht/holle und diese in der rauhnacht diese arbeiten überwacht...
 
mina schrieb:
also ich weiß nur dass man in den rauhnächten (21., 24., 31. Dezember und 21. Januar) keine Wäsche hängen lassen soll ... denn das bringt unglück ... der trockner ist erlaubt und waschen darf man die klamotten auch ...


tut mir leid ich lag da auch falsch statt 21. januar gehört der 5. januar
 
Hier im Forum (Hexen, Dämonen, Magie u. Aberglaube) stehen noch ältere
Antworten zu diesem Thema unter dem Stichwort "Silvester" (wenn ich mich
recht erinnere), viele Grüße von Ulrike!
 
Ich kenne das auch von meiner Mutter, Omas und Schwiegermutter: In den 12
Nächten wird keine Wäsche gewaschen, vor allem Bettwäsche nicht. Da stirbt jemand im neuem Jahr. Meine Frau hält sich auch dran.
 
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