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MUSIK und RADIO - Wer erinnert sich?

SAGEN.at

Administrator
Teammitglied
Wann hattest Du zum ersten Mal in Deinem Leben Kontakt mit Musik, Radio und Schallplatte?

Wahrscheinlich kann man das gar nicht mehr so genau sagen. Eindrücke und Erlebnisse dazu dürfte es aber schon geben.

Ich erinnere mich, dass ich mich als Kind über das "Magische Auge" am Radio gewundert habe. Und an den Sprecher der Radiosendung "Autofahrer unterwegs" der Musikgruppen angekündigt hat. Da habe ich mich gewundert, wie schnell die ins Studio sausen (an die Möglichkeit von Schallplatten hatte ich nicht gedacht).

Wenig später hörte ich bei Freunden und Verwandten Musik von den Beatles. "Obla di Obla da" und "Lady Madonna" waren zwar nette Melodien, aber schon als Kind waren mir die Beatles zu seicht und doof. Irgendwo ist dann eine Rolling Stones-Schallplatte herumgelegen, das war dann Musik!

Um 1974/5 habe ich dann von meinem älteren Bruder meine erste Schallplatte geschenkt bekommen:

Rolling_Stones_Live.jpg

The Rolling Stones LIVE, Veröffentlicht: 1966


Aber zu dieser Zeit waren Schallplatten eigentlich noch rar, weil sie für Jugendliche zu teuer waren. Mein älterer Bruder hatte einen Kassettenrekorder, den "ITT-Schaub-Lorenz RC 1000":


ITT_RC1000.jpg


Da hatten wir die Musik auf Musikkassetten, die wir aus dem Radio oder von ausgeliehenen Schallplatten aufgenommen hatten.

Wolfgang (SAGEN.at)
 
Wann hattest Du zum ersten Mal in Deinem Leben Kontakt mit Musik, Radio und Schallplatte?
Das ist ein Thema zum Schwelgen in Kindheitserinnerungen, ab ca. 1950....

Vor dem Radio war da die Schallplatte, bzw. das Grammophon, so eins zum Kurbeln und selber-Nadeln-einsetzen. Bei einem Bauern auf dem Berg, wo ich aufwuchs, hatte einer eins, das er auch verlieh. Es gab dazu ein paar Platten mit damals "moderner" Musik, zu der die jungen Leute tanzten und es auch erst lernten, wir Kinder hörten mit Begeisterung zu. Für die Älteren gab es eine Platte, von der man die "Geschwister Buchbinder" (??) hören konnte.

Aber das Tollste war das Radio, das in unsrer Bauernstube hoch über den Köpfen auf einem Wandbrett throhnte, für mich ein höchst geheimnisvolles, schwarzes Holzkastl, daneben ein fast ebenso großer Akku. Es wurde jedoch bald abgelöst von einem "elektrischen" Radio: ziemlich groß, braunes Holz, grobes Tuch über 2/3 der Vorderseite, links und rechts der waagrechten Skala ein großer, drehbarer Knopf - und was da "heraus kam" prägte meine Musikvorlieben.
In unserer Gegend war kein Empfang für "Radio Rot-Weiß-Rot", wir hörten den bayrischen Rundfunk, ein wenig "Radio Beromünster", am Abend konnte man auch "Radio Ljubljana" empfangen, für mich das Wichtigste war aber "E i ef en mjunik" - AFN (American Forces Network) Munich, der amerikan. Soldatensender. Ich war damals im Volksschulalter, aber der Blues, Jazz, Bigband, diese völlig "andere" Musik faszinierte mich ungeheuer (zum Leidwesen meiner Urgroßmutter), und auch die fremde Sprache.
Im bayr. Rundfunk gab es damals eine Hörspielreihe für Kinder : "Geschichten vom Kater Musch", die war , glaube ich, immer am Mittwoch Nachmittag. (Autorin Ellis Kaut, die Erfinderin des Pumickl), der Bauer war am Wetterbericht interessiert.
Der Donnerstagabend gehörte den Erwachsenen, denn da spielte auf Radio Ljubljana (Laibach) Slavko Avsenik mit seinen Oberkrainer Musikanten.
Ein Höhepunkt meiner Radio-Erinnerungen sind auch die Olymp. Spiele 1956 in Cortina; die Schirennen wurden ja im Radio übertragen; die Begeisterung , vor allem für Toni Sailer, war grenzenlos!

