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Krankheiten besprechen

Rabenweib

Active member
Das Besprechen von Krankheiten (auch Beschreien, Böten oder Raten genannt) ist eine uralte Form der Heilkunst und wird üblicherweise von Mutter zu Tochter weitergegeben.
Es gibt zwar mittlerweile Unterlagen dazu, die weiter gegeben werden auch ausserhalb der Familie, diese sind allerdings ganz allgemein gehalten und sollten nur zum üben verwendet werden und später von eigenen Gebeten und Sprüchen ersetzt werden.
Diese Gebete und Sprüche schreibt man mehrmals handschriftlich in ein kleines Büchlein oder Heft um sie zu verinnerlichen, und wendet sie danach bei sich selbst an, so lange, bis man sie auswendig kann und sie richtig von innen her spürt.
Dazu braucht es eine Art "Einweihung."
Zusätzlich zu den Sprüchen, die an bestimmten Wochentagen und zu bestimmten Mondphasen in bestimmter Reihenfolge und Häufigkeit gesprochen werden, kann man mit Handauflegen und Reiki "mithelfen". (zur Verstärkung)

Sonja
 
Sicher ist die innere Einstellung zur Heilung eine sehr wichtige Sache. Vergleichende Versuche mit verschiedenen Probantengruppen (Medikament und wirkungslose Ersatzpräparate) haben ergeben, dass bei bestimmten Erkrankungen allein schon der Glaube an die Wirkung des vermeintlichen Heilmittels einen Genesungseffekt brachte.
Generell ist jedoch davor zu warnen, derartigen Methoden bei schwerwiegenden Erkrankungen allein zu trauen. Es gibt leider genug Beispiele, bei denen z.B. Eltern die schulmedizinische Behandlung von Tumoren bei ihren Kindern strikt ablehnten - mit schlimmen Folgen für die Kinder.
Hände weg also bei wirklich ernsten Erkrankungen von derartigen Methoden!
Dresdner
 
hm ganz kann ich dem nicht zustimmten. sicher ist eine "alleinige" anwendung solcher methoden nicht sinnvoll, doch generell davon abzuraten auch nur eine eingeschränkte ansicht. wenn man schon davon ausgeht, vom glauben an die heilung zu sprechen, dann alleine schon sind diese alternativen methoden zur unterstützung sicher interessant.

was ich mittlerweile nicht mehr mag, ist die gleichsetzung der alternativen methoden mit schulmedizinischen methoden. warum werden sie mit "plazebos" und "wirkungslosen ersatzpräparat" verglichen? diese medikamente und deren ansichten darüber stammen aus dem rahmen der schulmedizin! wir sprechen hier aber von einer methode aus der alternativmedizin, mit ihren eigenen regeln und rahmenbedingungen.

gerade wir als volkskundler und kulturanthropologen sollen uns die wirkungsmechanismen aus dem innen her betrachtend ansehen. die methode krankheiten zu besprechen hat seine eigenen regeln, seine eigene welt, seinen eigenen wirkmechanismus.

damit will ich jetzt das besprechen nicht hochheben über die heilige schulmedizin, dennoch finde ich das nur ein kritisieren mit beispielen von zur zeit kulturellen schweren krankheiten auch nicht fair.
 
@ athunis:

Ich gehe davon aus, dass ich mich in meinem Beitrag eindeutig geäußert habe.
Ich erkläre die Schulmedizin nicht als die allein seeligmachende Form der Heilung und ich verteufele auf keinen Fall alternative Berhandlungsmetoden.
Fakt ist jedoch, dass bei bestimmten schwerwiegenden Erkrankungen in diesem Topic dargestellte Vorgehensweisen keinesfalls allein und primär helfen. Alles andere ist Anstiftung zur fahrlässigen Körperverletzung und zur unterlassenen Hilfeleistung!

