Das Türportal der Kirche St. Dionysius in Morter, Latsch.
Die Erstnennung von St. Dionysius in Morter fällt auf das Jahr 1479 in Zusammenhang mit der Weihe des Gebäudes, mit drei Altären und dazugehörigem Friedhof. Im 18. Jh. traten die Muttergottes und der Hl. Johannes Nepomuk als Zweitpatrone neben den Hl. Dionysius, da in dieser Zeit das Dorf immer wieder von Überschwemmungen und Vermurungen heimgesucht wurde. Der im ausgehenden Mittelalter errichtete Bau wurde mit dem Sanktuarium im Osten begonnen. Unterschiedliche Putze lassen dann drei größere Bauabschnitte erkennen. Den Eintretenden gewährt eine sehenswerte Vordachkonstruktion von 1861 Schutz und Schirm. In den konstruktiven Elementen haben sich mit dem amtierenden Pfarrherrn, Kirchenprobst und Lehrer wichtige lokale Persönlichkeiten verewigt. Um 1604 beauftragte Pfarrer Peter Raich den Latscher Künstler Adrian Mair mit der Ausmalung des Kirchenraumes. Von der spätmittelalterlichen Ausstattung der Kirche ist kaum etwas erhalten. 1769 mussten nachweislich drei gotische Flügelaltäre der Barockisierung weichen. Dabei entstand der Bruderschaftsaltar zu Ehren des Hl. Johannes Nepomuk. Der rechte Seitenaltar mit dem Hl. Antonius von Padua als Fürsprecher bei der Muttergottes wurde 1791 errichtet. Der neugotische Hochaltar entstand 1905 bei Johann Fleischmann in Schlanders.
Am Sonntag nach dem Tag des Hl. Johannes Nepomuk am 16. Mai, wird eine Bittprozession um Schutz vor Unwetter und Naturkatastrophen abgehalten. Das Patroziniumsfest des Hl. Dionysius wird am 9. Oktober gefeiert. (Text: Tafel an der Kirchenmauer)
© Wolfgang Morscher, 16. September 2023