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Nikolaus

Ulrike Berkenhoff

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Mir fiel eine alte traditionelle und einfache "Bastelei" zu Nikolaus ein:
ein roter Waschhandschuh (Seiflappen) wird abgebunden wie eine
Zipfelmütze, als Gesicht eine Walnuß (Gesicht aufmalen und Wattebart
ankleben), das offene Ende stülpt man über einen schönen Apfel-fertig
ist ein kleiner Nikolaus. Kindheitserinnerungen! Ulrike
 
Bei wem war denn der Nikolaus, der Krampus ...?
In meiner Heimatstadt wird der Nikolaus (vom örtlichen Schützenverein)
mit Fackeln am Wald abgeholt, die Kinder begleiten mit Laternen bis zur
Schützenhalle, dort bekommt jedes Kind einen Stutenkerl (Weckmann).
Unsere Enkelin (5) hat sich getraut, einen kleinen Vers aufzusagen!
So ein Erlebnis ist doch immer wieder schön! - Viele Grüße von Ulrike
 
Noch eine Bemerkung (aus der Tagespresse): Das Arbeitsamt vermittelt
erstmals keine "Nikoläuse" mehr, diese Dienstleistung wurde eingestellt!
Schade-meint Ulrike
 
Die kath. Kirche will in diesem Jahr das Image des Nikolauses retten!
Der Heilige Bischof aus Myra als Vorbild und Gabenbringer für die Kinder
gerät immer mehr ins "Hintertreffen" gegen die "Werbeikone" Weihnachtsmann.
Ich muß auch die Bemerkung einbringen, unser Christfest (Jesu Geburt) gerät
ebenfalls in seiner Ursprünglichkeit vermehrt in Vergessenheit, der
"Weihnachtsmann" ist voll im Einsatz, Geschenke sind angesagt und der
"Rubel muß rollen" bezw. die Kassen klingeln (in Konkurrenz zu den
Weihnachtsglocken?). Wie ist die Meinung hier zum Thema? - Heutige
Pressenotiz brachte mich wieder zu diesem Thema! - Ulrike
 
also bei uns kommt jedes jahr der nikolaus ins haus und nimmt ein paar perchten mit, und zu weihnachten kommt das christkindl, es gibt einen baum, die schwägerinnen spielen auf der flöte weihnachtslieder, es gibt geschenke für alle, es gibt ein besonderes weihnachtsessen, einmal bei meinen eltern, einmal bei den schwiegereltern, immer abwechselnd.
der stefanitag ist dann immer ein sehr ruhiger vormitteg weil die kinder lange schlafen, und wenn sie dann wach sind, sind sie mit den neuen spielsachen beschäftigt. *lach*

ich finde auch die adventzeit immer sehr schön, da duftet es nach zimt und mandarinen und nelken in orangen gesteckt, kekse werden gebacken, eingeheizt und tee getrunken, weihnachtsmusik gehört, usw.... die stille zeit des jahres eben.
auf verkaufsrummel hab ich keinen bock, ab und an schauen wir mal nach gaming in die kartause zum adventmarkt.... ansonsten sind wir eh mit schneeschaufeln eingedeckt. :)

liebe grüße, sonja
 
Anbei die Abbildung eines kleinen Briefchens mit aufgeklebter Oblade, die den Hl. Nikolaus darstellt. Der handschriftliche Text lautet: "Horak Helene Ist ein sehr fleißiges Kind!"
Was in dem Brief versteckt war, ist mir unbekannt!
Original (10,2 cm x 6,1 cm) in Sammlung Prof. Hermann Maurer, Horn.
Der Nikolaus ist als Prägelithographie hergestellt! Das Objekt dürfte aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts stammen.
 

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hui, der schaut aber böse...
da kriegt mans ja mit der angst zu tun. ich mag lieber die LIEBEN nikoläuse! :D
 
Wie kann man den Nikolaus, der nur gutes getan haben soll, so darstellen?
Das ist ja wie ein Schlag ins Gesicht für ein Kind.(Nicht nur für ein Kind.) Diese kalten Augen sagen nichts gutes aus. So sieht sein Begleiter, der Höllenfürst aus.
Da muß ein Kind ja brav sein, aber vor lauter Angst.
 
Danke für die Antworten und das Bild "mit dem durchdringenden(oder
stechenden) Blick". Mir fiel noch ein Vers ein:
Nikolaus ist ein guter Mann
bringt den braven Kindern was.
Die bösen (Kinder) läßt er laufen,
die können sich was kaufen!

