Oksana
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Ich habe neulich in einer Zeitung einen interessanten Artikel entdeckt, die Überschrift lautete: „Vorsicht! Märchen!“ Regt schon zum Nachdenken an…
Kurze Zusammenfassung: Einige Psychologen meinen, dass das Märchen, das in der frühen Kindheit von einem Menschen gelesen wurde, einen Einfluss auf sein weiteres Leben ausüben kann.
Eine Gruppe der russischen Analytiker hat eine Frauengruppe testiert, an die wurde nur eine Frage gestellt – Welche Märchen haben Sie als Kind gern gelesen?
Interessante Gesetzmäßigkeiten wurden dabei entdeckt: Die Frauen, die in ihrer Kindheit „Rotkäppchen“ geliebt haben, wurden zu Frauen mit Hemmungen, die Angst vor Männern haben. Die Liebhaberinnen von „Schneewittchen“ waren meist nur an ihrer Schönheit interessiert und dafür sehr schwach im Haushalt. Das russische Märchen „Rote Blume“ (wo sich ein Ungeheuer in einen schönen Prinzen verwandelt) lehrt die Frauen, ihre Männer als Herren zu betrachten, viele von ihnen sind die Frauen von Alkoholikern und Despoten, die doch immer noch glauben, dass sich jedes Ungeheuer unbedingt in einen Prinzen verwandeln muss.
Jede Mutter soll wissen, dass viele Märchen einen tiefen Sinn haben, weil sie dank der Urangst unserer Vorfahren vor Totems entstehen konnten. Wenn jemand ein Totemtier beleidigt hat, konnte es einem Menschen etwas Schlechtes tun. Im russischen Volksmärchen „Der Bär mit dem Lindenbein“ hat ein Bauer einem Bären sein Bein abgehauen, und der Bär hat sich ein Lindenbein gemacht, ist in der Nacht zum Bauer gekommen und hat ihn gefressen.
Tipps zur Märchenwahl:
1. Carpe diem.
Die wichtigste Regel! Am Besten müsste man die Fragen anlässlich der Märchenwahl an einen Psychologen stellen. Der kann schon sagen, welche Märchen für welches Alter besser sind.
2. Sichert euch ab!
Bevor man ein Märchen seinem Kind vorliest, muss man es selbst aufmerksam lesen und alle „schrecklichen“ Momente analysieren. Wenn’s viele da geben wird, sollte man lieber noch mit diesem Märchen abwarten.
3. Lehrt!
Beim Lesen von Volks- und Autoren-, heimischen und ausländischen Märchen muss man dem Kind immer die unbekannten Wörter und Begriffe erklären.
4. Wartet!
Seid vorsichtig mit Autorenmärchen. Märchen von Hauff, Brüdern Grimm, Andersen und anderen hießen im Original nicht „Märchen“, sondern „Novellen“ und wurden vor allem für Erwachsene geschrieben. (Davon höre ich überhaupt zum ersten Mal???)
------------
Im Laufe von vielen vielen Jahren sind Hauffs Märchen mein Lieblingsmärchenbuch. Ich stimme schon zu, dass diese Märchen nicht immer nur über Gutes erzählen (allein die Geschichte von der abgehauenen Hand!), das Märchen „Abner, der Jude, der nichts gesehen hat“ wurde überhaupt ins Russische nicht übersetzt. Ich bin apropos eine glückliche Besitzerin von Hauffs Märchen auf Deutsch mit Illustrationen aus den Auflagen des 19.Jahrhunderts
Kann natürlich nicht sagen, wie die Märchen mein Leben beeinflusst haben, um das herauszufinden, müsste ich vermutlich einen Termin bei einem Psychologen vereinbaren. Aber wenn eine Bekannte von mir die Märchen ihrem kleinen Sohn vorliest, verändert sie sie, wenn sie meint, die seien zu böse.
Was sagt ihr dazu?
Liebe Grüße an alle Märchenkenner- und Liebhaber!
Oksana
Kurze Zusammenfassung: Einige Psychologen meinen, dass das Märchen, das in der frühen Kindheit von einem Menschen gelesen wurde, einen Einfluss auf sein weiteres Leben ausüben kann.
Eine Gruppe der russischen Analytiker hat eine Frauengruppe testiert, an die wurde nur eine Frage gestellt – Welche Märchen haben Sie als Kind gern gelesen?
Interessante Gesetzmäßigkeiten wurden dabei entdeckt: Die Frauen, die in ihrer Kindheit „Rotkäppchen“ geliebt haben, wurden zu Frauen mit Hemmungen, die Angst vor Männern haben. Die Liebhaberinnen von „Schneewittchen“ waren meist nur an ihrer Schönheit interessiert und dafür sehr schwach im Haushalt. Das russische Märchen „Rote Blume“ (wo sich ein Ungeheuer in einen schönen Prinzen verwandelt) lehrt die Frauen, ihre Männer als Herren zu betrachten, viele von ihnen sind die Frauen von Alkoholikern und Despoten, die doch immer noch glauben, dass sich jedes Ungeheuer unbedingt in einen Prinzen verwandeln muss.
Jede Mutter soll wissen, dass viele Märchen einen tiefen Sinn haben, weil sie dank der Urangst unserer Vorfahren vor Totems entstehen konnten. Wenn jemand ein Totemtier beleidigt hat, konnte es einem Menschen etwas Schlechtes tun. Im russischen Volksmärchen „Der Bär mit dem Lindenbein“ hat ein Bauer einem Bären sein Bein abgehauen, und der Bär hat sich ein Lindenbein gemacht, ist in der Nacht zum Bauer gekommen und hat ihn gefressen.
Tipps zur Märchenwahl:
1. Carpe diem.
Die wichtigste Regel! Am Besten müsste man die Fragen anlässlich der Märchenwahl an einen Psychologen stellen. Der kann schon sagen, welche Märchen für welches Alter besser sind.
2. Sichert euch ab!
Bevor man ein Märchen seinem Kind vorliest, muss man es selbst aufmerksam lesen und alle „schrecklichen“ Momente analysieren. Wenn’s viele da geben wird, sollte man lieber noch mit diesem Märchen abwarten.
3. Lehrt!

Beim Lesen von Volks- und Autoren-, heimischen und ausländischen Märchen muss man dem Kind immer die unbekannten Wörter und Begriffe erklären.
4. Wartet!
Seid vorsichtig mit Autorenmärchen. Märchen von Hauff, Brüdern Grimm, Andersen und anderen hießen im Original nicht „Märchen“, sondern „Novellen“ und wurden vor allem für Erwachsene geschrieben. (Davon höre ich überhaupt zum ersten Mal???)
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Im Laufe von vielen vielen Jahren sind Hauffs Märchen mein Lieblingsmärchenbuch. Ich stimme schon zu, dass diese Märchen nicht immer nur über Gutes erzählen (allein die Geschichte von der abgehauenen Hand!), das Märchen „Abner, der Jude, der nichts gesehen hat“ wurde überhaupt ins Russische nicht übersetzt. Ich bin apropos eine glückliche Besitzerin von Hauffs Märchen auf Deutsch mit Illustrationen aus den Auflagen des 19.Jahrhunderts

Was sagt ihr dazu?
Liebe Grüße an alle Märchenkenner- und Liebhaber!
Oksana