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Die Samen von mehr als 5.000 seltenen Früchten und Pflanzen werden in der berühmten Saatgutsammlung in der russischen Stadt Pawlowsk katalogisiert und verwahrt. Doch nun droht dem 1926 gegründeten Institut die Schließung. Investoren wollen auf dem über Hunderte Hektar großen Grundstück Wohnhäuser bauen.

Russische Umweltschützer laufen seit Monaten Sturm gegen die Zerstörung einer der wertvollsten Saatgutsammlungen Europas durch ein Bauprojekt. Die Sammlung gehört dem Wawilow-Institut für Pflanzen und hat seinen Sitz außerhalb von St. Petersburg, wo Tausende Sorten von Äpfeln, Kirschen, Erdbeeren, Himbeeren sowie Getreide und Kartoffeln gezogen werden.

Wissenschaftler verhungerten

Die Saatgutsammlung wurde vor 84 Jahren von dem bekannten russischen Botaniker Nikolai Wawilow begründet und wurde während der 900 Tage dauernden Belagerung von St. Petersburg durch die deutsche Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg weltberühmt. Damals verbarrikadierten sich zwölf Wissenschaftler in dem Gebäude, um die kostbaren Samen zu schützen. Einige von ihnen verhungerten lieber, als dass sie auch nur ein einziges Reiskorn oder einen Erdapfel aus der Sammlung gegessen hätten.

Auch wirtschaftlich ist das in Pawlowsk gesammelte Pflanzenerbgut von großer Bedeutung. So kommen 90 Prozent der dort verwahrten Pflanzen in keiner anderen Saatgutbank der Welt vor. Auch wirtschaftlich ist das in Pawlowsk gesammelte Pflanzenerbgut von großer Bedeutung. So kommen 90 Prozent der dort verwahrten Pflanzen in keiner anderen Saatgutbank der Welt vor.

Nach dem Gerichtsurteil kann nur noch eine direkte Verfügung des russischen Präsidenten Medwedew eine endgültige Schließung verhindern.

Quelle, Fotos und Details: ORF.at, 18. August 2010

Europas größte Sammlung von Beerenobst soll verschwinden

Seit 1926 findet sich bei Sankt Petersburg die landwirtschaftliche Versuchsstation Pawlowsk. Auf 70 Hektar Land wachsen hier 5000 verschiedene Obststräucher und Obstbäume. Es ist Europas größte Sammlung von Beerenobstsorten. Gestern nun hat das oberste russische Schiedsgericht entschieden, dass diese Pflanzensammlung einem Häuserbauprojekt weichen soll. Magda-Viola Hanke, Leiterin des Julius-Kühn-Instituts für Züchtungsforschung an gartenbaulichen Kulturen und Obst in Dresden-Pillnitz nimmt im Gespräch mit Monika Seynsche Stellung.

Quelle und vollständiges Interview: Deutschlandfunk, 18. August 2010

Medwedew soll Russlands größte Gen-Bank retten

Ein internationaler Proteststurm war losgebrochen, nachdem Russland die älteste Samenbank der Welt zum Bauplatz für Luxuswohnungen machen wollte. Nun hat sich Präsident Medwedew in den Streit um die einmalige Kollektion eingeschaltet.

Quelle: Spiegel.de, 17. August 2010


Wolfgang (SAGEN.at)
 
man kann nur hoffen, dass er der milliardenschweren Immobilien-Lobby widerstehen kann.
 
Nur ein schwacher Vergleich, aber heute gibt es im ORF 2 (ECCO) einen Bericht über die Samenbank in Schiltern und das zunehmende Interesse der Bauern, wieder alte Sorten anzubauen. Da kann jeder Seines dazutun und diese Sorten dann auch kaufen und somit ganz natürlich der Agrarindustrie mit ihren manipulierten Erzeugnissen den Kampf ansagen.
Saatgut erzeugen, dessen Samen nicht mehr keinfähig sind und Weltpatente anzustreben ist doch perfid. Genauso traurig ist es, Saatgut in Samenbanken vor der Naturkatasrophe Mensch schützen zu müssen. Zum positiv Denken sollte man vielleicht auch positiv Einkaufen dazunehmen.
 
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