Die Musterseilbahn Meran - Hafling, erbaut im Jahr 1923 (in Betrieb bis 1984) von Ing. Louis Zuegg ist eine technische Pionierleistung in Bezug auf Personenseilschwebebahnen. Die Bahntrasse überbrückte 2300 m und einen Höhenunterschied von 880 m mit nur drei Zwischenstützen und brachte eine höhere Sicherheit, Fahrtgeschwindigkeit und Betriebssicherheit.
Die Haflinger Musterseilbahn, nach Louis Zuegg's Erkenntnissen von Seilbahnen im Ersten Weltkrieg wurde zum Ausgangspunkt und zum Maßstab für die Entwicklung der Personenschwebebahnen: Drei Viertel aller Bahnen weltweit gehen auf das sog. „System Bleichert-Zuegg“ zurück, und bis heute hat sich an dieser Technik grundsätzlich nichts geändert.
Die Musterseilbahn fand somit nicht nur bei Touristen und Einheimischen großen Anklang, sondern erregte besonders in Fachkreisen großes Interesse.
Führende Mitarbeiter der Firma Bleichert & Co. (damals der weitaus bedeutendste Seilbahnerbauer) besichtigten kurz nach ihrer Eröffnung die Musterseilbahn. Sie boten Louis Zuegg daraufhin einen Lizenzvertrag an, in den der Lananer Seilbahnpionier auch prompt einwilligte. Zuegg überließ somit sein System für Personenseilschwebebahnen mit Pendelbetrieb einschließlich der damit in Zusammenhang stehenden Patente der Firma A. Bleichert & Co. Nach dem sogenannten „Bleichert-Zuegg-System“ entstanden in Folge weltweit Seilbahnen.
(Text nach: tecneum, Bozen)
Aufnahme: 1929
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