Römische Marmorkandelaber.
Diese repräsentativen Ausstellungsstücke standen einst in Heiligtümern, aufwändigen Grabanlagen oder in den Palästen der Reichen Roms – ein pompejanisches Wohnhaus kannte diesen hohen Luxus nicht, da gab es anderen einfacheren Hausrat. Die Marmorkandelaber bilden in monumentaler Form die in der Antike sehr verbreiteten bronzenen Leuchter nach, auf denen Feuer brannte oder Weihrauch glimmte.
Gewöhnlich waren die Marmorkandelaber nicht aus einem Block, sondern Basis, Schaft und Bekrönung wurden getrennt gearbeitet und dann zusammengesetzt.
Ihre dreiseitigen Basen schmückten figürliche Einzelmotive. An dem großen Kandelaber sind es: der mehrköpfige Höllenhund Cerberus, ein Adler und ein laufender Stier. An dem kleinen Kandelaber: Opferschale, Opferkanne und kultische Stäbe; sein Schaft ist wie ein von Efeu umrankter, sich windender Baumstamm geformt, der sich kunstvoll verdickt bzw. verdünnt und aus dem im gleichen Rhythmus die Aststümpfe herauswachsen.
Den Schaft des großen Kandelabers zieren vier große Szepter des Zeus, unten von Widderköpfen markiert, oben von Adlern bekrönt. Darüber winden sich Oliven- und Eichenzweige, auf denen Vögel sitzen. Im 18. Jahrhundert teilweise ergänzt.