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Gartenzwerge

SAGEN.at

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Teammitglied
Nun ist mit dem Frühling endlich auch wieder die Zeit der Gartenzwerge gekommen!
Vielerorts werden sie geputzt, gepflegt und wieder in die Freiheit des Gartens entlassen.

Welche Dekoration verwendet Ihr im Garten?

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Gartenzwerge in Tirol, © Wolfgang Morscher, 8. Oktober 2005



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Gartenzwerge in Tirol, © Wolfgang Morscher, 8. Oktober 2005



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Gartenzwerge in Tirol, © Wolfgang Morscher, 8. Oktober 2005



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Gartenzwerge in Tirol, © Wolfgang Morscher, 8. Oktober 2005


Wolfgang (SAGEN.at)
 
Wem's gefällt ...
Ich lasse meinen Garten sich mit sich selbst schmücken. Das finde ich allemal am Schönsten

Gartenschmuck1.JPG

Blühendes im Garten

Es gibt aber auch bei uns total vergartenzwergte Anwesen:
Gartenzwerge_01.JPG

Schneewittchenzwerg mit (Garten-)Zwergen

Allerdings: Ein Zwerglein ist auch bei mir aufgegangen - oder hat er sich hierher verlaufen?
Enzian_Zwerg_02.JPG

5 cm-Gartenzwerg mit Enzian
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Gartenzwerge...

Nach Russland sind die aus Europa gekommen und auch hier ihre Liebhaber gefunden, aber sie werden erst jetzt langsam Mode und vor allem in großen Städten (Moskau und Sankt-Petersburg). Das hat seine Gründe, die Zwerge sind doch keine Personen der slawischen Mythologie, daher sind die bei uns "fremd", der Preis und die Nachfrage sind auch nicht zu übersehen.

Die Gartenzwerge, die aus Europa importiert werden, sind ziemlich teuer. Darum finden sie in erster Linie in Großstädten ihre künftigen Besitzer, denn da wohnen die Menschen mit einem wesentlich höheren Wohlstand als z.B. bei uns im Norden. Die Menschen in Großstädten sind auch mehr für alles Neue offen und schmücken gern ihre Parkanlagen, Gärten und sogar Offices und Zuhause mit bunten Figuren.

Letztes Jahr gab es in Medien einen Bericht über eine Firma in Nishnij Nowgorod (eine Stadt am Fluss Wolga), die russische Gartenzwerge produziert. Die sind aber ein wenig „russifiziert“ – sind manchmal ohne Bart und alle haben „gute“ Gesichter. Manchmal werden die auch nicht bemalt, diese sind vor allem für die Kinder, die sie dann selbst nach ihrem Geschmack bemalen können. Neben Gartenzwergen werden auch andere Skulpturen produziert – Tiere und märchenhafte Personen. Die werden aber auch vor allem in die großen Städte transportiert.

Im Norden hat man keine Gärten mit Obstbäumen und Wiesen wie in Europa, wo sich die Gartenzwerge wohl fühlen könnten. Hier im Delta der Dwina und bei Archangelsk sind mehrere kleine Dörfer, wo die Menschen wohnen und meist ein Dorfhaus besitzen, dem ein Gemüsegarten beiliegt. Die Gemüsegärten spielen für diese Menschen eine sehr große Rolle, die helfen ihnen, den langen kalten Winter zu überleben. Im Gemüsegarten (der in der Regel hinter dem Haus ist) oder auch öfters vor dem Haus werden Blumenbeete gemacht, so sind Blumen die einzige Verzierung dabei :smi_blume , was ich toll finde.

Interessant ist auch die Frage nach Definition "Gartenzwerg", die werden bei uns "Gartengnome" genannt, obwohl wie bekannt Zwerge und Gnome nicht dasselbe ist :kopfkratz Das bekannte Märchen wird bei uns auch immer als "Schneewittchen und 7 Gnome" übersetzt, dafür aber "Zwerg Nase" von Wilhelm Hauff doch richtig - "Karlik Nos" (karlik - Zwerg auf Russisch, gnom - Gnom).