Wenn der Nikolaus kam, wurde vorher gesungen:

Nikolaus, komm in unser Haus
pack die große Tasche aus,
setzt dein Schimmelchen untern Tisch,
daß es Heu und Hafer frißt.
Heu und Hafer frißt es nicht
Zuckerbrezeln kriegt es nicht!
Lustig, lustig, trallalalala, heut ist Nikolausabend da,
heut ist Nikolausabend da!

Zum Liedschluß wurde im Takt geklatscht, wenn der Niko hereinkam!

So in etwa einige Erinnerungen von Ulrike
 
Nikolaus -
das wird für mich ewig mit dem Geruch
des Jutesacks verbunden bleiben.

Darin befanden sich Äpfel, Nüsse, Mandarinen,
Orangen, Feigen, Datteln und Kletzen.
Vieleicht noch etwas Schokolade oder ein paar Zuckerl.
Ansonsten gab es eine Kleinigkeit zum Anziehen,
1 Paar Socken, Hosenträger oder einen Gürtel.

Wir hatten den Nikolaus zwar nur einmal höchstpersönlich
zu Besuch, es war aber totzdem jedes mal ein großes Erlebnis.
 
Hallo zusammen,

am 5.12.1996 stand der Nikolaus in der Kantiene der German Airforce in Büdel NL und hat an die Rekruten Schokolade verteilt.
Gruß Lars
 
Historische Person

Über das Leben des historischen Nikolaus gibt es nur wenige historisch belegte Tatsachen. Myra in Lykien, heute Demre, ist ein kleiner Ort etwa 100 km südwestlich von Antalya in der heutigen Türkei. Im 4. Jahrhundert war es ein Bischofssitz. Quellen über Nikolaus’ Leben stammen z. B. von Andreas von Kreta (um 700) und von einem Mönch Johannes aus dem Studitenkloster (gegründet im 5. Jahrhundert) in Konstantinopel. Nach verschiedenen Überlieferungen wurde Nikolaus zwischen 270 und 286 in Patara geboren, einer Stadt in Lykien in Kleinasien. Er sei mit 19 Jahren von seinem Onkel, ebenfalls mit Namen Nikolaus und ebenfalls Bischof von Myra, zum Priester geweiht worden und sei dann Abt des Klosters Sion in der Nähe von Myra gewesen. Während der Christenverfolgung 310 soll er gefangen genommen und gefoltert worden sein. Als Sohn reicher Eltern soll er sein ererbtes Vermögen unter den Armen verteilt haben (was auch von den besser bezeugten Bischöfen des 4. Jahrhunderts Ambrosius von Mailand und Basilius von Caesarea berichtet wird und dort als historische Tatsache gilt). Im Fall von Nikolaus ranken sich darum verschiedene Legenden.

Andreas von Kreta und Mönch Johannes vom Studitenkloster berichten, Nikolaus habe am Konzil von Nizäa teilgenommen und dort seinen Widersacher Arius geohrfeigt. Deshalb sei er zuerst verhaftet, gegen Ende des Konzils aber rehabilitiert worden. Nikolaus steht nicht in der Unterzeichner-Liste von Nizäa, die allerdings unvollständig überliefert ist. Andererseits gehört Bischof Theognis von Nizäa, den Nikolaus laut Andreas beim Konzil von der katholischen Sichtweise überzeugt haben soll, zu den historisch belegten Unterzeichnern. Falls Nikolaus in der Tat am nizänischen Konzil teilnahm, so ist es auf Grund der oben erwähnten Legenden und der geographischen Nähe seiner Bischofsstadt Myra zur Stadt Ancyra sehr wahrscheinlich, dass Bischof Nikolaus die gleiche Ein-Hypostasen-Theologie vertrat wie Bischof Markell von Ankyra. Dieser wurde 336 als Ketzer verdammt und seine Lehre von den östlichen Bischöfen des römischen Reiches als heterodox eingestuft.

Nach der Evakuierung der Stadt und vor ihrer Eroberung durch seldschukische Truppen 1087 raubten süditalienische Kaufleute die Gebeine aus der Grabstätte des Heiligen und überführten die Reliquien ins sichere Bari. Dort wird sein Fest am Tag der Ankunft ihrer Schiffe, dem 9. Mai, gefeiert. Die Gebeine werden in der Basilika von San Nicola aufgebahrt. Von Bari fordert die türkische Nikolaus-Stiftung die Reliquien des Heiligen der Christenheit bis heute zurück.
 