Mei, is des lång her!
 
Mein älterer Bruder hatte einen Kassettenrekorder, den "ITT-Schaub-Lorenz RC 1000":

Seltsam, obwohl ich doch sichtlich aus einer anderen Generation bin, hatte ich den gleichen. Scheinbar haben die Dinger lang gehalten.

Was alte Radios betrifft, meine Großmutter hatte so ein Ding - noch ganz ohne UKW, LW, MW- und sonstigen Einstellungen. Was die da für seltsame Sender und Sprachen reinbekommen hat, wenn sie am Wählrad herumfuhrwerkte. Ich war damals tatsächlich in der kindlichen Überzeugung, sie wäre eine Geheimagentin oder Detektivin oder so.

LG
Erich
 
In dem Internat, das ich besuchte, waren Radios verboten. Wir bastelten uns daher einen sogenannten "Detektor":
Ein alter Kopfhörer reichte für zwei Stück. Man lötete innen einfach eine Diode zwischen die beiden Kabel und verlängerte eines davon als Antenne. Im Schlafsaal waren Betten neben dem Fenster heiß begehrt. Dort konnte man die Antenne an die Zentralheizung anhängen.

Wie beneideten wir unsere Altersgenossen "draußen". Die hatten oft ein kleines, grünes Minervaradio (vorne ein runder Senderwähler und eine dreieckige, streckmetallverkleidete Lautsprecheröffnung). Das Radio auf einer Schulter und den Lautsprecher gegen das Ohr schlurften sie durch die Strassen. Der frühe Vorläufer des Ghettoblasters.
 
Das erste Radio zu Hause, an das ich mich deutlich erinnern kann, hat bis heute überlebt und funktioniert noch immer!



Für mich war das "magische Auge", die Leuchtröhre zur genauen Sendersuche, ein faszinierendes Mysterium.
 
SAGEN.at schrieb:
Kannst Du bitte einen Schaltplan zeichen! BITTE!
(Ich bastle hin und wieder gerne einen Detektor-Empfänger...)

Ob ich das noch zusammenbringe? das ist immerhin schon fast ein halbes Jahrhundert her! :kopfkratz
 
Also, ungefähr so haben wir das gemacht. Mehr war nicht.
 

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    Detektor.jpg
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Meine Eltern haben am Sonntag immer den "Guglhupf" gehört, und die Lieblingssendung meiner Oma war "Autofahrer unterwegs", was ich nie verstanden hab, weil meine Oma ja gar nicht autogefahren ist.

Mitte der Siebziger-Jahre gabs im Radio eine Zeitlang "Dschi-Dschei-Wischer" (nach dem Buch von Christine Nöstlinger), das hab ich gern in der Früh gehört, bevor ich in die Schule gegangen bin.

Meine Eltern besaßen ein paar Schallplatten, die ich auch gern angehört hab. Ich weiß noch, dass mir eine Platte von Richard Clayderman gut gefallen hat - das fällt definitiv unter "Jugendsünden" ;-)

Wobei meine Mama immer großen Wert darauf gelegt hat, den Namen "Richard Clayderman" französisch auszusprechen ("Kleeedermooo") und nicht deutsch ("Kleidermann"!)
 
Hallo Dolasilla,

den "Dschi-Dschei-Wischer" habe ich auch gehört, bevor ich mit traditioneller Verspätung zur Schule weg mußte.

Ich schwöre, schon damals (und bis heute) nicht verstanden zu haben, um was es da eigentlich gegangen ist?
Nur die heisere Stimme war so dämlich und vielleicht sogar witzig, die klang wie jemand, der die Klobürste versehentlich verschluckt hat.

Der "Guglhupf" war sehr schön! Wenn Axel Corti doch wenigstens kürzere Sätze verwendet hätte! Seine Sätze waren mir einfach zu lang... Aber das, was ich verstanden habe, war ziemlich gut.

Wolfgang (SAGEN.at)
 
SAGEN.at schrieb:
Ich schwöre, schon damals (und bis heute) nicht verstanden zu haben, um was es da eigentlich gegangen ist?