Ich war heute extra an einem großen Blumengeschäft vorbei, es gibt mehrere bei uns von dieser Firma - „Magie der Blumen“. Die haben eine unzählige Menge von wunderschönen Blumentöpfen und verschiedenen Sachen zum Schmücken des Interieurs, aber keine Gartenzwerge europäischer Art. Doch, 2 Zwerge waren da, aber sehr klein, etwa 15 cm hoch. Ich habe mit Geschäftsleiterin gesprochen und sie hat mir Folgendes berichtet: sie bringt alle Waren aus Petersburg und muss jedes Mal selbst hin fahren, um das Nötige zum späteren Verkauf in Archangelsk auszusuchen. Die letzten Male hat sie viele schöne Gartenzwerge, „typisch deutsch“, da gesehen, wagt aber nicht, die nach Archangelsk zu bringen, denn sehr wenige Leute fragen danach. In anderen Geschäften hätte ich vielleicht mehr Glück, aber sie hat die Situation im Ganzen auch so beschrieben, wie ich es sehe – mit Gartenzwergen warten wir noch auf bessere Zeiten.

Da ich persöhnlich auch ein Naturkind bin, würde ich eher gavial zustimmen, Natur ist ohne jede Verzierung schön! :p

Liebe Grüsse
Oksana
 
Oh Oksana, das find ich total spannend. Aufgewachsen in den Bergen, kann ich mir eine Sagenwelt ohne Zwerge überhaupt nicht vorstellen. Gnome gibt es aber in Eurer Überlieferung oder ist das einfach ein Wort, das sozusagen "importiert" wurde?

Welche Sagengestalten gibt es bei Euch? Habt ihr Feen, Elfen, Riesen? Oder wie heißen Eure, wie sehen sie aus?

Herzliche Grüße von Lisa

(hab auch keine Gartenzwerge im Garten, nur manchmal schöne Steine und ab und an schlepp ich auch ein Wurzelholz mit ein, das zwischen Farnen schön aussieht, mit etwas Fantasie könnte da aber die ein oder andere Zwergengestalt dabei sein)
 
Hallo Oksana!

Ich fand Deinen Beitrag auch ganz großartig! Um dem Ganzen noch einen Anstrich von "Wissenschaftlichkeit" zu geben, habe ich ein wenig in Lexika geschmökert:

Über den Ursprung der Gartenzwerge gibt es mehrere Ansichten: Nach einer Version liegt er in den barocken Herrschaftsgärten, die mit allen möglichen steinernen Götter- und Phantasiegestalten geschmückt waren. Das waren auch wahrscheinlich deren Urahnen. Ihr Aussehen haben sie wahrscheinlich von der Tracht der Bergleute: Festes Schuhwerk, eine (lederne) Kapuze als Kopfschutz und oft eine Laterne in der Hand. In Walt Disneys Schneewittchen-Film werden die Zwerge, die unzweifelhaft Gartenzwergen nachempfunden sind, auch schön als Bergmänner dargestellt.

Eine andere "Lehrmeinung" sagt, dass er ein Abkömmling des Priapus sei. Priapus war der Sohn von Dyonisos und Aphrodite. Ein häßlicher Knabe mit riesigem Phallus. Er war ein begnadeter Gärtner, weshalb die Alten Römer oft kleine Priapus-Statuen (deren Glied oft zu einer Öllampe ausgebildet war) als Wächter in ihre Weingärten setzten. Priapus hatte auch meistens eine phrygische Mütze, eine Zipfelmütze auf dem Kopf. Die "anständige" Version dieser kleinen Priapen steht heute noch in unseren Gärten.

Zwerge in der germanischen Mythologie sind oft Bewacher unterirdischer Schätze (Bergmannstracht!) und den Menschen mit ihrem Geheimwissen überlegen. Wenn sie einem aber zu Diensten stehen, sind sie unbezwingbare Wächter ihrer Herrschaft. Das wäre eine dritte mögliche Erklärung ihrer Herkunft.

Die "eigentlichen" Gartenzwerge wurden gegen Ende des 19. Jahrhunderts (1872) inThüringen in Deutschland erfunden. Der Geselle eines Terrakotta-Fabrikanten sah in einer Schloss-Anlage steinerne Gnome und bildete einen solchen aus Ton auf seine Art nach, wobei wir wieder bei Version 1 wären. Diese "Deutschen Hartbrandwichtel" wurden ein durchschlagender Erfolg. Die Gartenzwerge hießen damals "Gnome" und die Erzeuger "Gnömchenmacher". Also ist es gar nicht so klar ob sich's um "Gartengnome" oder "Gartenzwerge" handelt.

Falsch jedoch ist, dass die Mütze der Gartenzwerge nur deshalb rot ist, damit sie beim Rasenmähen nicht überfahren werden ... :rolleyes:
 
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Hallo Lisa,

danke für deine Fragen, ich versuche sie kurz zu beantworten.

