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Schulbeginn

Ulrike Berkenhoff

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Heuer war für unsere Enkelin Einschulung. Ein aufregender Tag! Beginn um
9 Uhr mit einem Schulgottesdienst, um 10 Uhr verteilten sich die Kinder auf
4 Klassen. Jede hat ein Symbol: Rabe, Dino, Bär u. Schildkröte (Kl. 1 a-d).
Bei 100 Kindern eine Menschenmenge an Begleitung: Eltern, Großeltern,
Geschwister, Paten ... Ein Vergleich zu früheren Zeiten kann man gar nicht
machen! Trotzdem fände ich interessant, vom Schulbeginn zu hören: Wie war
es früher bezw. bei den Teilnehmern hier im Forum.
Bei mir gibt es nicht viel zu berichten. Als Halbwaise (mein Vater hatte wenig
Zeit) nahm mich eine Nachbarin mit, die darum gebeten wurde. Ihre Tochter
ging mit mir in die gleiche Klasse. Meine Schultüte war nicht sehr riesig, aber
Ausstattung war alles vorhanden. Eine Tante hatte mir einen kratzigen
Mantel genäht, an den ich mich heuer noch erinnere (so "Pfeffer u. Salz" Stoff).
Es gab keine besondere "Feier" . Die beiden Paralellklassen mußten sich gesittet
in 2er Reihen aufstellen u. wurden in die jeweiligen Klassen geführt. Es
wurde noch zu Ostern eingeschult! Wir hatten noch eine echte Schiefertafel,
Griffel, Schwamm u. Läppchen. Lesefibel u. Rechenbuch. Die "Tonne" war
aus Leder. - Ulrike
 
Wenn so ein Ereignis in der Familie ist, kommen sicherlich nicht nur
bei mir Erinnerungen hoch. - Meine Schwiegermutter wurde im schwarzen
Kleidchen eingeschult, ihr Vater war verstorben. Eine traurige Erinnnerung.-
Unser Sohn hatte es schön, damals wurde sogar 5 Klassen eingeschult.
Fotografiert wurde früher auch weniger, viele haben so ein Foto mit Tafel:
Mein erster Schultag. Bei meinem Vater steht: Mein erster Schulgang. -
Freue mich über Erzählungen von I-Männchen oder I-Dötzen.
Gab es nicht früher so gelbe Kopftücher und Kappen von der Verkehrswacht?
Nun aber genug geschwatzt! Viele Grüße von Ulrike
 
Stolz präsentierten sich die "Taferlklassler" schon immer, ob 1922 oder 2007.

Schultüten wurden, soweit ich es beobachtete, in Österreich erst etwa in den 1980er Jahren üblich.
 
Dieses Foto zeigt eine Schulklasse in der "Lassing" (Niederösterreich)
Das Mädchen, das die Tafel hält ist meine Großmutter, heute 85 Jahre alt.
Der erste Schultag war ziemlich aufregend damals, allerdings weniger weil´s so lustig war, sondern mehr wegen dem Rohrstock, dem Gehorsam und der zusätzlichen Arbeit die zu Hause am Bauernhof wartete....
Ich meine es, den Gesichtern auch anzusehen....

Liebe Grüße, Sonja
 

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Danke für das "Echo"! Die alten Bilder zeigen wahrlich keine fröhlichen Gesichter.
Man beachte auch die Klassenstärke! - Früher war ich auch in "überfüllten"
Klassen, die letzten beiden Schuljahre waren dann sehr schön (Mädchenklasse
mit nur 16 Schülerinnen). Für die Lehrer sind weniger Schüler natürlich auch
angenehmer! - Viele Grüße von Ulrike
 
Was mir noch in Erinnerung geblieben ist, ist der Geruch von den Radiergummi, Buntstiften, Bleistiften und ledernen Schultaschen.
Dieser Geruch war etwas, daß kann man nicht richtig berschreiben, aber ich rieche ihn heute noch gern.
Liebe Grüße
 
Ich glaube, die schlechten Gerüche habe ich alle schon verdrängt.
Aber eines weiss ich noch, MEINE Ecke in der zweiten VS steht noch.
Nur ist jetzt eine Tischlerei drinnen.
Liebe Grüße
 
"Eigentlich" bin ich gerne zur Schule gegangen - aber ... wohl jeder hat so
seine "Schulgeschichten" erlebt. Mein Traumberuf war mal Lehrerin (einer von
vielen, denn jedes Kind wechselt sicherlich in seiner Fantasie xmal die
Berufsvorstellung). Klassischer Film: "Die Feuerzangenbowle". Wohl hundertmal
angeschaut! Ich bin durch verschiedene "Schulformen" gegangen: Christliche
Volksschule (evangelisch). Aufnahmeprüfung (3 Tage) fürs Mädchengymnasium
bestanden. Dort ging es zu wie auf einer"Höheren Töchterschule", ich fühlte mich bald fehl am Platz und wurde immer unglücklicher. Zurück zur Volksschule
(wieder Jungen und Mädchen, nun nicht mehr Konfessionsschule). Das 9.
Schuljahr wurde eingeführt und die Einschulung von Ostern auf nach den
Sommerferien verlegt, deshalb "Kurzschuljahr" (erinnert sich noch jemand
daran?). Damals wurde es etwas "wild" (Beatles, Freiheit u.a.), unsere Klasse
wurde in Jungen und Mädchen getrennt. Anschließend besuchte ich eine
2jährige Berufsfachschule (für Hauswirtschaft u. Sozialarbeit). Heuer wohl
Berufskolleg genannt. Wieder nur Mädchen (heuer besuchen auch Jungen diesen
Zweig). Dies waren aber 2 schöne Schuljahre! Die Schule wurde geschlossen,
da wir eine Kleinstadt sind. Wer jetzt dergleichen will muß in die Kreisstadt
fahren. Es gab auch zu meiner Zeit vor Ort noch keine Realschule
(Mittelschule), diese wäre (glaube ich) für mich richtig gewesen. -
In Erinnerung "schwelgend": Ulrike
 
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