Die Wischers sind einfach eine eigene Spezies - den Menschen nicht unähnlich, aber halt doch anders. Ich glaube mich erinnern zu können, dass sie lila sind, oder große lila Ohren haben oder sowas in der Art. Der Dschi-Dschei-Wischer war der jüngste in seiner Wischer-Familie und hat da immer aus seinem Alltag erzählt (die Klobürsten-Stimme stimmt!), der ja wiederum dem Alltag von uns Menschenkindern ähnlich war. Aber halt doch wieder ein bissi anders. Ich habs jedenfalls geliebt!

SAGEN.at schrieb:
Der "Guglhupf" war sehr schön! Wenn Axel Corti doch wenigstens kürzere Sätze verwendet hätte! Seine Sätze waren mir einfach zu lang... Aber das, was ich verstanden habe, war ziemlich gut.

Ich konnte gar nix anfangen damit, damals. War einfach zu klein. Cortis Stimme und seine langen Sätze konnte ich im zarten Volksschulalter daher nicht dementsprechend würdigen ;-)

Ich kann mich aber noch dunkel an die Melodie erinnern, die immer am Anfang und Ende dess "Guglhupfs" war - die mochte ich überhaupt nicht.

Die war in meinen Ohren total unmelodisch!
 
die Melodie erinnern, die immer am Anfang und Ende dess "Guglhupfs" war
das war ein Solo-Klavier, sehr schnell gespielt, entfernt ähnlich dem "Unsquare Dance" von Dave Brubeck, mit einem Plopp-Geräusch eines knallenden Sektkorkens am Ende, also:
"~~~~Klavier~~~ 'Plopp'~~~'Der Guglhupf - - - von Axel Corti' - - -" Axel Corti: "Experten, was sind Experten, heute ist jeder ein Experte, wie ist definiert sich der Experte usw. usw. ...."
(frei aus dem Gedächtnis!)

Wolfgang (SAGEN.at)
 
Ich grübel gerade - Axel Corti beim "Guglhupf"?

Ich hab nämlich den Gerhard Bronner in Erinnerung! Den bzw eigentlich seine Stimme, den Tonfall mochte ich gaaaar nicht. Die hörte sich so - hm, ich ringe gerade um die passenden Worte - irgendwie spießig an. Anbiedernd.

(Obwohl das Wort "spießig" damals ganz sicher nicht Bestandteil meines Wortschatzes war...)
 
Den "Guglhupf" gibt es heute noch!
Sonntag vormittags, Ö1
Und es sind noch immer die gleichen Sprecher (Prikopa,Sowinetz, Bronner ...)
Ein bissl haben sie sich halt schon selbst überlebt ;)
 
harry schrieb:
Den "Guglhupf" gibt es heute noch!

Stimmt! Hab ihn sogar gehört, vor einem Jahr oder so. Mit der Lore Krainer und ich fands echt nicht schlecht!

harry schrieb:
Und es sind noch immer die gleichen Sprecher (Prikopa,Sowinetz, Bronner ...)

Der Kurt Sowinetz spricht heute sicher nimmer - der hat schon vor etlichen Jahren das Zeitliche gesegnet!

Der Herbert "Happi" Prikopa - iiiih. Der hatte so eine Kinder-Sendung in den späten Siebzigern, die hab ich voll gehasst. "Auch Spaß muss sein" oder so ähnlich hat die geheißen. Ich fand die aber überhaupt nicht spaßig, sondern bloß strohdoof. Der Prikopa war nämlich immer so künstlich lustig (eben "happi")
 
Auweia, jetzt habe ich mich vertan!
Ich grübel gerade - Axel Corti beim "Guglhupf"?
Upps, die Sendung von Axel Corti war natürlich "Der Schalldämpfer"!

Daher muß es auch heißen:
"~~~~Klavier~~~ 'Plopp'~~~'Der Schalldämpfer - - - von Axel Corti' - - -" Axel Corti: "Experten, was sind Experten, heute ist jeder ein Experte, wie ist definiert sich der Experte usw. usw. ...."
(frei aus dem Gedächtnis!)

Der Schalldämpfer war am Sonntag um 1 Uhr auf Ö1, gerade nach dem Essen.

Der "Guglhupf" war eine üble Sendung, das hat mich nie interessiert. Auch mein Vater hat die nicht besonders gemocht, der hat jahrelang der Vorgängersendung nachgetrauert: diese hieß "Der Watschenmann", auch auf Ö1 am Vormittag.
Hierzu war ich auch zu jung, keine Ahnung, um was es da ging? "Der Watschenmann" hatte jedoch eine lustige Kennmelodie, an diese erinnere ich mich noch heute: so ein Geräusch in der Art einer elektrischen Kaffeemühle.