In der slawischen Mythologie gab es wirklich keine Feen und Elfen, die gehören der germanischen oder westeuropäischen Mythologie. Die Mythologie der westlichen (Polen, Slowaken, Serben, Tschechen) und östlichen (Russen, Weißrussen, Ukrainer) Slawen weist auch wesentliche Unterschiede auf. Auch die verschiedenen Länder, die zu einer Gruppe gehören, haben Unterschiede in Mythologie, darauf muss man auch die Rücksicht nehmen. Ich werde also in erster Linie über russische Personen reden.

So sind die Riesen, soviel ich weiß, bei Westslawen mehr bekannt. In russischen Märchen und Sagen handelten Bogatyri – die besonders kräftigen Männer, Helden, die durch ihre Heldentaten im ganzen Lande berühmt und von allen verehrt wurden. Ich habe sehr viele russische Volksmärchen in meiner Kindheit gelesen, aber ich kann mich an kein Märchen erinnern, wo es um einen Riesen handelte.

Zu traditionellen märchenhaften russischen Personen zählen Baba Jaga, Kaschtschej Bessmertny (altslawisch „koscht“ – mager, dürr; Bessmertny heißt „Unsterblicher“), Smej Gorynytsch, der Meerzar.

Baba Jaga – eine alte Hexe, die im tiefen Wald in einem Häuschen wohnt, das auf Hühnerbeinen steht. Sie hat ein Knochenbein und fliegt in einem großen Mörser. Baba Jaga frisst Menschen und entführt die Kinder, um sie dann im Ofen zu backen. In vielen Märchen tritt Baba Jaga aber auch als die Helferin des Haupthelden und schenkt ihm Zaubergegenstände, die ihm im Kampf gegen den bösen Helden helfen.

Zu den bösen Helden werden nämlich Kaschtschej der Unsterbliche und Smej Gorynytsch gezählt.

Gemeinsame Züge: Geizige, die ihre Schätze aufbewahren und schöne Mädchen entführen.

Kaschtschej ist ein böser Zauberer, sieht wie ein Skelett aus. Er wird nicht umsonst unsterblich genannt, man kann ihn nicht einfach töten. Sein Tod ist am Ende eines Nagels, der Nagel im Ei, das Ei in einer Ente, die Ente in einem Hasen, der Hasen in einer eisernen Truhe, die Truhe unter einer Elche vergraben (nach anderer Version auf der Elche), die Elche auf der Insel Bujan, die Insel im Ozean. Der Hauptheld (meist ein Zarensohn) muss einen langen schweren Weg überwinden, bevor er den Nagel verschafft und ihn bricht, im gleichen Moment stirbt Kaschtschej.

Smej Gorynytsch (Smeja – „Schlange“ auf Russisch) ist eine böse Person mit Körper einer Schlange, Flügeln und 3 (manchmal 12) Köpfen. Ihn kann man töten, nur wenn man alle Köpfe mit dem Schwert abhaut, das soll dem guten Helden auch viel Mühe kosten.

Der Meerzar ist der Herrscher im Meer, er wohnt in einem Schloss unter dem Wasser. Er wird als ein älterer Mann dargestellt, mit einem langen grünen Bart. In den Märchen handelt er eher als eine böse Person, versucht, die Menschen in sein Reich zu verlocken.

Zu den Hauptpersonen der Volksmythologie gehören die Naturgeister (Leschij, Lesowik, Wodjanoj) und Hausgeister (Domowoj, Kikimora).

Leschij – in der Mythologie der Russen der Waldherrscher, schützt Waldtiere und Vögel. Er tritt in Gestalt eines Mannes mit weißem Bart, der die übliche Bauernkleidung trägt. Er kann seine Größe ändern, mal ist er so groß wie die Bäume, mal so klein wie das Gras. Er kann sich auch in jedes beliebige Tier oder in einen Vogel verwandeln, sowie in einen Busch oder einen Pilz. In nordrussischer Tradition verbindet man seine Erscheinung mit starkem stürmischem Wind.

Leschij behütet den Wald und ist gewöhnlich böse zu den Menschen, bringt ihnen Schaden: lässt sie im Walde vom Weg abkommen (entführt), versteckt einem seine Mütze oder seinen Korb. Um den verlaufenen Menschen zurückzuholen, brachten seine Verwandten dem Leschij Geschenke (Brei und Kuchen)– legten das auf einen Waldweg und baten Leschij, den Menschen zu entlassen.