Egal ob Volkskundeforum oder nicht: auf diese Gefahr muss schon deshalb hingewiesen werden, weil hier nicht nur
volkskundler und kulturanthropologen
mitlesen, sondern auch Leute, die durch die reine Stichwortsuche zu den Themen kommen. Das Ganze vielleicht noch in einer durch schwere Krankheit verursachten Ausnahmesituation.
In dieser Hinsicht hat auch ein solches Forum eine Verantwortung gegenüber allen Lesern.

Dresdner
 
dann sind wir ja grundsätzlich derselben meinung

Genau
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Dresdner
 
ich wäre vor zwei jahren beinahe am kindbettfieber nach der geburt meines dritten kindes gestorben, hätte es nicht notarzt, antibiotikumtherapie und intensivstation gegeben.

genauso überzeugt bin ich davon, daß krankheiten, die die schulmedizin als "unheilbar" bezeichnet mit alternativmedizinischen methoden durchaus geheilt werden können.

nur weil man die sonne gern mag braucht man nicht auf den mond zu verzichten.
beides hat seinen sinn und seine berechtigung.
eines ergänzt das andere.

und es wäre wirklich toll, wenn sich alternative und schulmediziner zusammentun würden, anstatt gegeneinander zu hetzen.

ich nenne das dann "ganzheitliche" medizin.
heilung, die nicht nur körper, sondern auch geist und seele heilt, die nach ursachen forscht und nicht nur an der oberfläche kratzt, die medikamente dann einsetzt, wenn es notwendig ist und das wissen der mediziner mit der intuitiven arbeit der alternativen vereint.
 
Ein altes Sprichwort sagt: Der Glaube versetzt Berge! Da ist etwas dran - vor
allem bei seelischen Leiden. Was mich nachdenklich macht: Viele "ADS" Kinder
bekommen schon in der Grundschule Pillen (Ruhigstellen). Ist das die Lösung?
Heuer können Kinder ihrem Bewegungsdrang selten nachkommen, zu einem
wird die Fernseh- und Computersucht angeprangert. "Vor der Glotze" ist doch
eine bequeme Ruhigstellung, sinnvoller PC-Unterricht ist wichtig, aber
stundenlang Spielchen (Gewalt)? Außerdem ist der Stromverbrauch enorm,
aber wir leben ja ziemlich sorglos. Auch die Vereinsamung wird größer!
Nichts ist schöner als Spielen in der Gemeinschaft, wenn es geht an der
frischen Luft. Die Kinder können nicht dafür, daß dies heuer immer weniger
wird (von den Gegebenheiten). Habe eine Sendung im Fernsehen gesehen, wo
die Medikamentengabe an Kinder kritisiert wurde. Die Pharma Firmen haben
da enorm Zuwachs! - Nun aber genug "gemeckert"! Wie ist hier die
Meinung?- Viele Grüße von Ulrike
 
Wie ist hier die Meinung?

meine meinung brauch ich glaub ich eh nicht mehr kund zu tun.
ich bin immer für den natürlichen, sanften weg.
oder für den lebensrettenden, wenn es notwendig ist.

vereinsamung passiert nicht nur bei kindern sondern auch bei erwachsenen heutzutage viel öfter.
früher lebte man in riesigen familienverbänden zusammen. meine oma hatte 13 geschwister und lebte mit allen gemeinsam und den eltern im selben haus- unvorstellbar für heuteige verhältnisse, oder?
jeder will ein eigenes haus, teilweise wird selber gebaut, die eltern sind nicht mehr daheim, auch die mütter gehen arbeiten, manchen ist karriere wichtiger.
bevor man auf luxus verzichtet lässt man liber die kinder alleine daheim oder lässt sie von anderen großziehen (hort, kindergrippe, usw...)

bei mir persönlich ist es so, ich verzichte auf einiges, dafür bleibe ich zu hause und brauche nicht arbeiten gehen. wir kommen mit dem aus, was mein mann verdient. knapp, aber es geht.
lieber zu wenig geld und dafür zeit für die kinder, als umgekehrt.

