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Palais Attems, Graz Sackstraße
TeresaMaria

Palais Attems, Graz Sackstraße

Das Palais Attems befindet sich in der Grazer Sackstraße im ersten Stadtbezirk Innere Stadt. Es ist „das bedeutendste Adelspalais der Steiermark“. An das Gebäude schließt das Kleine Palais Attems, auch Witwenpalais genannt, an. Auf der gegenüberliegenden Seite der Sackstraße befinden sich der Reinerhof und das Palais Khuenburg, auf derselben Straßenseite die Dreifaltigkeitskirche.

Der Begründer der Grazer Linie der aus Friaul stammenden Adelsfamilie Attems, Ignaz Maria Graf Attems, erwarb zwischen 1687 und 1702 sechs Bürgerhäuser, die auf dem Areal des heutigen Palais standen. Er beauftragte den Architekten Johann Joachim Carlone mit der Errichtung eines Stadtschlosses. Als weiterer beteiligter Baumeister wird Andreas Stengg vermutet. Die Arbeiten dauerten von 1702 bis 1716. Carlone soll sich in seinen Plänen bei genuesischen Vorbildern bedient haben und arbeitete bis 1705 am Palais mit. Zu dieser Zeit existierte in diesem Bereich der Sackstrasse noch das erste Sacktor als Teil der gotischen Stadtmauer.

Graf Ignaz Maria von Attems, der das Gebäudeinnere reich ausstatten ließ, begann, die bedeutendste private Kunstsammlung der Steiermark anzulegen. Sie umfasste Gemälde, Waffen, Tapisserien und Rüstungen, sowie eine große Bibliothek. Durch einen Familienfideikommiss gelangte das Palais Attems nach dem Tod des Eigentümers jeweils an den erstgeborenen Sohn. Die Innenausstattung wurde zwischen 1732 und 1750 durch Graf Franz Dismas Attems um zahlreiche Wandvertäfelungen und Kachelöfen erweitert.

Franz Dismas Sohn, Ignaz Maria II., fügte der Sammlung weitere Kunstwerke von seinen Reisen durch Europa hinzu. Die Ausstattung mit Rokoko-Wandvertäfelungen und den Kachelöfen wurde durch ihn vervollständigt. Als Graf Ferdinand Attems 1800 zum steirischen Landeshauptmann gewählt wurde, war die Arbeit an der Innenausstattung noch nicht abgeschlossen. Die Holzvertäfelungen wurden mit goldenen Schnitzereien versehen. Über einhundert Jahre später, mit dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs, begann der Niedergang der Adelsfamilie Attems. Von 1915 bis 1946 befand sich das Stadtpalais im Besitz des Grafen Ferdinand III. Attems, der einige Räume an die Stadt Graz vermietete. 1933 begann man, die Galerieräume der Kunstsammlung der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.

In folge des Zweiten Weltkriegs gingen dem Palais Attems zahlreiche Kunstschätze verloren. Sogar die Livreen der Dienergarderobe wurden geplündert. 1945 durch einen Bombentreffer beschädigt, wurde ab 1946 mit dem Abverkauf der Kunstsammlung, der Bibliothek und der Waffensammlung begonnen. Da die Grafen Attems durch den Krieg große Teile ihres Besitzes in Jugoslawien verloren hatten und das Palais restauriert werden musste, gestaltete sich ihre Finanzlage als prekär.

Ignaz Maria V. Attems übersiedelte 1958 nach Wien und ließ ein leeres Palais zurück. 1962 entschloss er sich, das Palais an das Land Steiermark zu verkaufen. Zwei Jahre später begann man mit der Renovierung der Nord- und Ostfassade, 1968 die Hofseite. Von 1971 bis 1982 dauerte die Innenrestaurierung.

Heute sind im Palais die Büros der styriarte, des steirischen herbsts, die Redaktion der Literaturzeitschrift manuskripte und zwei der fünf G
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Graz - Ansichten aus Graz, Steiermark
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TeresaMaria
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