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Eiserne Lunge
Elfie

Eiserne Lunge

Dieses historische Beatmungsgerät befindet sich als Anschauungsobjekt im LKH St. Pölten.
Nick Vilceanu hat es für SAGEN.at fotografiert.

Text der Infotafel:
Die eiserne Lunge war das erste klinische Gerät, welches eine maschinelle Beatmung eines Menschen ermöglichte.

Um 1920 entwickelte der US-amerikanische Ingenieur Philip Drinker sie zur Beatmung lungenkranker Patienten. Dabei liegt der Körper des Patienten bis zum Hals komplett im Inneren eines Hohlzylinders. Der Kopf bleibt außen. Das Gerät schließt am Hals luftdicht ab und erzeugt einen Unterdruck. Dadurch wird die Außenluft durch den Mund des Patienten in die Lungen gesaugt. Entsprechend geschieht die Ausatmung durch den Aufbau eines Überdruckes in der Kammer. Durch periodischen Wechsel von Über- und Unterdruck in der Kammer wird der Brustkorb des Patienten bewegt und die Lunge passiv beatmet.

Eiserne Lungen kamen in der Vergangenheit bei Polio-Erkrankten zur Anwendung. Polio (Kinderlähmung) ist eine Viruserkrankung, bei der es zu einer Lähmung der Muskeln einschließlich des Zwerchfelles kommen kann.
Viele Polio-Patienten benötigten die eisernen Lungen nur in der Akutphase der Erkrankung bis zum Wiedereinsetzen der Muskelfunktion. Einige Patienten benutzten sie nur über Nacht, andere kontinuierlich.

Die eiserne Lunge war an der 2. Medizinischen Abteilung bis zum Jahre 1966 in Betrieb.
Heute werden Patienten mit Lähmungen der Atemmuskulatur mit Beatmungsgeräten beatmet.

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Elfie
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