Als Schutz gegen Leschij dienten Salz und Feuer, der magische Kreis, mit einem Espenzweig oder Taschenmesser gemacht. Man glaubte, wenn bei einer Begegnung mit Leschij das Gebet nicht hilft, muss man schimpfen.

Statt „Geh zum Teufel!“ wird oft der Ausdruck „Geh zu Leschij!“ gebraucht.

Lesowik (Les – auf Russisch „Wald“) wohnt auch im Walde, aber im Gegensatz zu Leschij ist er gut zu den Menschen, hilft ihnen den Weg aus dem Walde zu finden. Seine Hände und Beine sind mit Baumrinde bedeckt, im Bart und in den Haaren wächst Winde, auf dem Kopf ist ein Vogelnest.

Lesowik hat viele Helfer: Kustin (kust – auf Russisch „Busch“), Derewjanik (derewo – „Baum“), Listowik (list – „Blatt“), Trawnik (trawa – „Gras“), Kornewik (koren – „Wurzel“), Jagodnik (jagoda – „Beere“), Gribnik (grib – „Pilz“) und andere noch. Sie kümmern sich um Pflanzen und die Ordnung im Walde, lassen Leschij nicht wüten.

Wodjanoj (woda – auf Russisch „Wasser“) – die mythologische Person, die im Wasser wohnt – der Herr eines Gewässers, aller Fische und Wassertiere. Sieht wie ein Alter aus, stark behaart, mit Tang und Algen bedeckt, hat grüne Haare und einen langen Bart (vergleiche mit dem Meerzar).

Oft wird gemeint, dass Wodjanoj eine Familie hat. Im nordrussischen Volksglauben ist die Frau von Wodjanoj eine hässliche Frau mit großen Brüsten, sie sorgt sich für die Seelen der ertrunkenen Menschen, wäscht und bringt Kinder zur Welt (das war ehrlich gesagt ganz neu für mich, ich habe im Wörterbuch der slawischen Mythologie nachgeschaut, um genauere Beschreibungen zu geben und das entdeckt).

Wodjanoj verlockt die Menschen ins Wasser und ertränkt sie. Er bringt Unglück, verursacht Überschwemmungen und Wasserwirbel.

Domowoj (dom – „Haus“ auf Russisch) – der Hausgeist, ein kleiner älterer Mann, der das Haus schützt (in alten Holzhäusern wohnt er hinter dem Ofen). Er kann gut oder böse sein. Wenn jemand in der Wohnung oder im Hause etwas nicht finden kann, soll er sagen: „Domowoj, du hast genug gespielt, gib zurück, was du genommen hast!“ (Das hilft, habe ich ein paar Male geprüft)

Mit Kikimora ist eine interessante Geschichte: ich war immer der Meinung, es ist eine Frau mit grünen Haaren und blasser Haut, die in einem Sumpf wohnt. So wurde sie wenigstens in den Märchenfilmen und Trickfilmen gezeigt, die es in meiner Schulzeit viele gab. Sie ist immer unordentlich angezogen, mit zerrauften Haaren. Auch heute nennen wir einen solchen Menschen, der unordentlich angezogen ist oder einfach komisch aussieht, „Kikimora bolotnaja“ oder einfach „Kikimora“ (boloto – „Sumpf“ auf Russisch).

Und im Wörterbuch habe ich gelesen, Kikimora konnte auch im Haus wohnen, war also ein Natur- und Hausgeist zugleich.

Als Hausgeist sah Kikimora wie eine kleine hässliche Alte aus, auch komisch und sehr unordentlich angezogen. Sie ist so dürr und klein, dass sie nie das Haus verlässt, aus Angst, vom Wind weggeweht zu sein. Zu einer Kikimora konnte ein von seinen Eltern verfluchtes Kind werden. Sie konnte in einem Haus erscheinen, das am „schlechten“ Ort gebaut wurde – da, wo ein Ertrunkener begraben wurde, oder wo ein Kind ermordet wurde. Kikimora konnte von den Bauarbeitern ins Haus „geschickt“ werden, wenn sie den künftigen Hausbesitzern Schaden bringen wollten. Dazu legten sie eine aus Lappen und Spänen gemachte kleine Puppe zwischen die Balken in die vordere Ecke.
Im Hause begeht sie Gemeinheiten: stört Menschen beim Schlafen, zerschlägt das Geschirr, macht Lärm.

