Teresa
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Vorstellen möchte ich hier das Buch „Engel des Vergessens“ von Maja Haderlap.
Eine Geschichte über die Folgen des Zweiten Weltkrieges im Kärntner Raum, das Schicksal der slowenischen Minderheit, die Rolle der Partisanen, das Erleben der eigenen Kindheit mit einer Großmutter, deren Alltag noch von alten Bräuchen bestimmt war… und so vieles mehr. Lest dieses Buch! Ich möchte es Euch sehr ans Herz legen. Maja Haderlap hat eine wunderbare Sprache dafür gefunden.
Der Roman weist starke Bezüge zum Volksbrauchtum auf – darunter auch Ausräucherungsrituale, Hochzeitsbräuche, der Brauch der Totenwache.
Beispielhaft ein paar Zitate aus dem Buch:
„Großmutter greift nach meiner Hand. Ich zeige dir, wie man sich verhält, wenn die Polizei kommt, sagt sie. Du musst dich mit der Zunge am Gaumen bekreuzigen.“
„Aus den Weidenstängeln fertigt sie (Großmutter) kleine Kreuze an, die wir im Frühjahr auf die Felder tragen, um sie in die gepflügte Erde zu stecken, damit der Kartoffelacker fruchtbar bleibe und der Weizen gedeihe.“
„In ihren (Großmutters) Schürzentaschen lagern Brotkrümel und alte Brotrinden. Wenn sie über den Hof geht und in den Stall, verteilt sie das Brot an die Tiere. Den Hühnern wirft sie im großen Bogen Krumen zu, den Kühen und Schweinen stopft sie die Rinde ins Maul. Man müsse mit dem Brot auch die Tiere bedenken, sagt Großmutter, denn das Brot, das du verteilst, kommt wieder zurück.“
„Zu Allerseelen stellt sie einen Laib und eine Schale Milch auf den Tisch für die Toten. Damit sie zu essen haben, wenn sie in der Nacht kommen, und dass sie uns in Ruhe lassen, sagt sie.“
Durch diesen Roman lernt man zudem auch spezielle Bräuche der Kärntner Slowenen kennen.
Mit dieser ersten Buchvorstellung, hoffe ich, einen schönen Anfang zu einem interessanten Thema gemacht zu haben. Ich freue mich über weitere Hinweise zu aktuellen Werken der Gegenwartsliteratur, die ebenfalls Bezüge zum Volksbrauchtum aufweisen.
Interview mit Maja Haderlap: https://www.youtube.com/watch?v=X8QrrVzXGEM
Eine Geschichte über die Folgen des Zweiten Weltkrieges im Kärntner Raum, das Schicksal der slowenischen Minderheit, die Rolle der Partisanen, das Erleben der eigenen Kindheit mit einer Großmutter, deren Alltag noch von alten Bräuchen bestimmt war… und so vieles mehr. Lest dieses Buch! Ich möchte es Euch sehr ans Herz legen. Maja Haderlap hat eine wunderbare Sprache dafür gefunden.
Der Roman weist starke Bezüge zum Volksbrauchtum auf – darunter auch Ausräucherungsrituale, Hochzeitsbräuche, der Brauch der Totenwache.
Beispielhaft ein paar Zitate aus dem Buch:
„Großmutter greift nach meiner Hand. Ich zeige dir, wie man sich verhält, wenn die Polizei kommt, sagt sie. Du musst dich mit der Zunge am Gaumen bekreuzigen.“
„Aus den Weidenstängeln fertigt sie (Großmutter) kleine Kreuze an, die wir im Frühjahr auf die Felder tragen, um sie in die gepflügte Erde zu stecken, damit der Kartoffelacker fruchtbar bleibe und der Weizen gedeihe.“
„In ihren (Großmutters) Schürzentaschen lagern Brotkrümel und alte Brotrinden. Wenn sie über den Hof geht und in den Stall, verteilt sie das Brot an die Tiere. Den Hühnern wirft sie im großen Bogen Krumen zu, den Kühen und Schweinen stopft sie die Rinde ins Maul. Man müsse mit dem Brot auch die Tiere bedenken, sagt Großmutter, denn das Brot, das du verteilst, kommt wieder zurück.“
„Zu Allerseelen stellt sie einen Laib und eine Schale Milch auf den Tisch für die Toten. Damit sie zu essen haben, wenn sie in der Nacht kommen, und dass sie uns in Ruhe lassen, sagt sie.“
Durch diesen Roman lernt man zudem auch spezielle Bräuche der Kärntner Slowenen kennen.
Mit dieser ersten Buchvorstellung, hoffe ich, einen schönen Anfang zu einem interessanten Thema gemacht zu haben. Ich freue mich über weitere Hinweise zu aktuellen Werken der Gegenwartsliteratur, die ebenfalls Bezüge zum Volksbrauchtum aufweisen.
Interview mit Maja Haderlap: https://www.youtube.com/watch?v=X8QrrVzXGEM