• Willkommen im SAGEN.at-Forum und SAGEN.at-Fotogalerie.
    Forum zu Themen der Volkskunde, Kulturgeschichte, Regionalgeschichte, Technikgeschichte und vielem mehr - Fotogalerie für Dokumentar-Fotografie bis Fotogeschichte.
    Registriere Dich kostenlos, dann kannst Du eigene Beiträge verfassen und eigene Fotos veröffentlichen.

Halloween

Hallo Mina,
freut mich, dass es dir gefallen hat.
Wobei ich mir für @N ein anderes Ende ausgedacht hätte.
Ich hatte gestern meinen langen weißen Mantel an, Maske brauch ich nicht.
War mal wieder auf der Jagd nach der "Weißen Frau".:smi_reite

:down:

Grüße Volker
 
Auch in diesem Jahr gibt es bei der Dresdner Standseilbahn wieder die beliebte Halloween-Party speziell für die Kinder.
Es herrscht immer ein Riesenandrang, die Bahn fährt mit Maximalgeschwindigkeit und in den Tunneln sowie im Maschinenhaus gibt es so manch gruselige Effekte.
Der offizielle Flyer: (Admin: externer Link existiert nicht mehr)
Dresdner
 
Helloween diente kurz nach der Wende auch als Methaper für die Veränderungen in den damals wirklich noch neuen Bundesländern.

Die Berliner Rockgruppe Silly aus dem Ostteil der Stadt drückte das in ihrem Titel "Halloween in Ostberlin" aus.

Hier das Originalvideo mit der leider viel zu früh verstorbenen Frontfrau Tamara Danz. Unten dann der Text.



Halloween in Ostberlin

Komp. Silly

Text: Tamara Danz

Der Osten ist ne Reise wert,
den sollten sie besuchen.
Hier gibts noch ´n Stück
vom neuen deutschen Kuchen.
Die Rosinen sind schon weg,
das macht ihn etwas trocken.
Doch in mancher Treu-Hinter-Hand
klebt noch ein fetter Brocken.

Die Ossis, die sind lall und mall
vom Plunder und vom Fusel,
wenn die mal aus dem Koma sind,
kommt das kalte Gruseln.
Sie schlagen sich die Schädel ein
mit ihren Stasi-Akten,
derweil wir mitten auf dem Platz
die letzten Ferkel schlachten.

Halloween in Ostberlin,
hier schwofen die Gespenster.
Halloween in Ostberlin -
hier füllt man sich die Wänster.
Halloween in Ostberlin -
die schaurigsten Gestalten.
Halloween in Ostberlin -
gut drauf und wohlbehalten,
die Neuen und die Alten.

Dann räumen sie von ganz allein
die Buden und die Posten.
Und wir ziehn weiter mit Geheul
zum nächsten Fest gen Osten.
Da tobt auch schon die Klopperei
und wir, die guten Geister,
zieh denen auch das Hemd vom Arsch
nur flinker noch, und dreister.

Der Osten ist ´ne Reise wert,
den sollten sie besuchen.
Kein schöner Land hier weit und breit
zum zocken und zum spuken.

Halloween in Ostberlin ..........

Dresdner
 
Halloween (All Hallow´s Day) hat die Kurve nach Europa zurückgenommen, nur eben entsprechend entstellt und sinnentleert. Das keltische Totenfest ist mit irischen Auswanderen nach Amerika gekommen. Kultische Feste wurden immer am (Vor-)Abend gefeiert, also vor Allerheiligen, so wie Walburgisnacht vor dem 1.Mai. Jährliche Totengedenktage gibt es weltweit und unabhängig von den Konfessionen.Sehr berührende Rituale gibt es in Lateinamerika. Ihnen allen liegt der Glaube zugrunde, dass an den Berührungspunkten der Jahreszeiten (bei den Kelten begann das neue Jahr am 1.November) Risse im Zeit-Raum-Gefüge entstehen und Kontakte zwischen dem Jenseits und der Welt der Sterblichen entstehen. Auch das hat Tradition, so wurde früher erzählt, dass man in der Christnacht das Vieh reden hört.
Schrille Totenmaskenparties und Klamauk haben damit nichts zu tun, obwohl ja Menschen immer die Angst vor dem was sie nicht kannten (verstanden) mit viel Lärm vertreiben wollten (Perchten). Natürlich können Bräuche ihr Erscheinungsbild im Lauf der Zeit ändern, aber wenn keiner mehr weiß, worum es geht und alles ist nur Partie, kann man nicht mehr von Tradition sprechen. Vergleichbar mit dem weihnachtlichem Kaufrausch, der nach dem Willen der Wirtschaft jetzt beginnen soll und seinen traurigen Höhepunkt mit bunt blinkenden Lichterschlangen rund um Haus und Garten erreicht.
Übrigends: wer mich vor die Wahl stellt: Süßes oder Saures, der bekommt bestimmt Saures.:down:
 