Als Schutz gegen Kikimora gilt das Gebet, in manchen Fällen auch Schimpfworte. Die „geschickte“ Kikimora kann man vernichten, indem man die versteckte Puppe findet und sie verbrennt.

Das wären glaube ich die wichtigsten Personen, die „typisch russisch“ sind, manchmal aber die Züge der Personen anderer Völker aufweisen (z.B. ist unser Smej Gorynytsch einem Drachen ähnlich). Jetzt verstehst du vielleicht, warum wir keine Zwerge haben – die mythologischen Personen entstehen aus der Berührung oder dem Zusammenstoß der Menschen mit der Umgebung. Für uns heißt Umgebung – Wald und Wasser, darum wurden bei uns hauptsächlich Wald- und Wassergeister entwickelt.

Gnome gibt es in unserer Überlieferung wirklich nicht (ich meine hier Russland), ich glaube das bekannteste Märchen, wo die Kinder die Gnome kennen lernen, ist nämlich „Schneewittchen und 7 Gnome“.

Was Zwerge angeht, sind es mythologische Personen der Westslaven, bedingt durch die Nachbarschaft mit Deutschland.

Hoffe, das war nicht langweilig zum Lesen Ätsch!

Liebe Grüße
Oksana
 
Wow, Oksana,

vielen Dank für diesen ausführlichen Beitrag. Da hab ich jetzt ne Weile zu tun, einfach weil die Namen mir so fremd sind. Bin total fasziniert.

Herzliche Grüße von
Lisa
 
Um der Vollständigkeit Willen:

Es könnte durchaus auch sein, dass der eine oder andere Gartenzwerg aus einer morganatischen Ehe im Hause Habsburg hervorging. Dieser hier hat jedenfalls eine gewisse Ähnlichkeit mit Kaiser Franz-Joseph I. :) :)

Gartenzwerge06_08.JPG

Gartenzwerg mit kaiserlichen Zügen
 
Aufgrund der Proteste der Gartenzwerg-Besitzer gegen den Yeti-Zwerg ist das Bild nun ausgetauscht, nun wieder aus dem Reich der Gartenzwerge:

Gartenzwerg_kaninchen.jpg

© Wolfgang Morscher, 8. Oktober 2005


Wolfgang (SAGEN.at)
 
Zuletzt bearbeitet:
Das ist kein Gartenzwerg, sondern der Yeti in Miniaturausgabe...

oder etwa eine alte "Monchichi"-Ausgabe aus den Spielzimmern der 80er Jahre?

Ich möchte in zwei Worten noch Gnom, Zwerg und Kobold unterscheiden:

Gnome sind Elementargeister, die ihre Gestalt wechseln können und meist unterirdische Schätze bewachen. Die weiblichen Gnome sind mit besonderer Schönheit gesegnet, die Männer leider nicht. Sie sind in der Regel den Menschen wohlgesonnen.

Kobolde sind ebenfalls Geister, aber im Gegensatz zu den Gnomen keine Ergeister, sondern Hausgeister. Ihr Wesen ist ambivalent, sie können Haus und Hof durch ihren Unfug plagen, aber auch für Recht und Ordnung in Abwesenheit des Hausherrern sorgen.

Zwischen Zwerg und Kobold zu unterscheiden ist nicht immer leicht und genau genommen wird auch in der Literatur nicht genau differenziert, auffallend sind aber die unproprtionalen großen Gliedmaßen und der große Kopf der Zwerge, die zu den Dämonen gehören. Sie leben im Kollektiv und sind in der Regel uralt (Bärte, Falten, Zipfelmützen). Zwerge üben ein Handwerk aus, neben dem Bergbau, auch sind sie "Wissende" in der Magie.

Die von Gavial erwähnte "phrygische Mütze" wäre sicherlich in ihrer Bedeutung und Symbolik einer eingehenderen Untersuchung wert, hat sie nicht auch was mit Aufstand und Rebellion (Französische Revolution) zu tun? Weiteres Schlagwort "Weihnachtsmann" und kürzlich habe ich ein Fresko mit der Darstellung von Gottvater mit dieser Mütze gesichtet...

gottvater_muetze.jpg

© Berit Mrugalska
Gottvater mit Weihnachtsmannmütze oder phrygischer Mütze, in einem Weltendgericht-Wandbild, Tirol

Berit
 
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Warum denkt man bei Gartenzwergen gerne an kleine Gnome?

