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Maria Elend im Rosental
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Maria Elend im Rosental

Die Wallfahrtskirche Maria Elend im Rosental (slowenisch: Marijina romarska cerkev v Podgorjah v Rožu) ist eine römisch-katholische Marienkirche im Ort Maria Elend in der Kärntner Gemeinde Sankt Jakob im Rosental. Sie wurde von den Ossiacher Benediktinern nach dem Jahr 1267, in dem sie Archidiakonatsrechte über das obere Rosental erhalten hatten, erbaut. Sie wurde während zweier Türkeneinfälle in den Jahren 1478 und 1483 zerstört. Den Wiederaufbau weihte der norditalienische Bischof Pietro Carlo (Caorle) im Jahr 1486 ein. Ihre heutige Form erhielt die Kirche in den Jahren 1682–1690 unter Abt Edmund Ibelbacher (Benediktinerabtei Ossiach); in dieser Zeit erfolgte auch eine Verlängerung der Schiffe und deren Einwölbung. Bei dem Bau handelt es sich um eine dreischiffige gotische Hallenkirche mit erheblichen barocken Modifizierungen. Die beiden Außenschiffe sind gotisch angelegt, die Fenster zeigen gotisches Maßwerk; das Mittelschiff stammt aus verschiedenen Bauperioden. Der älteste Teil der Kirche ist das Erdgeschoss des quadratisch angelegten massiven romanischen Turms. Die Kirche ist mit einem barocken Hochaltar ausgestattet, bei dem es sich in seinem Hauptteil um eine Votivgabe der Stadt Wien handelt; sie stiftete ihn als Dank für ihre Befreiung von der Zweiten Wiener Türkenbelagerung (1683). An einigen Stellen des Altars sind Hinweise auf das Stiftungsmotiv - Türkenköpfe und Halbmond - eingearbeitet. Der Hochaltar, dessen Zentralbild "Mutter Gottes mit Jesuskind" aus marmoriertem Holz mit Gold- und Farbmalerei besteht, wurde in seiner jetzigen Form um das Jahr 1731 durch den Klagenfurter Maler Johann Marcell Singer fertiggestellt.
In einem Joch vor dem Chor befindet sich eine Inschrift ("HIC THRONVS GRATIARVM QVO AB ANGELIS VIRGO DEPORTARI VOLVIT MDCLLVVVVVVIIIIII" - "Hier (steht) der Thron der Gnaden, von dem aus die Jungfrau von den Engeln hinweggetragen werden wollte 1736.")
Die relativ kleine Kirche ist mit einer erstaunlichen Anzahl von künstlerisch wertvollen Altären ausgestattet. Eine besondere Kostbarkeit stellt der spätgotische Flügelaltar dar, der sich im Südschiff befindet. Er stammt aus der Zeit um 1515 und wurde vermutlich von Künstlern der Villacher Schule unter der Ägide von Lukas Tausmann geschaffen. Besonders erwähnenswert ist sein filigranes ornamentales Schnitzwerk, das ihn zu einem der schönsten Altäre seiner Zeit macht. Während der Fastenzeit wurden die Flügel des Altars geschlossen; dann sind Motive aus der Leidensgeschichte Jesu Christi in spätgotischer Malerei zu sehen, ebenso Abbildungen der Vierzehn Nothelfer, deren Verehrung in Zeiten der Pest, der Türkenkriege und sozialer Not weit verbreitet war.

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Kategorie
Kirchen, Wallfahrtskirchen
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klarad
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