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Buchtipp: Bestialisches Innsbruck - Christian Kössler

jimmyconsoli

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Wenn Sie der Meinung sind, Innsbruck hat mehr zu bieten als die Annasäule, das Goldene Dachl und den obligaten Stau auf dem Südring, haben Sie völlig Recht. In unserer Landeshauptstadt tummeln sich Vampire und irre Mörder, Werwölfe und rachsüchtige Gespenster, die nur darauf warten, mit Ihnen Bekanntschaft zu machen. Kennen Sie das Schicksal von Joe Tiefenthaler, von Pepi Werlsteiner? Was treibt ein Reporter zur Geisterstunde auf dem Mühlauer Friedhof? Lernen Sie ein Innsbruck kennen, in dessen Straßen Dinge geschehen, die Sie so nicht erwartet hätten…

Christian Kössler (1975 in Innsbruck geboren, ist an der Universitätsbibliothek beschäftigt und wohnt mit Frau und Tochter in Mühlau. Der ehemalige Ministrant, Handelsschüler, Schulsprecher und Sportartikelverkäufer hütete jahrelang im Tiroler Fußball-Unterhaus das Tor. Er fährt leidenschaftlich gerne mit der Bahn und macht am liebsten in Italien Urlaub) präsentiert in seinem Erstlingswerk "Bestialisches Innsbruck" (pyjamaguerilleros*, Innsbruck 2007) zwölf mysteriös, düstere Kurzgeschichten.

Broschiert: 116 Seiten
ISBN: 978-3950192360

Zu Bestellen u.a. hier:
https://www.amazon.de/Bestialisches...zgeschichten/dp/3950192360/ref=sr_1_1?ie=UTF8
 

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Rezension Helmuth Schönauer 11/12/07

TIROLER GEGENWARTSLITERATUR 1043

Bestialisches Innsbruck

Seit ein international anerkannter Kriminalpsychologe als Bestien-Forscher von Innsbruck aus seine Theorien zum Thema Bestie Mensch rund um die Welt schickt, hat Innsbruck voller Stolz ein gewisses Selbstverständnis als Stadt des Wahnsinns und der alltäglichen Ungeheuerlichkeiten entwickeln dürfen.

Christian Kössler wählt für seine mysteriösen und monströsen Kurzgeschichten Innsbruck als Tagungsort seltsamer Typen. In zwölf Begebenheiten wird der scheinbar harmonische Jahresverlauf einer ruhigen Provinzstadt in spitze Schreckensportionen aufgeblättert.

Es beginnt immer recht harmlos, fast wie im Märchen, es war einmal. Ein Unbekannter steigt in ein Taxi und verwickelt den Lenker in ein scheinbar gepflegtes Gespräch. Ein Passagier besteigt eine Straßenbahn, ein Journalist knüpft sich für eine Allerheiligen-Story einen Totengräber vor, ein perverser Schneemann taucht über Nacht im Vorgarten auf.

Die Helden der Geschichten entwickeln ihre Todesangst immer versetzt zum Gruseln des Lesers. Da ahnt man bereits, dass eine Story den Protagonisten ins Unglück driften wird, aber der Held selbst ist noch voller Zuversicht und zu harmlosen Scherzen aufgelegt. Andererseits packt die Figuren mitten in der Geschichte jeweils ein Schaudern, von dem man als abgebrühter Leser weiß, dass es für die Katz sein wird.

Und unter all diesen Geschichten liegt als Schachbrett des Grauens der Stadtplan von Innsbruck ausgebreitet und verströmt volle Authentizität. Die Gassen und Plätze sind in Wirklichkeit genau so, wie sie in der Erzählung vorkommen, kein Wunder also, wenn man den Geschichten hohe Wahrscheinlichkeit zumutet.

In die Kurzgeschichten sind atemlos machende Ereignisse eingepackt, aus denen man vielleicht das Feuer knistern hört, während sie erzählt werden. Den Plots liegen verschiedenste Gruselstrategien zu Grunde, wie wir sie von Roald Dahl bis Steven King kennen. Noch abgelenkt von einem realistischen Stadtteil, sind wir alle schon längst in einer Gegend, wo einem kein Stadtplan mehr hilft. Und mit jeder Geschichte wird deutlicher, wie genial Innsbruck als Herberge von Bestien geeignet ist.

Christian Kösslers literarisches „Dirty-Dutzend“ ist ein gelungener Versuch, das langweilige Grauen einer provinziellen Weltstadt mit mysteriösen Griffelstrichen aufzukratzen.



Christian Kössler: Bestialisches Innsbruck. 12 mysteriös düstere Kurzgeschichten. Mit einem Vorwort von Florian Pranger.

Innsbruck: pyjamaguerilleros* 2007. 111 Seiten. 15,-. EUR. ISBN 978-3-9501923-6-0.

Christien Kössler, geb. 1975 in Innsbruck, lebt in Innsbruck.
 
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