Hier ein Gartenzwerg, der gut 5 Meter groß ist, also viel größer als wir alle:

Gartenzwerg_gross.jpg

© Wolfgang Morscher, Gartenzwerg-Riese gesehen in Innsbruck am 4. Mai 2006


Wolfgang (SAGEN.at)
 
Bist Du sicher, dass das ein Gartenzwerg ist?
Nanologen*) behaupten nämlich, dass diese eine maximale Größe von 68 cm nicht überschreiten dürfen.:smi_nein:

*) Nanologie: die Wissenschaft von den Gartenzwergen :D
 
Hallo Gavial,

auweia, da könnte es tatsächlich sein, dass ich die Nanologen gegen mich aufbringe. Ich dachte nur an "männlichen Gartenhelfer" und schon wurde ich zur Assoziation "Gartenzwerg" fehlgeleitet und dies, obwohl dieser mehrere Meter gross ist... :smi_mitha


Dass die netten Gartenzwerge mit der roten Zipfelmütze keine Frauen in ihren Reihen dulden und auch keine Frau haben, wenigstens das wusste ich. :D

Sollten doch Nanologen wutentbrannt zu mir kommen, werden sie sicher beruhigt sein, denn unsere Haustür wird seit Jahren unter anderem von einem Gartenzwerg bewacht!

Wolfgang (SAGEN.at)
 
Das ist mir noch gar nicht aufgefallen, dass es keine weiblichen Gartenzwerge gibt. Nach 30-jähriger Dressur käme es mir auch nie in den Sinn, ein weibliches Wesen verzwergen zu wollen. Geht das denn überhaupt? :D
 
hab letztens eine ganze armee von gartenzwerginen gesehen und musste sofort an euch denken ... machte auch gleich ein foto mit dem handy aber krieg das leider nicht auf den pc :smi_heult
 
"Aufstand der Gartenzwerge"
ist der Titel eines Berichtes in den Salzburger Nachrichten von heute:

Heinz BayerSalzburg-stadt (SN).
Unbekannte klebten nackte Gartenzwerge auf eine Installation der Salzburg Foundation, um gegen die Kulturpolitik in Salzburg zu protestieren.
Salzburg erlebte am Montag den Aufstand der Gartenzwerge. Unbekannte klebten auf die Installation von Marina Abramovic "Spirit of Mozart" Plastikzwerge, die als Mozart verkleidet, mit heruntergelassenen Hosen, oder den "Stinkefinger" zeigend, gegen Kunstwerke auf Salzburgs Altstadtplätzen - und damit auch gegen Kontracom und die Salzburg Foundation - protestieren. Die Installation von Marina Abramovic steht seit 2003 auf einem Grünstreifen an der Staatsbrücke (vis-à-vis Platzl).
Die Zwerge wurden mit Bauschaum angeklebt - sieben Stühle aus Nirosta-Stahl dadurch beschädigt. Ein Stuhl ist 15 Meter hoch. Er nennt sich "Sitz für den Geist Mozarts". An seinen Beinen wurde ein Pamphlet befestigt (siehe Kasten). Sieben Stühle der Abramovic-Installation sind für die Betrachter gedacht. Sie sollen, so die Künstlerin, den Besuchern eine andere Sichtweise der Stadt vermitteln.
Montagvormittag schwärmte ein Putztrupp des städtischen Gartenbauamts aus. Unter Aufsicht von Andreas Knittel (er arbeitet für die Salzburg Foundation) und Amtsleiter Wolfgang Saiko wurden die sieben Zwerge entfernt. Saiko: "Dass jemand gegen Kunst kritisch Stellung bezieht ist absolut in Ordnung und wichtig. Dass dabei aber andere Kunstobjekte zerstört werden lehne ich strikt ab."

© SN
Auf dieser Seite (Admin: externer Link existiert nicht mehr)
kann man unter "imBild - Zwergen-Protest" 15 Fotos der Protestierer bewundern...Vorsicht :), nicht alle sind jugendfrei!:nono:
Der Satz "Dass dabei aber andere Kunstobjekte zerstört werden lehne ich strikt ab" ist doch eine Bestätigung, dass diese Gartenzwergaktion auch Kunst ist - oder interpretiere ich das falsch?
Jedenfalls eine amüsante Sache!

Übrigens: andere Zwerge, darunter auch Zwerginnen haben in Salzburg einen eigenen Garten, hier könnt ihr sie euch anschauen: https://www.sagen.info/forum/media/albums/salzburger-zwerglgarten.854/
 
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