Speck aus Südtirol
Wer je in Südtirol war, wird überall mit Angeboten an Speck konfrontiert. Kein anderes Produkt aus Südtirol hat in den letzten Jahrzehnten derartigen Anklang gefunden wie der Südtiroler Speck.
Speck aus Südtirol
© Wolfgang Morscher, 26. Oktober 2005
In den 1960er Jahren war Südtiroler Speck noch ein wahrer Geheimtipp. In einem Südtirol-Führer des Landesfremdenverkehrsamtes wurde die Delikatesse auf drei Zeilen abgehandelt - als "geräuchertes durchwachsenes Schweinefett, das man als Vorspeise oder mit kalten Platten isst." Als 1966 die Tiroler Handelskammer und der Gastwirteverband der Provinz Bozen im Berliner Hilton eine Spezialitätenwoche veranstalteten und zur Eröffnung neben reichlich Wein auch Speck auffahren ließen, schritten die Berliner Gesundheitsbehörden ein. Nach deutschem Recht durften Lebensmittel dieser Art nicht älter als zwei Monate sein - der Speck wurde beschlagnahmt. Erst durch die politische Intervention durch Landeshauptmann Silvius Magnago beim regierenden Oberbürgermeister Willy Brandt, wurde der Verzehr ausnahmsweise erlaubt.
1992 schlossen sich die Südtiroler Speckhersteller zu einem Konsortium Südtiroler Markenspeck zusammen. Schon 1998 wurde die Zahl von vier Millionen verkauften Hammen überschritten, 2002 setzten rund 1000 Beschäftigte pro Jahr rund 400 Millionen Euro um.
Wo sind die für den Speck notwendigen Schweine in Südtirol?
Selbst aufmerksame Beobachter werden in Südtirol kaum ein Schwein entdecken. Der Bestand in Südtirol liegt bei 25 000 Tieren, das reicht nur für ca. 50 000 Hammen.
Die meisten der für den "echten Südtiroler" Speck verwendeten Schweine standen niemals auf Tiroler Boden, sondern werden per LKW importiert.
(Das selbe gilt übrigens auch für italienischen Parma-Schinken.)
Quelle: Josef Rohrer. Zimmer frei. Das Buch zum Touriseum. Bozen 2003. S. 187 und S. 226.
Wolfgang (SAGEN.at)
Wer je in Südtirol war, wird überall mit Angeboten an Speck konfrontiert. Kein anderes Produkt aus Südtirol hat in den letzten Jahrzehnten derartigen Anklang gefunden wie der Südtiroler Speck.

Speck aus Südtirol
© Wolfgang Morscher, 26. Oktober 2005
In den 1960er Jahren war Südtiroler Speck noch ein wahrer Geheimtipp. In einem Südtirol-Führer des Landesfremdenverkehrsamtes wurde die Delikatesse auf drei Zeilen abgehandelt - als "geräuchertes durchwachsenes Schweinefett, das man als Vorspeise oder mit kalten Platten isst." Als 1966 die Tiroler Handelskammer und der Gastwirteverband der Provinz Bozen im Berliner Hilton eine Spezialitätenwoche veranstalteten und zur Eröffnung neben reichlich Wein auch Speck auffahren ließen, schritten die Berliner Gesundheitsbehörden ein. Nach deutschem Recht durften Lebensmittel dieser Art nicht älter als zwei Monate sein - der Speck wurde beschlagnahmt. Erst durch die politische Intervention durch Landeshauptmann Silvius Magnago beim regierenden Oberbürgermeister Willy Brandt, wurde der Verzehr ausnahmsweise erlaubt.
1992 schlossen sich die Südtiroler Speckhersteller zu einem Konsortium Südtiroler Markenspeck zusammen. Schon 1998 wurde die Zahl von vier Millionen verkauften Hammen überschritten, 2002 setzten rund 1000 Beschäftigte pro Jahr rund 400 Millionen Euro um.
Wo sind die für den Speck notwendigen Schweine in Südtirol?
Selbst aufmerksame Beobachter werden in Südtirol kaum ein Schwein entdecken. Der Bestand in Südtirol liegt bei 25 000 Tieren, das reicht nur für ca. 50 000 Hammen.
Die meisten der für den "echten Südtiroler" Speck verwendeten Schweine standen niemals auf Tiroler Boden, sondern werden per LKW importiert.
(Das selbe gilt übrigens auch für italienischen Parma-Schinken.)
Quelle: Josef Rohrer. Zimmer frei. Das Buch zum Touriseum. Bozen 2003. S. 187 und S. 226.
Wolfgang (SAGEN.at)
Zuletzt bearbeitet: