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Traditionelle Amulette

Rudolf_K

Member
Vor kurzem hatte ich schonmal ein historisches Amulett vorgestellt, das wollte ich nochmal wiederholen. Heute: Der Belemnit, auch Donnerkeil genannt



Belemniten ähnelten unseren heutigen Tintenfischen und lebten in der Zeit vom Unterkarbon bis in die Kreidezeit. Die häufigste fossile Spur dieser Tiere ist das versteinerte Rostrum, das Gegengewicht zum Auftriebskörper. Fundorte sind in Deutschland weit verbreitet, u.a. an der Ostsee, auf der Schwäbische Alp, Brandenburg und in der Oberpfalz.
Der Volksglauben bezeichnete Belemniten als Teufelsfinger, Donnersteine, Donnerkeile, Schrettelfüße etc. Verschiedene Theorien bieten Erklärungen zur Herkunft der Fossilien an, so hielt man sie für den versteinerten Donner oder glaubte, dass sie bei Gewitter vom Himmel fallen würden.
Man sprach den Steinen eine vielfältige Wirkung zu, so sollten sie Abhilfe bei Hexenschuss schaffen, schützen vor Blitzschlag und stärkten die Potenz oder schützen vor Behexung, um nur eine Auswahl zu zeigen. Pulverisiert sollten sie gegen Krankheiten von Kindern und zur Wundheilung helfen. Helle Exemplare wurden als Luchsstein bezeichnet, da man sie für den versteinerten Urin des Luchses hielt, man sprach ihnen deshalb eine große Heilwirkung bei Nieren- und Blasenleiden zu.
 

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Diese Belemniten kommen auch in großer Menge in den Mergelgruben von Hannover-Misburg vor. Wir haben bei einer Fossiliensuche etliche gefunden. :)


Mir ist noch bekannt, dass sie an allen Hausecken vergraben wurden, um vor Blitzschlag zu schützen. Allerdings weiß ich nicht, aus welcher Zeit dieser Brauch stammt.

LG
 
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