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Die gewaltige Reiterstatue des römischen Kaisers Marcus Aurelius.
Cornelius Fabius

Die gewaltige Reiterstatue des römischen Kaisers Marcus Aurelius.

Die Reiterstatue Mark Aurels ist ein überlebensgroßes Bronzestandbild des römischen Kaisers Mark Aurel. Ihr ursprünglicher Aufstellungsort ist unbekannt, doch könnte sie zu einem Triumphbogen gehört haben, auf dessen Attika sie stand. Mittelalterlichen Quellen zufolge war eine kleine, vor dem Pferd knieende Barbarengestalt Teil des Standbildes. Die Datierung der ursprünglich vollständig vergoldeten Statue ist umstritten und schwankt zwischen den Jahren um 165 n. Chr. mit einem Bezug auf den Triumph über die Parther 166 n. Chr. (Partherkrieg des Lucius Verus), den 170er Jahren mit Bezug auf die Markomannenkriege und einer Datierung erst in die Zeit der Alleinherrschaft des Commodus ab 180 n. Chr.

Reiterstandbilder aus Bronze gab es in vielen Städten des Römischen Reiches, doch ist in dieser Vollständigkeit einzig die Reiterstatue Mark Aurels erhalten. Grundlage der Erhaltung war eine Verwechselung: Das Standbild galt im frühen Mittelalter als Darstellung Konstantins des Großen. Konstantin war der erste römische Kaiser, der das Christentum tolerierte und unterstützte und somit die Konstantinische Wende einleitete. Daher wagte niemand, sein Standbild einzuschmelzen, auch nicht in Zeiten erhöhten Bronzebedarfs. Ab dem 8. Jahrhundert stand es aufgrund dieser Verehrung vor dem päpstlichen Lateranpalast.

Während der Zeit des Renaissance-Humanismus entdeckte im Jahr 1447 ein Bibliothekar der Vatikanischen Bibliothek nach Untersuchung von Vergleichsfunden und anhand von Beschreibungen in der antiken Literatur, dass es sich bei dem Dargestellten nicht um Konstantin, sondern um Mark Aurel handeln müsse. Jetzt schützte das neu erwachte Interesse an der Antike die Statue. Da es sich jedoch nun um ein heidnisches Kunstwerk handelte, entfernte man das Standbild vom Lateran und ließ es 1538 auf dem von Michelangelo gestalteten Kapitolsplatz aufstellen.

Hier stand das Reiterstandbild bis 1979. Bei einem Bombenanschlag auf den Senatorenpalast, römische Rathaus, wurde es in Mitleidenschaft gezogen. Im Zuge von Restaurierungsarbeiten stellte man fest, dass die Statue zunehmend korrodierte. Es folgte eine lange Phase der Restaurierung. Seit deren Abschluss 1990 steht das Original in einem extra überdachten Hof des Konservatorenpalastes der Kapitolinischen Museen. Auf dem Kapitolsplatz wurde am 21. April 1997 anlässlich der 2750. Wiederkehr der legendären Gründung Roms eine Bronzekopie enthüllt.

Die Statue ist insgesamt 4,24 m hoch und von Schwanz bis Schnauze 3,87 m lang. Die Höhe bis einschließlich Pferdekopf beträgt 3,52 m, die Kopfhöhe Mark Aurels 58,5 cm. Der Kaiser ist bekleidet mit einer Tunika und einem schweren, Paludamentum genannten Militärmantel. Die rechte Hand hat er – möglicherweise im Gestus der Adlocutio, das heißt der Ansprache an seine Truppen – erhoben. Die Bronzeplastik war ursprünglich vollständig vergoldet.
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Skulpturen, Bildhauerei
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Cornelius Fabius
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