ich sehe auch eine überforderung der lehrer, weil sie die kindererziehung übernehmen sollen, weil die eltern oft keine zeit haben.

würde ICH arbeiten gehen, bräuchten wir ein zweites auto. das geld, das ich für vormittags-arebiten verdienen würde, ginge gänzlich für das auto drauf. darum ist es sinnlos.
aber ich bin froh drum, ich koche jeden tag und bring was warmes auf den tisch, mache hausaufgaben mit den kindern, bin jederzeit da als ansprechpartner und achte darauf, wann sie fernsehen oder sonstwas machen.

mir täten die kinder leid, wenn sie von der schule kämen und sie müssten sich alleine was warm machen, oder wenn sie bis abends in einem hort wären. das tut mir im herzen weh wenn ich sowas höre.

alles liebe, sonja
 
Meine Meinung dazu:
Die Kinder sind nicht für ihre Erziehung verantwortlich!

Wo sollte die hauptsächliche Erziehung geschehen?
In der Politik haben wir ja genug Experten?!?!?!:kotz:
far.a
 
Sonja,
ich gebe dir in vielen Dingen recht. Nur deinen Satz:
mir täten die kinder leid, wenn sie von der schule kämen und sie müssten sich alleine was warm machen, oder wenn sie bis abends in einem hort wären. das tut mir im herzen weh wenn ich sowas höre.
kann ich so nicht stehen lassen.

Ich selbst habe zwei Söhne, im Spannungsfeld der politischen Umbrüche in Ostdeutschland groß geworden. Beide waren in Kinderkrippe, Kindergarten und Hort und aus beiden ist etwas sehr Positives geworden.

Für uns als ehemalige DDR-Bürger war die Vereinbarkeit von Beruf und Kindererziehung bei der Mutter eine Selbstverständlichkeit. Die Kinder haben das Leben in der Gruppe als Bereicherung empfunden und fragt man sie jetzt, möchten sie diese Zeit nicht missen. Nicht ohne Grund gibt es derzeit in Deutschland wieder große Bemühungen um die Schaffung von Kindergartenplätzen und um die Ganztagsbetreuung in Schulen. Viele Dinge die schon da waren, kommen unter neuen Namen wieder; selbstverständlich sind die Inhalte der neuen Zeit angepasst.

Dresdner
 
Zuletzt bearbeitet:
ich kann deine meinung auch gut stehen lassen und glaube dir aufs wort, daß den kindern nix gefehlt hat und sie es als gut empfunden haben.
für mich, wenn ich die wahl hätte, fände ich es richtiger, den müttern zu helfen, daß sie zu hause bleiben können, wenn sie es wollen und ihre kinder selbst zu betreuen.
alles libe, sonja
 
Dazu und weil ich Kinder auch sehr mag möchte ich sagen, dass
ich die rein elterliche Erziehung für besser halte als den Hort.
Ich möchte jedenfalls nicht, dass trotz der oft sehr schön anzusehenden
und neu mit allen Schikanen und Erfreulichkeiten für das Kinderherz ausgestatteten Kindergärten mein Kind so "erzogen" wird, dass es mir nahezu
entfremdet wird, wenn ich mich nur am besten ganztags nicht mehr kümmern muss. - Ich mich also ausschliesslich dem Geldverdienen widmen kann.
Kindererziehung ist oft eine sehr schwere Aufgabe, welche viel Kraft der Eltern
erfordert. Klar viele Eltern müssen irgendwie so handeln und ihr Kind - oft haben sie ja nur noch eines und das ist ihnen schon zuviel -
weil sich eben zu weit das Häuschen das sie gebaut haben doch etwas schneller abbezahlen lässt.
Es ist wohl auch ein moderner Auswuchs des kapitalistischen eventuell sogar neokapitalistischen Systems, dass dafür plädiert wird, Arbeitsplätze in Horten zu schaffen, um beide Elternteile in Lohn und Brot zu bringen.
Fragt sich nur wozu, wenn doch das Arbeitsplatzangebot immer geringer wird
und wir uns angesichts derzeitiger Situation auf dem Arbeitsplatz eigentlich schon Gedanken um eine gerechtere Aufteilung der noch vorhandenen Arbeitsplätze machen sollten. Ist es nicht so, dass der arbeitende Mensch nicht genug Überstunden machen kann, während der oft nach Arbeit suchende partout keinen erhält und zum Opfer der sog. Arbeitsvermittler und ARGEN wird ? Gewisse Politiker haben es sehr gut verstanden, das Volk in Arbeit Habende und keine Arbeit Habende zu spalten .
In diesem Umfeld lässt sich eben genau für diese Spezies besser agieren,regieren und ...
vor allem Geld "machen".
Die Arbeit an sich als Heilige Kuh zu beschwören ist das geeignete Mittel dazu.
Wurde ja schon mal so gemacht.

