Die Wehranlage des ehemaligen Sillkanal ("die kleine Sill" ) in Innsbruck.
Die Wehranlage beim Sillfall wurde im 12. Jahrhundert errichtet und dabei die Sill durch die Stadt Innsbruck geleitet und diente zahlreichen Gewerbebetrieben als Energiequelle, darunter Sägewerken, Getreidemühlen, Feigenmühlen (zur Herstellung von Feigenkaffee) und Hammerschmieden. Bei der Pradler Brücke mündete der 2720 m lange Sillkanal wieder in die Sill.
Die kleine Sill verdankt ihre Entstehung einer verheerenden Feuersbrunst, die im Jahre 1292 während der Anwesenheit des Herzogs Meinhard II. fast ganz Innsbruck in Asche legte. Es scheint damals an ausreichendem Wasser zum Löschen gemangelt zu haben und um diesen Übelstand in Zukunft begegnen zu können, ließ Meinhard II. mit Bewilligung des Abtes von Wilten einen großen Kanal herstellen, von dem aus durch kleine Canäle das Wasser in alle Gassen der Stadt geleitet werden konnte.
Der Sillkanal wurde nach Bombenschäden im Zweiten Weltkrieg stillgelegt.
Der Pavillon am Bergisel existiert heute noch, das Gasthaus links davon wurde abgerissen und an dessen Stelle das Museum "Tirol Panorama" errichtet.
Aufnahme: 1956
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