Ich feiere Samhain schon seit vielen Jahren in meiner alpinen Heimat und versuche dabei die Ursprünge wieder zu leben - unsere Wurzeln.
Um das zu veranschaulichen, möchte ich euch einen Bericht von einer Samhain-Feier aus dem Jahre 2005 vorstellen- und freue mich gleichzeitig auf das bevorstehenden nächste Höhlenfest mit unseren Ahnen:

“Der GOLDENE OKTOBER 2005 - ein Herbstmonat in den Alpen, wie er schöner nicht sein konnte. “ - 31.10.05

Und am Ende jenes Herbstmonats endet das keltische Jahr und beginnt die dunkle Jahreszeit. Im keltischen Jahreskreis ist es das wichtigste Fest - entsprechend unserem Silvester. Das Verständnis unserer Ahnen von den Zyklen der Natur war noch ein anderes - ein tieferes, verbunden mit Mutter Erde, aus dem wir in unserer technikhörigen Zeit lernen können, mit dem Herzen zu sehen.

Samhain in der Höhle...
Es bedeutet für mich, Licht und Dunkelheit bewußt wahrzunehmen und anzunehmen, dass beides miteinander verbunden ist. Nie ist es stärker zu spüren, als in jenen kommenden Monaten, in den wir in uns jeden Sonntag Abend in jener Ursprungshöhle treffen, um für Mutter Erde zu trommeln.
Könnte es einen bezeichnernden Namen für diese Höhle als "Ursprungshöhle" geben? Dort sind wir immer wieder den Ursprüngen des Lebens nahe, dem Wasser, als tragende Lebenskraft, geborgen im Bauch von Mutter Erde und der Dunkelheit, als stille Verbündete.
20 Festgäste trafen sich, um einen Weg ins Licht und in die Dunkelheit zu gehen und gemeinsam den Jahreswechsel zu feiern. Beim Abstieg ins "Tal der 1000 Kräuter" kommen wir an den "7 Brünnen" vorbei, jenen immersprudelnden Karstquellen und begegnen der Magie von Wasser und der Zahl 7, von der es heißt, dass die Beobachtung der Zahl sieben in verschiedenen Naturerscheinungen, wie zum Beispiel die sieben Töne der Tonleiter oder die sieben Farben des Regenbogens, zu ihrem Ansehen beitrug. Die Zahl 7 nimmt in der Geschichte, in den Religionen, sowie in den Naturwissenschaften Biologie und Mathematik eine bedeutende Stellung einnimmt. Es scheint fast, als ob die Zahl 7 die Grenzen zwischen Geistes- und Naturwissenschaften, zwischen Vergangenheit und Zukunft zu überwinden vermag.
Sieben wurde zur Zahl der Fülle, der Vollkommenheit.
In der Dämmerung nehmen wir die 7 Brünnen nur noch schemenhaft wahr - eher reagieren unsere Sinne auf das Rauschen der Quellen, zu deren Ursprüngen uns unserer Weg führen soll. Noch vor dem Betreten des Almgeländes können wir durch den Wald Lichter wahrnehmen - Lichter, die uns die Lage des Spaltfelsen markieren:
ein Guter Geist war bereits vorausgegangen, um jenen Lichtzauber entstehen zu lassen und seine Wirkung ist atemberaubend und eindrucksvoll.
Kurz nach Betreten der Almwiese werden die ersten Sterne sichtbar und als wir an dem Fackel- und Kerzenerleuchteten Spaltfelsen stehen, hat sich über uns der Sternenhimmel ausgebreitet. Es ist still geworden. Die letzten Worte haben sich bereits auf dem Weg in der hereinbrechenden Dunkelheit verloren.
Ich erkläre die Bedeutung der alpinen Durchkriechbräuche und lade ein, es heute als Segens-,Reinigungs-, Heilungs- oder Initiationskult zu zelebrieren, so wie es eben gerade der individuellen Verfassung entspricht:
In der Nähe - vor der dunklen Shilouette des "Zauberwalds"- flackern die nächsten Kerzen - direkt am Portal der Steinmandl. Wir betreten die Anderswelt durch das Steinportal und stehen schließlich vor dem erleuchteten Medizinrad. Hier soll das Samhain-Fest enden.
Die Kerzenlichter führen uns weiter durch den Wald und schließlich stehen wir vor dem Aufstieg zur Höhle. Wir setzen 3 Schwimmkerzen in den See zu Füßen des Höhlenportals, um sie für ein gutes Gelingen zu opfern.
Der Gute Geist hat bereits als Aufstiegshilfe ein Seil gespannt und so haben wir die letzte Hürde bald geschafft. Im Höhleneingang bitten wir still um Einlass, bevor wir im Bauch von Mutter Erde aufgenommen werden.
Auch der Altarraum ist schon von ein paar Kerzen erhellt, doch nachdem jeder seinen Platz gefunden hat, schenken wir ihm das Licht von vielen weiteren kleinen und großen Kerzen. Naturaltäre entstehen in Nischen und auf Felsen - der Grüne Tempel wird geschmückt. Bald erfüllt Salbei- und Weihrauch den Altarraum und ich lade rituell die Spirits ein. Trommeln und Rasseln erklingen zum ersten Mal und Franz entzündet das heilige Feuer mit einem Agni Hotra-Ritual, das von Mantren begleitet wird. Erneut erhebt sich der Klang der Trommeln, doch diesmal gesellen sich alle anderen Instrumente (Shrutibox, Zimbeln, Steine) dazu und schließlich das archaische Tönen menschlicher Stimmen. Alles schwingt. Alles ist eins. Mitakuye Oyasin.
Dann wird das Fest-Buffet eröffnet...
jeder teilt, was die Tiefen der Rucksäcke hergeben - vom "Schwiegermutterkas" bis zum selbstgemachten Apfelkuchen, vom "Portal der Sinne"-Tee bis zum Sekt...
Wir feiern mit den Ahnen.
Zum Abschluss danken wir mit Gesang und Trommeln dem "Great Spirit".
Draussen beim Medizinrad treffen wir uns. Es ist wieder still geworden. Über uns hat sich eine funkelnde Sternenwelt ausgebreitet.
Als letztes Naturritual bilden wir den Abschlusskreis. Wir stehen am Medizinrad. Eindrücke überfluten uns:
die Bilder eines Samhain-Fest in der Anderswelt einer heiligen Höhle,
die Kraft des Tals der 1000 Kräuter um uns herum
die Wirkung ritueller Arbeit auf unser körperliches Energiefeld
die Anwesenheit der Elementarwesenheiten und der Naturgeister
Sehnsüchte, Emotionen, Tränen....
Ich danke allen Spirits und dem Großen Geist für ihr Begleiten.
In der Bauernstube des Reichenhaller Bürgerbräus treffen sich noch einmal fast alle Festgäste und um Mitternacht bietet sich uns draußen jenes Schauspiel:
Die Samhain-Nebel sind erschienen - die Sphären sind dünn geworden. Die dunkle Jahreszeit hat begonnen!
Die Festgäste fahren nach Hause - in alle Himmelsrichtungen:
in den Pinzgau
in den Innkreis
nach München, Salzburg usw.
Der Goldene Oktober ist vorbei und tatsächlich - am nächsten Morgen nehme ich eine andere Jahresenergie wahr. Die Sonne blitzt nur noch am Morgen kurz durch die Wolkendecke, dann übernehmen die Wolken- und Nebelgeister die Regie.... Es ist Allerheiligen, November und der Sonnendurchgang am Agnesloch steht in diesem Monat bevor. Das Wechselspiel von Dunkelheit und Licht, von Visionen und Träumen bestimmt die nächste Zeit und die Rauhnächte werfen ihre Schatten voraus.
 