Laut Presse will die kath. Kirche vermehrt den Weihnachtsmann boykottieren.
Es soll wieder der Heilige Nikolaus und das Christkind die Kinder bescheren.
Bei uns eigentlich Tradition! Obwohl, unsere Enkelin favorisiert den

Weihnachtsmann (trotz aller Erklärungen). Die Werbung prägt die Jugend!
Übrigens: der gute Nikolaus wurde früher von dem finsteren Knecht Ruprecht
begleitet! Entspricht dieser dem österr. Krampus? - Bräuche ändern und
vermischen sich, oft wird der Ursprung "verschüttet".

Etwas abgewandeltes Gedicht von unserer Enkelin:
Advent, Advent, ein Kerzlein brennt
Erst eins, dann zwei, dann drei, dann vier
dann steht das Christlein vor der Tür!

Noch schöne Adventstage wünscht Ulrike!
 
Also bei uns kam gestern im Kindergarten der Nikolaus. Und da nimmt er auch keine Krampusse mit, damit die Kinder keinen Schock erleiden müssen.
Da verteilt er Säckchen mit Nüssen, Mandarinen und Lebkuchen und Schokolade, er hat einen langen Stab und ein dickes Buch wo die guten Taten der Kinder drin stehen.

Auch zu uns nach Hause kommt der Nikolaus, allerdings nimmt er da die Perchten mit. :) Immer wieder ein großes Abenteuer für die Kinder und auch für die Erwachsenen!!!
(Im Moment lassen wir die Perchten lieber draussen, weil der Jüngste in der Familie noch zu klein ist für sowas)

Alles Liebe, Sonja
 
An den nordeuropäischen Küsten hat der Heilige Nikolaus als Schutzpatron der Seeleute als einziger der 14 Nothelfer die Reformation überlebt. Überall zwischen Thorshavn auf den Faeroer, Aberdeen, Den Helder, Cuxhaven, Esbjerg bis hin nach Trondheim und dem Nordkap sind ihm Kirchen geweiht. Und überall genießt er allerhöchstes Ansehen und noch heute ist der 6. Dezember ein Danktag für die Heimkehr der Seeleute von ihren bis weit ins 20. Jahrhundert sehr gefährlichen Reisen.

Für die Hinterbliebenen der auf See gebliebenen wird noch heute in Bußgottesdiensten gebetet, die Witwen- und Waisenrenten, aber auch die Erwerbsunfähigkeitsrenten für diejenigen, die ihre Gesundheit auf See bei Unfällen verloren, werden von der sogenannten Nikolaus-Kasse - das ist der heute noch an der Nordsee volkstümliche Begriff für die See-Berufsgenossenschaft - gezahlt. Zudem war und ist der 6. Dezember Zahltag für diejenigen, die heil von ihren Reisen zurück gekommen sind. Dies war dann auch der Tag, an dem Ehefrauen und Kinder beschenkt wurden.
 
Teller oder Stiefel, was stellt ihr vor dem Nikolaustag hin? Dies eine Umfrage im wdr. Die meisten sagten: Stiefel! - Im Lied: Laßt uns froh und munter sein... aber die Strophe: dann stell ich den Teller auf, Nikolaus legt gewiß was drauf ... Ich erinnere mich zurück: ein Weihnachtsteller mit
einigen Süßigkeiten, oder etwas im Pantoffel, oder ein gekaufter roter Stiefel ... also in unserer Familie kein fester Brauch in dieser Hinsicht. -
Vorhin in den Nachrichten: Kakao ist wesentlich teurer geworden, ebenso Zucker u.a Dadurch steigen die Preise für Süßigkeiten. Im Durchschnitt
verzehrt jeder bei uns 2 Tafeln Schokolade in der Woche. Das ist wirklich zu viel! Besonders freute mich die Aussage eines Kindes in einer heutigen
Morgensendung: ich habe ein Buch bekommen! Ein Junge fragte: ist eigentlich Nikolaus und Weihnachtsmann eine Person? Auch die Antworten der
Kinder auf die Frage: wie sieht Nikolaus aus-waren sehr verschieden. Einmal roter Mantel, langer Bart. Einmal hatte er:... viel Gold im Mantel-
also Bischof. Wo kam er her? Aus dem Wald bzw. aus der Türkei. Auf jeden Fall hat er viel Geld, dass es den Armen geben kann! Kindermund ist
doch immer wieder berührend findet: Ulrike
 
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