Gruss

Oldtimer
 
*zustimm*

ich habe zu dem thema mal einen leserbrief an eine regionale zeitschrift geschickt.
ich war sehr verwundert, daß er nicht nur abgedruckt wurde, sondern sogar eine GANZE seite dafür in anspruch genommen wurde und ein bild dazu reingetan wurde... ein mutiges blatt. *hihi*
damals schrieb ich über die firmen, die in die tschechei verlegt wurden, und über die familien, die dadurch kaputt gemacht werden, daß die männer entweder in die tschechei fahren müssen zum arbeiten, oder in der dreier-schicht körperlich ruiniert werden. das ist extrem belastend für die familien.
tagsüber müssen die kinder still sein damit papa schlafen kann, nachts ist er weg. manche ganze wochen und nur noch am wochenende da... viele männer waren nur noch betrunken nach der arbeit, oder haben sich in der tschechei vergnügt, während die frauen die kinder hatten... eine furchtbare situation für die familien...

alles liebe, sonja
 
Das Thema ist nach wie vor und seit Jahren aktuell in den Medien.
Hierzu erhielt ich letzte Woche einen Anruf einer Plus Minus Redakteurin die
auf einen Artikel von mir stiess, den ich vor zwei Jahren in einem Forum einer kommunalen Tageszeitung veröffentlichte.
Sie meinte ich hätte den Nagel auf den Kopf getroffen und wollte meine Erfahrungen zu Firmenschliessungen und den Abrutsch Betroffener ins soziale Aus wissen. Auch der Zwang Lebensversicherungen zu kündigen und angespartes Geld fürs Alter zu verbrauchen, bevor man Sozialleistungen erhält war ihr Thema.
Dazu weiss ich zufälligerweise sehr viel - auch über regelrechten Arbeitssklavenhandel von Portugiesen die hier in D oft körperlich krank ( sie sind auf diversen Baustellen von Grosskapitalisten eingesetz worden und förmlich vor meinen Augen umgekippt, sodass ich den Notarzt verständigen musste). Immer steckten Grosskapitalistiche Interessen hinter allem.
Auch z.B. die Deutsche Bank.
Ach - wenn die Leute oft wüssten was hier wirklich vor sich geht.
Geschmierte Betriebsräte die nach dem Zusammenbruch noch schnell einen Posten im Aufsichtsrat der betriebseigenen Krankenkasse erhalten usw. usw.

Gruss

Oldtimer

PS: Vom eigentlichen Thema - Kranheiten besprechen - weichen wir gar nicht so ab - da nun ja die " Kranke Gesellschaft " an und für sich mal besprochen wird.
Ich war immer einer - der über die Zeilen hinausschreibt und sich an keine behindernden Regeln hält !!
 
Vor langer Zeit gab es den Ausspruch eines legendären Königs, der ganz klar erkannte: "Der König und sein Königsreich sind EINS!"
Erkrankt das Land, erkrankt der Staat.
 
bin der selben meinung wie du

kinder gehören einfach raus in die frische luft

dann gibt es keine ads und keine pillen

aber das ist halt auch eine von den sogenannnten zivilisationskrankheiten

lg li
 
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