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Friedrich Schiller Hermenbüste.
Cornelius Fabius

Friedrich Schiller Hermenbüste.

Hermenbüste Schillers nach Johann Heinrich Dannecker um 1840. Eisenhohlguss Schwarz patiniert.
26,8 x 13,6cm x 13cm, eine Leihgabe von Frau Ursula Fischer aus Marbach.

Erschüttert durch die Nachricht vom Tod seines Jugendfreundes Friedrich Schiller, beschloss der Stuttgarter Bildhauer Johann Heinrich Dannecker, ihn in einer Marmorbüste zu verewigen. Diese 1807 vollendete Kolossalbüste ist vielfach reproduziert worden. Sie war auch als erstes Portrait des Dichters in seinem Geburtshaus zu sehen, allerdings nicht kolossal und weiß, sondern deutlich kleiner und schwarz – ein Serienprodukt der Königlichen Hüttenwerke Wasseralfingen.

Georg Fischer, Bäcker und letzter privater Besitzer des Geburtshauses, hat die Nachbildung der Schillerschen Danneckerschen Büste um 1840 erworben. Seit dieser Zeit hielt er auch ein Gästebuch für durchreisende Schillerverehrer in seiner Backstube, dem Geburtsraum des Dichters, bereit. Die kleine Schiller-Büste soll dort allerdings kaum aufgefallen sein. Sie muss sich hoch oben in einem dunklen Winkel neben der Zimmertür befunden haben, auf einer Art Postament, an dem ein Widmungsgedicht für den „Deutschen Barden, frei und groß“ befestigt war. Auch nachdem der Marbacher Schillerverein das Geburtshaus seit 1859 der Öffentlichkeit zugänglich gemacht hatte, erinnerte die schwarze Büste an den berühmtesten Sohn der Stadt. Nun stand sie als prominentes Ausstellungstück im Obergeschoss der neuen Gedenkstätte auf einem Tisch. So konnte man dem Dichter zwar auf den Kopf, aber nur schwer in die Augen schauen. Wie lange der eiserne Schiller im Geburtshaus zu sehen war, ist nicht bekannt. Noch heute befindet er sich im Besitz der Familie Fischer.

Etwa ein Jahr lang zierte eine schwarze Schillerbüste die neue Wechselvitrine in der Küche von Schillers Geburtshaus Jetzt ist ein neues-altes Stück in dem Glaskasten ausgestellt: Es handelt sich um eine 18 Seiten umfassende Holzliste, eine Beilage der Hardtwald-Rechnung, in der aufgeführt ist, wer in dem betreffenden Jahr aus dem Hardtwald jeweils ein Holz-Los bekam.
Was diese nun mit Friedrich Schiller zu tun hat? Eine ganze Menge. Die Liste stammt aus dem Jahr 1759 – dem Geburtsjahr des großen Sohnes der Stadt. Erstellt wurde sie am Martini-Tag, also dem 11. November. Das ist einen Tag nach Schillers Geburt gewesen und damit just an seinem Tauftag.

Die Familie Schiller ist in dem historischen Dokument auch erwähnt, und zwar auf Seite zwölf, die aufgeschlagen in der Vitrine liegt. „Herr Lieutenant Schillers Frau“ steht dort. Dass Schillers Mutter erwähnt wird und nicht sein Vater, liegt daran, dass in der Niklastorstraße praktisch nur Elisabetha Dorothea Schiller mit den Kindern wohnte. „Der Vater war ja beim Militär“, erklärt der Marbacher Stadtarchivar Albrecht Gühring.
Im Stadtarchiv ist das Schriftstück ganz ursprünglich auch einmal gewesen. Bis es vor Jahrzehnten ans Deutsche Literaturarchiv (DLA) beziehungsweise an das Schiller-Nationalmuseum gegeben wurde. Dort hat es jetzt Michael Davidis wieder „ausgegraben“. Der frühere DLA-Mitarbeiter zeichnet gemeinsam mit Thomas Schmidt auch für die aktuelle Ausstellung in Schillers Geburtshaus verantwortlich und war deshalb auf
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Skulpturen, Bildhauerei
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Cornelius Fabius
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