Unser Garagentor wurde mit Rasierschaum besprüht. Ich würde sagen, es gibt
Schlimmeres!? - Wie war Halloween an anderen Orten? -Viele Grüße von
Ulrike
 
Nach längerer Zeit zu diesem Thema: coronabedingt soll wohl alles abgesagt werden. Ein Vorschlag dazu in unserer heutigen Tageszeitung: um den Kindern
nicht die Vorfreude auf den Tag, denn Kostüme liegen schon bereit, zu verderben: in der Wohnung ähnlich wie Ostern feiern, Süßigkeiten für die Kleinen verstecken und fröhliches Halloween veranstalten.Dies wirklich ein ernstgemeinter Artikel. - Da bei mir der Nikolaus nicht mehr kommt werde ich mir vorher einen aus Schokolade kaufen - allerdings aus bitterer -, die mag ich am liebsten. - Ulrike
 
Das sehe ich genauso, Wolfgang :daumen::daumen::daumen:!
Die Einführung war der Versuch des Einzelhandels, den Verkauf in der Zeit vor dem Weihnachtsgeschäft anzukurbeln. Da ist um 2000 sehr viel Geld in den Vertrieb geflossen und an PR-Agenturen. Damals gab es ein massives Problem - die Leute taten ihr Geld in den Sparstrumpf und gaben es nicht aus. Das führte dann zu einer schweren Krise im Einzelhandel. Zielgruppe waren damals v.a. Kinder und Jugendliche. Da war was zu holen.
Das ganze wurde in den Medien orchestriert. Unter anderem in den damals v.a. bei Kindern und Jugendlichen und jungen Erwachsenen sehr populären Daily Soaps, wie GZSZ, Marienhof, Verbotene Liebe etc..
Wie wirksam Soaps sind, kann man übrigens in Lüneburg sehen. Die ARD-Soap "Rote Rosen" - Zielgruppe sind da eher zahlungskräftige Ruheständler - ist für Lüneburg inzwischen ein so wichtiger Wirtschaftsfaktor, dass die eigentlich als endliche Telenovela gar nicht beendet werden kann.
 

Ähnliche Themen:

Zurück
Oben