Wolfgang (SAGEN.at)
 
ich habe den schalldämpfer geliebt.. kann mich aber erinnern, das er auf ö3 lief ..unter anderem vielleicht.

ja meine erste erfahrung mit radio..hm.. das war einerseits..1978 der wischer in ö3..mit brigitte xander als mod. vom wecker.

andereseits radio burgenland mit dem wunschkonzert bei meiner oma.
und einer casette mit peter alexander show von 1977,die ich heute noch habe, die show wurde vom tv auf mc aufgezeichnet.
schallplatten: nunja. wir hatten eineen..und viele singles von meiner mutter, mit titeln die heute eh keiner mehr kennt

mit nem teelöffel zucker nimmst du jede medizin..oder so..
die spitzbuam
baby-blues.. wo ein mann sang über ein baby und seine freundin.
my fair lady ,kennt man sicher noch gut :-)
eine lp mit ferbnsehmelodien (enterprise,biene maya,wicky,paradies der tiere...etc.)
peter alexander lp,hildegard knef..

und das erste radiogerät war so ein kleines möbelstück..auch mit so nem magischen auge, wo oben unter dem deckel ein plattenspieler drin war :-)

dann ,später hatten wir aich so einen ähnlichen wie der oben im bild..der itt.. nur war unserer von grundig.
udo huber hit wähl mit sag ich nur..*gg*
 
Mein erster Plattenspieler: mir klingt noch Adamos: Es geht eine Träne auf
Reisen ... in den Ohren. Dies Geburtstagsgeschenk meiner Eltern war der Hit!
Mit meinen Freundinnen hörten wir die Platte zigmal hintereinander.
Eine kleine Platte vom Taschengeld kaufen war immer etwas besonderes.
es gab ja noch die Geschäfte , wo man Probehören konnte. Mein Star war
u.a. Freddy Quinn! Dann kam die sogenannte Beat, Protest und Folksongwelle.
- Ein Kofferradio bekam ich später ; die Antenne
hielt man aus dem geöffneten Autofenster, so hatten wir auch ein
"Autoradio". Ein Geheimnis verrate ich hier noch: weder Beatles, Rolling Stones
o.a. meine Favoriten als Jugendliche waren: Die" Lords". Erinnert sich noch jemand: Over in the Glory Land!? - Viele Grüße von Ulrike!
 
:-) hey, ja an den song kann ich mich auch noch erinnern, den hatten wir auch. ich weiss auch noch:
er steht im tor,im tor, im tor, und ich dahinter.....frühling,sommer herbst und winter bin ich nah bei meinem schatz,auf dem fussballplatz..lala
von wem das allerdings ist, weiss ich net.
 
Hallo, Musikfans!
donpulpier schrieb:
steht im tor,im tor, im tor, und ich dahinter.....frühling,sommer herbst und winter bin ich nah bei meinem schatz,auf dem fussballplatz..lala
Wencke Myhre hat diese Lied mit Ihrer unverwechselbaren Stimme geträllert ...
Da habt ihr ja was Schönes angestellt: Durch meine grauen Ganglien sausen Namen wie Peter Alexander, Roberto Blanco, Karel Gott , Melina Mercouri (Ein Schiff wird kommen), Bill Ramsey (Die Zuckerpuppe aus der Bauchtanzgruppe), Conny Francis (Schöner Fremder Mann), Bruce Low (Rocky Docky), Gerhard Wendland (Das machen nur die Beine von Dolores), Gus Backus (Da sprach der alte Häuptling, ... und natürlich die "Sauerkrautpolka") .... unvergessene "Alte" wie Hans Albers, Harald Juhnke, Heinz Rühmann, Theo Lingen .... oder gar der unvergessene "Uralte" Johannes Heesters mit "Man müßte Klavier spielen können" ....

... und wie's der Zufall so wollte, hab ich exakt 275 dieser herrlichen alten Schinken vor wenigen Tagen erst als MP3-Sammler gekriegt - und tippe die Titel einfach von meiner digitalen Musikbox runter *ggg* während im Hinergrund Peggy March das "Canale Grande Number One" aus den Bildschirmlautsprechern haucht --- wenn DIE DAS WÜSSTE !!!

Norbert aus den 1952ern ;-)
 
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